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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Interesse an Camille hatten, doch es herrschte eindeutig Rivalität um ihre Zuneigung. Nur gut, dass Feen von Natur aus nicht monogam veranlagt waren, denn sonst wäre längst Blut geflossen – das Ganze war eine tickende Testosteron-Bombe.
    »Nun, es ist unwahrscheinlich, dass er Chase umbringen wird, da Chase schließlich mein Freund ist, aber trotzdem...  Ich will hoffen – auch um unseres Seelenfriedens willen –, dass Trillian schnell eine eigene Wohnung findet.« Mit wissendem Grinsen fügte ich hinzu: »Ich wette, dass dieses Arrangement keine zwei Wochen hält.« Ich fischte einen ZwanzigDollar-Schein aus der Tasche und wedelte damit vor Camille herum.
    »Gilt.« Camille schnaubte. »Ich gebe ihnen höchstens drei.« Plötzlich hielt sie inne und hob den Kopf. »Augenblick mal, hier ist etwas. Es ist schwach...  aber deutlich...  «
    Sie schlug sich ins Gebüsch und kniete sich vor die große Eiche, die über das Wäldchen hinter unserem Garten wachte. Während sie den Baum untersuchte, sah ich mir den Boden und den Pfad genauer an und fand eine Fußspur. Die Nacht war klar gewesen, ohne Regen, der die Abdrücke zerstört hätte. Sie führten zu dem Baum, dann wieder weg, und verschwanden mitten im dichten Gestrüpp aus Heidelbeeren, Brombeeren, Berberitzen und Farn.
    In diesem Moment stieß ein Diademhäher aus einer Tanne auf mich herab und schimpfte aus voller Kehle. Kleiner Mistkerl , dachte ich und verscheuchte den Vogel. Er konnte die Katze an mir riechen. Ich zog die Nase kraus und fauchte leise, und er kreischte noch lauter. Ein weiterer Häher landete neben ihm auf dem Zweig, und gemeinsam warfen sie mir giftige Blicke zu.
    »Wagt es ja nicht, außer ihr möchtet mein Frühstück werden«, brummte ich.
    »Delilah!« Camilles Stimme riss mich aus meinem Starrduell. Ihre Miene verriet eine Mischung aus Fassungslosigkeit und Argwohn. »Ich weiß, was hier war.«
    »Was? Was war es?« Ich lehnte mich an die Eiche. Bitte kein Dämon. Bitte lass es keinen Dämon gewesen sein , dachte ich. Ich hatte Dämonen satt. Obwohl ich kämpferisch wirklich was draufhatte, mochte ich einfach keine Konflikte. Wenn meine Schwestern in Streit gerieten, bekam ich solchen Stress, dass ich mich sofort in ein Kätzchen verwandelte.
    »Du hattest recht, hier hat sich ein Werwesen herumgetrieben«, sagte sie mit silbrig glitzernden Augen. »Und wenn mich nicht alles täuscht, war es ein männlicher Werpuma.« Sie blickte zu mir auf. »Er hat den Baum markiert.«
    »Igitt...  « Ich rümpfte die Nase und hoffte nur, dass er seine territoriale Pinkelei in Katzengestalt verübt hatte.
    Ein Werpuma? Ich starrte den Baumstamm an, dann unser Haus, das man von hier aus gerade noch erkennen konnte. Warum hatte er den Baum markiert? Dieses Land gehörte nicht ihm, sondern uns. Stand er mit Schattenschwinge und den Dämonen im Bunde, oder verfolgte er eigene Ziele? Und wenn er nicht mit unseren höllischen Freunden verbündet war, was wollte er dann von uns?

 
Kapitel 2
     
    Meine Schwestern und ich wohnten in einem verrückten, dreistöckigen viktorianischen Haus am Rande von Belles-Faire, einem der schäbigsten Vororte von Seattle. Ja, das Viertel war mies, aber unser riesiges Grundstück bot uns die Abgeschiedenheit, die wir für unsere Arbeit brauchten. Menolly wohnte im Keller, Camille im ersten und ich im zweiten Stock, und das Erdgeschoss bewohnten wir gemeinsam. Iris hatten wir die Kammer neben der Küche gegeben. Sie war klein, aber das war Iris auch, und dafür, dass sie uns im Haushalt half, wohnte sie umsonst.
    Zwei Tage nach der Vollmondnacht legte ich gerade letzte Hand an ein Drei-Käse-Omelette, als Camille in die Küche gerauscht kam.
    »Ist das Essen fertig?«, fragte sie mit leuchtenden Augen.
    Ich nickte. Wir beide und Iris machten abwechselnd das Frühstück. »Omelette. Toast steht schon auf dem Tisch.« Ich teilte das Omelette auf die bereitstehenden Teller auf.
    »Das riecht gut«, sagte Camille. Sie war wieder einmal mächtig aufgebrezelt und trug ein scharlachrotes Kleid mit Nackenband und tiefem V-Ausschnitt. Ein silberner Gürtel saß tief auf ihren Hüften, und für die Fick-mich-Pumps an ihren Füßen wäre so manche Frau über Leichen gegangen. Ich betrachtete sie von Kopf bis Fuß.
    »Neuer Kerl?«, fragte ich.
    Sie lachte. »Als hätte ich mit den zweien, die ich bereits habe, nicht schon genug Ärger. Nein. Um deine Neugier zu befriedigen: Der Verein der Feenfreunde trifft sich heute in der

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