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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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vielleicht, nur vielleicht, doch nicht so ungerührt war, was ihre bevorstehenden Pflichten als Gespielin eines Drachen anging. »Zach, würdest du im Wohnzimmer auf uns warten? Ich möchte kurz mit Camille allein sprechen.«
    »Hättet ihr etwas dagegen, wenn ich mich auf eurem Sofa aufs Ohr lege?«, fragte er. »Ich bin fertig.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nur zu«, sagte ich, und er ging und nahm seinen Tee mit. »Über der Sessellehne hängt eine Wolldecke, nimm sie ruhig.«
    Als er hinausgetrottet war, wandte ich mich wieder Camille zu. »Bist du sicher, dass du das wirklich durchziehen willst? Mit Smoky, meine ich?«
    Sie schnaubte. »Glaubst du denn, ich käme da wieder raus, selbst wenn ich wollte? Er sieht umwerfend aus, und die Funken stieben, wenn wir uns begegnen, aber...  «
    »Aber er ist ein Drache«, sagte ich leise.
    »Das ist das große Problem«, sagte sie. »Ich hoffe nur, dass das andere nicht noch viel größer ist. Ich meine, ich kann nur noch an eines denken: Wie groß wird er sein, und wird es sehr weh tun?« Sie starrte aus dem Fenster in den Garten. »Meinst du, wir sollten ein paar Vogelhäuschen aufstellen? Bei dem Schnee sind die Vögel doch sicher hungrig.«
    Ich trat zu ihr, und wir betrachteten die rasch anwachsende Schneedecke in unserem Garten. »Äh, Futterhäuschen könnten mich auf ziemlich dumme Gedanken bringen, Camille. Überleg doch mal.«
    Mit einem plötzlichen Lächeln, das die ganze Küche erhellte, begann sie zu lachen. »Ach, Kätzchen, das liebe ich so an dir; du schaffst es immer, mich zum Lachen zu bringen. Mach dir keine Sorgen um mich. Ich packe das schon...  Smoky wird sicher vorsichtig sein. Was ist eigentlich mit dir?«
    »Keine Ahnung. Ich bin mir über meine Gefühle für Zach immer noch nicht im Klaren, ich weiß nur, dass er mich zum Glühen bringt. Aber ich bin nicht sicher...  «
    »Was ist mit Chase?«
    »Wir haben darüber geredet. Wir haben uns gestritten. Wir sind uns einig geworden, dass wir vorerst keine exklusive Beziehung führen. Aber ich weiß nicht, was er tun wird, falls ich am Ende doch mit Zach schlafe.« Ich spielte mit den Blättern der Grünlilie, die auf dem Fensterbrett stand. »Das ist jetzt alles nicht wichtig. Wir müssen uns auf das Problem mit den Dämonen und Kyoka konzentrieren, bevor die Sache völlig aus dem Ruder läuft. Wann sollte Trillian eigentlich zurück sein? Ich hätte ihn wirklich gern dabei, wenn wir nach Snoqualmie fahren.«
    Camille wollte gerade antworten, als ich aus den Augenwinkeln eine plötzliche Bewegung wahrnahm. Ich blickte auf und sah eine braune Spinne über uns am oberen Fensterrahmen, beinahe verborgen hinter einem der Mariengras-Bündel, die Camille neben der Spüle aufgehängt hatte. Ich stupste Camille mit dem Ellbogen an und zeigte auf den Achtbeiner.
    War das eine Feldwinkelspinne? Ein Spion? Oder nur eine gewöhnliche braune Hausspinne? In diesem Augenblick betrat Iris die Küche.
    »Maggie ist in meinem Zimmer. Ihr solltet mal sehen, wie sie mit ihrem –«, begann sie, verstummte aber abrupt, als ich den Zeigefinger an die Lippen legte. Ich zeigte auf die Spinne.
    Sie zog ihren Barhocker vom Tisch herbei und kletterte darauf, so dass ihr Kopf ein paar Handbreit über meinen hinausragte. Als sie sich vorbeugte, krabbelte die Spinne hastig nach links auf den Hängeschrank zu. Iris erschrak, verlor das Gleichgewicht und kippte rückwärts vom Hocker. Ich sprang hinzu, um sie aufzufangen, aber ich kam zu spät. Mit einem lauten Krach schlug sie auf dem Boden auf.
    »Iris, Iris, hast du dir was getan?« Camille kniete sich neben sie, während ich die Spinne im Auge behielt.
    Iris schob Camille beiseite, setzte sich auf, streckte die Hand aus und schrie: »Piilevä otus, tulee esiin!« Ein greller Lichtblitz zuckte auf, die Spinne verschwamm ein wenig und wurde dann von der Wucht des Zaubers von der Wand auf den Boden geschleudert. Binnen Sekunden begann die Luft um sie herum zu zittern.
    Dieses Schimmern erkannte ich! Die Spinne wollte sich verwandeln.
    »Große Mutter, das Ding ist ein Werwesen!« Ich hatte gedacht, das sei vielleicht nur wieder einer ihrer Wächter, wie die Spinnen in Camilles Kofferraum. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das ein echtes Mitglied des Jägermond-Clans sein könnte. Ich wirbelte herum und schnappte mir die nächste Waffe, die ich finden konnte, zufällig eines der Küchenbeile.
    Camille reckte die Arme in die Luft, und ich spürte den Fluss der Energie, als

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