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Schwestern Des Blutes

Schwestern Des Blutes

Titel: Schwestern Des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn , Lynda Hilburn , Kathryn Smith
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kleiner Kurzschluss, und sie stolperte auf den Stufen vor dem Haus. Und Delilah konnte ihre Verwandlung in ein Tigerkätzchen nicht immer kontrollieren.
    Wir waren nicht gerade die besten Mitarbeiter des Y’Elestrischen Nachrichtendienstes, aber niemand konnte uns einen Mangel an Loyalität oder Einsatzbereitschaft vorwerfen. Unser Vater war Hauptmann der Garde Des’Estar. Und wir hatten uns beim YND verpflichtet, damit er stolz auf uns sein konnte.
    Die YND-Zentrale befand sich im Palast. Ich zuckte jedes Mal innerlich zusammen, wenn ich dieses völlig überladene Ungetüm von einer Bausünde sah. Die Architektur an sich war wunderschön, aber nach den Wünschen unserer Königin ausstaffiert, wirkte das Ganze geschmacklos und billig.
    Türmchen ragten in den Himmel auf, an deren Spitzen die Flaggen von Y’Elestrial und Königin Lethesanar flatterten. Fünf prunkvolle Treppen führten zu den mächtigen Türflügeln hinauf, bewacht von Männern, die stark genug waren, um einem Goblin mit bloßen Händen den Kopf zu zerquetschen. Zusätzlich waren dort Magi postiert, die nach magischen Eindringlingen Ausschau hielten.
    Wir zeigten unsere Ausweise vor und eilten dann durch das Portal und zu dem Flügel, der dem YND vorbehalten war. Schreiber und Beamte mit Unterlagen, Schriftrollen und Büchern auf den Armen hetzten hierhin und dorthin. Ab und zu eilte ein anderer Agent an uns vorbei und winkte uns flüchtig zu. Wir drängten uns in den kleinen Besprechungsraum, um unsere Memos und Tagesbefehle abzuholen.
    Menolly verzog das Gesicht, als ihr ein einziges Blatt Papier gereicht wurde. »Wusste ich es doch. Verdammt, warum kriegen die nicht endlich den Arsch hoch und gewähren mir Unterstützung?« Sie vergewisserte sich mit einem raschen Blick, dass niemand in Hörweite war.
    »Das Flüstern kannst du dir sparen«, entgegnete ich schnaubend. »Wir werden sowieso belauscht. Hier wimmelt es nur so von Spionen, und ich zweifle nicht daran, dass unsere Vorgesetzten jedes Wort hören können, das wir sagen. Dein Gemaule von heute ist die Peitsche von morgen.« Ich warf einen Blick auf mein eigenes Auftragsblatt. »Scheiße.«
    »Was ist denn?«, fragte Delilah.
    »Mein Vorgesetzter will mich sprechen. Schon wieder.« Ich knüllte das Blatt zusammen.
    Menolly schüttelte den Kopf. »Immer noch besser als mein Tagesplan. Ich soll mich mitten ins Nest des Elwing-Blutclans hineinschleichen. Das schiebe ich schon eine Weile vor mir her in der Hoffnung, dass die mir ein bisschen Unterstützung mitgeben. Der verdammte Auftrag ist einfach zu gefährlich, um ihn sich allein vorzunehmen. Ich kann sie wohl noch zwei Wochen hinhalten, indem ich behaupte, ich müsste erst weitere Nachforschungen anstellen, aber danach … gehe ich entweder in die Höhle des Löwen, oder ich kann kündigen.«
    »Vielleicht meinen die, dass du einfach die Beste für diesen Auftrag bist«, sagte Delilah so optimistisch wie immer.
    »Darauf würde ich nicht wetten«, brummte ich. »Ich habe das Gefühl, die wollen uns absichtlich scheitern lassen. Ihr wisst schon – indem sie uns zwingen, so gewaltigen Mist zu bauen, dass sie uns dafür feuern können. Dann könnten wir keine Beschwerde dagegen einlegen.«
    »Glaubst du wirklich, dass die uns loswerden wollen?«, fragte Delilah.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Kann sein. Fest steht jedenfalls, dass ich einen beschissenen Auftrag zugewiesen bekommen habe. Ich soll Roche finden, aber die liefern mir nur falsche Spuren. Wenn ich ihn nicht bald habe, werden sie mir einen weiteren Fehlschlag ankreiden und sich des Problems entledigen.«
    »Meinst du nicht, dass sie ein Auge zudrücken werden, weil er ein ehemaliger Gardist ist? Mutter hat so etwas immer als Klüngel bezeichnet.« Menolly war sogar noch zynischer als ich.
    »Keine Ahnung«, antwortete ich. Als wir in den Flur abbogen, der zur Abteilung Sonderermittlungen führte, blieb ich stehen. »Schaut mal – was ist denn das?«
    Ein ungenutzter Teil des Palastflügels wurde gerade neu eingerichtet – Möbelpacker trugen Schreibtische und Stühle und einen interessanten Vorrat magischer Instrumente hinein. Auf der Tafel an der Wand neben der Zugangstür stand » AND«.
    »Was zum Teufel ist denn ein AND?«, fragte ich.
    »Weiß ich auch nicht«, erwiderte Menolly und strich sich das Haar hinter die Ohren. »Ich weiß nur, dass ich beim Frühstück nicht genug zu essen bekommen habe. Sobald wir hier fertig sind, fahre ich runter zum Naori Clipper und

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