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Schwestern Des Blutes

Schwestern Des Blutes

Titel: Schwestern Des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn , Lynda Hilburn , Kathryn Smith
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Aber täusch dich nicht – ich tue das nicht aus Angst vor dir. Ich werde ihn mir schnappen, weil er ein Perverser und ein Mörder ist.« Und weil ich eben nicht nur meines Vaters, sondern auch meiner Mutter Tochter war, fügte ich noch hinzu: »Also pack deinen mickrigen kleinen Schwanz wieder ein und wedle mir nie wieder damit vor dem Gesicht herum!«
    Als ich die Tür hinter mir zuknallte, war mir klar, dass ich mir gerade einen der ärgsten Feinde in meinem Leben geschaffen hatte.

    Ich verließ den Palast und ging schnurstracks ins Collequia. Ich brauchte Hilfe, und ich wusste, wohin ich mich wenden musste, um sie zu bekommen. Jahn konnte einfach jeden auftreiben, den man so brauchte, bis hin zu Spionen, Magiern und Sehern. Bisher hatte ich niemanden außerhalb der Behörde um Hilfe gebeten, weil wir unter Schweigepflicht standen, aber darauf pfiff ich jetzt mal. Lathe hatte es zu weit getrieben.
    Jahn stand hinter dem Tresen und packte Einzelportionen Opium und Kysa ab – die Billigversion der wahren Droge. Als ich eintrat, blickte er auf.
    »Du bist ja früh dran, Mädchen. Ist etwas passiert?«
    »Mein Dreckskerl von einem Vorgesetzten, der ist passiert. Hast du da hinten irgendetwas zu essen?« Es war viel zu früh für einen Drink, und mir knurrte der Magen.
    »Wenn dir Nussbrot und Käse genügen?«
    Ich nickte, und er zog ein Holztablett unter dem Tresen hervor. Darauf lagen ein Nussbrot und ein kleiner Laib Käse.
    Er schob mir ein Messer hin. »Bedien dich! Das ist eigentlich mein Mittagessen, aber ich kann mir noch etwas anderes besorgen.«
    Ich schnitt mir eine dicke Scheibe von dem frischen Brot ab und sog tief den Duft von Haselnüssen ein, der mir warm entgegendampfte. Auch von dem weichen Käse schnitt ich etwas ab und strich ihn auf das Brot. Ich biss ab und genoss den süßlichen Geschmack des köstlichen Nussteigs.
    »Gut.« Ich leckte mir die Finger ab. »Wer hat das gebacken? Deine Frau?«
    Jahn schüttelte den Kopf. »Nein, sie wohnt schon seit einem Mondlauf bei ihrem Liebhaber. Ich weiß nicht, wann sie zurückkommen wird – wenn sie denn überhaupt zurückkommt. Ich glaube, sie steht auf Gecken. Der Kerl ist Schneider, habe ich dir das schon erzählt?«
    Schneider? Ich konnte mir nicht vorstellen, welche Frau Jahn um eines Schneiders willen verlassen würde. Andererseits hatten die sicher sehr geschickte Finger, und vielleicht hatten die schwieligen Hände des Nachtclubwirts in dieser Hinsicht etwas vermissen lassen.
    »Ich gebe dir gern das Rezept, wenn du möchtest«, fügte er hinzu.
    »Da würde sich unsere Köchin sicher freuen«, sagte ich und schleckte immer noch an meinen Fingern. »Ich brauche deine Hilfe.«
    Er blickte scharf auf und schob die Drogen beiseite. »Was ist los?«
    »Ich muss jemanden aufspüren, und zwar so schnell wie möglich. Er ist gefährlich. Er hat der Garde angehört, wurde aber rausgeworfen, und angeblich hat man ihn ein paarmal hier gesehen.« Ich zögerte und fügte dann hinzu: »Meine Stelle steht auf dem Spiel. Wenn ich diesen Irren nicht finde, wird mein Vorgesetzter mich öffentlich demütigen, sofern ich nicht für ihn die Beine breitmache. Und das wäre eine wesentlich schlimmere Strafe.«
    Jahn gab ein Brummen von sich und nickte. »Wie heißt der Kerl, und was hat er verbrochen?«
    »Roche. Roche ob Vanu. Er gehörte, wie gesagt, der Garde Des’Estar an, bis er seine Frau, ihren Bruder und dazu noch ein paar völlig unbeteiligte Leute ermordet hat. Er läuft geradezu Amok. Bisher hat er fünf Frauen vergewaltigt und vier davon anschließend umgebracht. Wir wissen, dass er es war, weil seine magische Signatur überall an diesen Fällen klebt.« Ich runzelte nachdenklich die Stirn und fragte dann: »Hättest du eine Schüssel Wasser für mich?«
    »Ja, Augenblick.« Jahn verschwand im Hinterzimmer und kehrte gleich darauf mit einer silbernen Schale zurück.
    Ich blickte mich in der Bar um. So früh am Vormittag war der Laden beinahe leer. Ich zog die Schale zu mir hin und hauchte sacht auf das Wasser darin. Die Energie der Mondmutter nahm in mir Spannung auf, und ich lockte sie weiter hervor, bis sie an meinem Rückgrat emporstieg. Wie ein Strom aus flüssig-heißem Silber breitete sie sich durch meinen Körper aus und kreiste um die Tätowierung auf meinem Schulterblatt. Wieder atmete ich langsam aus, und ein schillernder Dunstschleier legte sich über das Wasser in der Schale wie dichter Nebel auf dem See.
    Jahn schnappte hörbar nach

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