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Schwestern Des Blutes

Schwestern Des Blutes

Titel: Schwestern Des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn , Lynda Hilburn , Kathryn Smith
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Luft, sagte aber nichts.
    Ich blickte kurz zu ihm auf, schaute dann wieder in die Schale, ließ die Hand auf den Dunstschleier hinabsinken und flüsterte leise: »Nebel der Berge, zeigt mir den, den ich suche. Nebel im Mondschein, zeigt mir sein Gesicht. Mondmutter, verleih mir die Macht zu sehen.«
    Und dann teilte sich der Nebel, zog sich an die Ränder der Schale zurück, und – da im Wasser zeigte sich das Gesicht des Mannes, den ich suchte. Roche. Er wirkte hart, barsch, und die ungleichmäßige Narbe über einem Auge verlieh ihm ein beinahe schurkenhaftes Aussehen.
    »Jetzt zeigt uns sein wahres Gesicht«, flüsterte ich und strich mit der Hand durch die Luft über der Schale. Das Gesicht im Wasser nahm einen grausamen, rachsüchtigen und lüsternen Ausdruck an, als seine wahre Natur an die Oberfläche stieg.
    Jahn wich hastig einen Schritt zurück. »Der war hier, sogar ziemlich oft. Das Gesicht erkenne ich wieder. Allerdings hatte ich keine Ahnung, dass er der Garde Des’Estar angehört. Ein übler Kerl.«
    »Wann hast du ihn zuletzt gesehen?«
    »Vor drei Tagen, oder vielmehr Nächten. Er hat für eine Hure bezahlt – die jüngste, die wir haben, aber sie war ihm nicht jung genug, und ich musste ihn davon abhalten, sie zu schlagen.« Jahn verzog angewidert das Gesicht. »Ich stelle nun mal keine Frauen ein, die noch nicht mündig sind.«
    »Du bist ein anständiger Kerl, Jahn. Und seitdem hast du ihn nicht mehr gesehen?«
    »Nein, aber das bedeutet nicht, dass er nicht hier war. Ich stehe die meiste Zeit an der Bar und serviere nicht an den Tischen, wie du weißt.« Er starrte auf das Gesicht hinab, das fahl im Wasser trieb. »Wenn ich ihn wiedersehen sollte, benachrichtige ich dich sofort. Du sagst also, er wird wegen Mordes gesucht?«
    »Wegen Vergewaltigung, Mord und Folter. Und noch einigen anderen Dingen, von denen du nichts wissen willst«, antwortete ich. »Ein Findezauber wäre jetzt praktisch, aber meine Magie funktioniert nicht immer richtig. Davon hast du wahrscheinlich schon gehört.«
    »O ja, Süße, allerdings«, sagte Jahn. Dann verstummte er plötzlich, den Blick starr auf die Tür gerichtet. Ich hörte nur, dass jemand eintrat. »Verdammt, was will der denn schon wieder hier?«
    Ich wusste sofort, wer das war. Dazu brauchte ich sein Gesicht gar nicht zu sehen, denn seine Energie wehte vor ihm her wie ein Wirbelwind. Der goldene Mann. Der Mann mit der onyxschwarzen Haut und dem silbernen Haar. Der Svartaner. Und obwohl ich kein weiteres Geräusch gehört hatte, stand er plötzlich neben mir und starrte auf die Schale hinab. Er blickte von dem Bild im Wasser zu mir auf und wieder hinunter.
    »Auf der Jagd?«, fragte er völlig entspannt.
    Langsam wandte ich den Kopf und sah ihm ins Gesicht. »Was geht dich das an?«
    »Ich habe deine Beute gesehen. Zufällig erst gestern Nacht.« Er rutschte auf den Barhocker neben mir und griff sich beiläufig eine Handvoll Nüsse aus der Schüssel auf der Bar.
    »Wo?« Ich ballte die Fäuste auf dem Tresen. »Was soll diese Information kosten?«
    Jahn legte eine Hand auf meine. »Süße, mit seinesgleichen lässt du dich besser nicht auf irgendwelche Geschäfte …«
    »Verzeihung, Barkeeper, dürfte ich etwas fragen?« Die Stimme des Svartaners war seidig glatt.
    »Was denn?« Jahn funkelte ihn finster an.
    »Wenn Ihr so wenig von mir haltet, weshalb weist Ihr dann mein Geld nicht zurück?« Der Svartaner lächelte leicht, verächtlich und herausfordernd zugleich.
    Jahns Blick wurde eisig, doch er wandte sich ab. »Camille, gebrauche deinen Verstand! Du bist zu klug für seinesgleichen.«
    Der Svartaner wandte sich langsam mir zu. »Ich brauche dein Geld nicht. Aber ich würde es als angemessene Bezahlung betrachten, wenn du mich zum Mittagessen begleitest.«
    Mein Vater würde einen Tobsuchtsanfall kriegen, aber ich brauchte die Information unbedingt, und dieser Mann konnte mir sagen, was ich wissen musste. Außerdem wollte ich mehr über ihn wissen. Er war scharf, er faszinierte mich, und da war irgendeine seltsame Verbindung – ich konnte sie förmlich spüren, sie hing zwischen uns in der Luft. Aber ich hatte keine Ahnung, wie oder warum sie sich da gebildet hatte.
    Ich glitt von meinem Barhocker und strich mir den Rock glatt. »Ich nehme grundsätzlich keine Einladungen von namenlosen Fremden an.«
    Da lächelte er, und mit diesem Lächeln hätte er eine Eisstatue zum Schmelzen gebracht. Seine Zähne schimmerten strahlend weiß. »Trillian ist

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