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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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die Hände gegen die Kälte in den Jackentaschen vergraben. »Gott sei Dank, dass du da bist«, sagte er, als ich ihn hereinließ. »Ich hatte gehofft, dass ich nicht in die Stadt muss, um dich zu finden.« Seine Kleidung war schmuddelig, und er sah aus, als hätte er die Nacht durchgemacht.
    »Was ist passiert?« Ich führte ihn in die Küche, wo Iris einen einzigen Blick auf ihn warf und sofort Teewasser aufsetzte.
    »Wir haben ein gewaltiges Problem im Revier.« Er sank auf einen Stuhl und stützte, offensichtlich erschöpft, die Ellbogen auf den Tisch. »Wir brauchen euch. Die Ratsältesten schicken mich, um euch um Hilfe zu bitten. Sie werden euch so viel bezahlen, wie wir nur aufbringen können.«
    »Was ist denn los?« Camille und ich setzten uns wieder. Das hörte sich gar nicht gut an, und mir sträubten sich schon die Haare im Nacken. »Erzähl es uns, von Anfang an.«
    »Ich habe bei dem Clan angerufen, von dem Tyler angeblich kommt. Dort haben sie mir gesagt, das Tyler vor vier Monaten gestorben ist.« Zach beugte sich mit blutunterlaufenen Augen vor. »Sein Leichnam wurde kurz vor der Beerdigung geraubt und nie gefunden. Er hatte tatsächlich vor, zu uns umzusiedeln, und es stimmt, dass sie ihm ein Empfehlungsschreiben ausgestellt haben, aber nach seinem Tod hat sich niemand die Mühe gemacht, danach zu suchen.«
    »Und niemand hat euch angerufen und euch darüber informiert, dass er nicht kommen würde?« Der AND mochte bürokratisch sein, aber im Augenblick sah ich doch ein, dass Vorschriften auch ihr Gutes hatten.
    »Wir wussten gar nicht, dass er kommen wollte. Normalerweise reicht ein Empfehlungsschreiben, um jemanden in den Clan aufzunehmen. Wir sind da nicht so formell. Als Tyler mit diesem Brief bei uns aufgetaucht ist, haben wir einfach angenommen, dass alles seine Ordnung hat. Wir haben uns nicht die Mühe gemacht, dort anzurufen, denn er hatte ja den Brief in der Hand.«
    »Öffnet das Betrügern nicht Tür und Tor?«, fragte Camille kopfschüttelnd. »Warum seid ihr nicht schon längst darauf gekommen, dass so etwas passieren könnte?«
    »Anscheinend war das noch nie ein Problem. Bis jetzt.« Zach runzelte die Stirn. »Ich denke, unser Aufnahmeverfahren wird sich in Zukunft ändern.«
    »Du meine Güte«, sagte Iris. »Soll das heißen, Tyler ist ein Zombie?«
    »Eine Kuckucksseele. Es kann nicht anders sein«, entgegnete ich. »Aber Kyoka hat Tylers Seele nicht nur beiseitegeschubst, er hat Tyler getötet, um an dessen Körper zu kommen. Konnten sie dir denn sagen, wie er gestorben ist?«
    »Es gab keine Autopsie – Werwesen halten nun mal nicht viel von so etwas. Es verstößt gegen unsere religiösen Überzeugungen. Er hatte wohl eine schwere Bronchitis, und als sie ihn tot aufgefunden haben, sind sie davon ausgegangen, dass er im Schlaf aufgehört hatte zu atmen.«
    »Ich wette zehn zu eins, dass Kyoka seine Seele mit Gewalt ausgetrieben hat«, sagte ich. »Ich würde davon ausgehen, dass er Tylers Essenz ins Nichts geschleudert hat, so dass nur der Körper als leere Hülle zurückgeblieben ist. Wenn das passiert, hört das Herz auf zu schlagen, aber der Körper sieht so aus, als schlafe derjenige nur. Da Tyler krank war und Werwesen keine Autopsien wollen, muss das die perfekte Gelegenheit für Kyoka gewesen sein.«
    »Eigentlich«, warf Camille ein, »könnte man Tyler rein technisch gesehen als Zombie betrachten, aber da ja eine Seele darin wohnt, nämlich Kyokas, ist mir klar, dass Menolly ihn nicht als Untoten erkennen konnte.«
    »Untote haben also keine Seelen?«, fragte Zach.
    »Manche schon«, sagte ich. »Vampire zum Beispiel. Wenn ihr Körper zerstört wird, sind sie frei, weiterzuziehen, wie die meisten anderen Toten auch. Zombies aber nicht, und Ghule auch nicht. Sie werden nicht verwandelt, sondern nur als Marionetten missbraucht. Tylers Seele ist jetzt bei seinen Ahnen. Er hat keine Verbindung mehr zu seinem Körper. Das erklärt einiges«, sagte ich und warf Zachary einen Blick zu, als mir auffiel, dass er sich auf seinem Platz wand. »Zach, sag bloß nicht, Tyler weiß, dass du ihm auf die Schliche gekommen bist?«
    Er ließ den Kopf hängen. »Doch. Er kam zufällig herein, als ich mit dem anderen Clan telefoniert habe, und er war zur Tür hinaus, ehe ich ihn aufhalten konnte. Bis ich das Gespräch beendet hatte, war Tyler verschwunden. Ich konnte ihn nirgends finden, also habe ich eine Notversammlung des Rats einberufen, aber Venus ist nicht gekommen. Als wir nach ihm

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