Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13
tun soll. Ich bin im Moment völlig durcheinander.«
Sie hüpfte auf ihren hohen Barhocker und stützte die Ellbogen auf den Küchentisch. »Wegen Nerissa?«
»Wegen Nerissa und Jareth – ich habe mit ihm geschlafen, obwohl ich dachte, ich könnte die Berührung eines Mannes nie wieder ertragen. Und dann ist da noch Erin. Ich bin jetzt Mutter, Iris. Ich habe geschworen, dass ich niemals jemanden zum Vampir machen würde, und doch habe ich es getan. Und obendrein eine Freundin von uns.«
»Du hast sie nicht getötet, Menolly. Du hast sie vor dem Tod gerettet – jedenfalls vor dem Tod, der für Menschen bedeutet, dass sie nicht wieder aufstehen und davonspazieren.«
»Ich weiß einfach nicht, was gerade mit mir geschieht.« Ich starrte auf das kleine Schildpatt-Baby, das sich auf meinem Arm zusammengerollt hatte, kraulte es unter dem Kinn und küsste es sacht auf die Nase, ehe ich es wieder in seinen Laufstall setzte.
Iris runzelte die Stirn. »Manchmal treten Leute aus einem ganz bestimmten Grund in unser Leben, und wenn dieser Grund sich erledigt hat – gehen sie wieder. Lass deine Sorgen erst einmal ruhen. Zwing dich nicht zu Entscheidungen, die zu treffen du noch nicht bereit bist.«
Ich dachte an Nerissa. Ihre Haut war so zart gewesen, ihre Berührung heilsam. Und Jareth – vor langer Zeit hatte er eine Vampirin geliebt. Ich hatte ihm ein wenig von dieser Erinnerung zurückgebracht, damit er sich daran klammern konnte, während er mir sein Blut schenkte.
»Camille hat mich einmal gefragt, ob Vampire träumen. Ich habe ihr eine sehr einfache Antwort auf eine komplexe Frage gegeben. Jetzt habe ich selbst eine Frage: Können Vampire lieben? Kann ich lieben? Beziehungen haben wie meine Schwestern?« Ich wartete, aber keine Antwort erschien, nicht einmal ein Flüstern, das mich hätte leiten können.
»Menolly, du bist nicht dasselbe Mädchen, das noch letzte Woche in dieser Küche gestanden hat.« Iris sprang von ihrem Hocker und begann, Kekse auf einem Teller zu arrangieren. »Du hast so viel durchgemacht. Wie kannst du erwarten, genau zu wissen, wer du bist, und wozu du fähig bist, ehe sich der Staub gelegt hat?«
»Das kann ich wohl nicht.« Ich schüttelte den Kopf. »Dredge ist schuld daran, dass ich mich davor fürchte, je wieder jemanden zu lieben – von Anfang an hat er versucht, mich zu benutzen, um meine Familie zu zerstören.«
»Und jetzt ist er weg. Und du bist noch hier«, erwiderte sie mit glitzernden Augen.
»Ja, er ist weg. Und ich bin hier. Aber was bedeutet das?«, fragte ich leise.
Iris wischte sich die Hände an der Schürze ab. »Die Welt könnte schon heute Nacht untergehen, mein Mädchen. Nimm es mit deinen Ängsten auf, aber eine nach der anderen, falls und wenn sie aufkommen – nicht vorher.«
Und dann war alles wieder in Ordnung. Ich lachte und fühlte mich leichter, unbeschwerter, als ich mich seit meinem Tod je gefühlt hatte. »Der Morgen zieht herauf, liebe Freundin. Wir sehen uns heute Abend.«
»Friedvolle Träume.« Iris winkte mir nach, als ich durch den geheimen Zugang in meinen Keller schlüpfte.
Während ich mich auszog, blickte ich auf die Narben hinab, die sich über meinen Körper zogen. Dredge hatte mich auf ewig gezeichnet, aber er war weg. Asche und Staub. Meine Schwestern und meine Freunde waren in Sicherheit. Ob es mir gefiel oder nicht, ich hatte jetzt eine Tochter. Und jemand hatte mir das größte Geschenk der Welt gemacht – ich war frei, mein Alptraum zerschmettert.
Ende - Schwestern des Mondes 03 - Die Vampirin
Danksagung
Ich danke: Meredith Bernstein, meiner Agentin. Mit dir im Rücken verwirkliche ich meine Ziele und Träume. Kate Seaver, meiner Lektorin, für ihre Begeisterung und ihr Vertrauen. Meinem Mann Samwise, einer nie versiegenden Quelle der Unterstützung und Liebe. Und ich danke so vielen Freunden für ihre professionelle und persönliche Ermutigung: Brad und Tif, Thera und Jeremy, Margie, Siduri, Katy und Don, Fran und Lillian, meiner Schwester Wanda. Meiner Witchy-Chicks-Blogger-Gruppe: Lisa, Linda, Kate, Terey, Maddy, Candy, Annette und Maura. Ich danke Catha C., Mary Jo P. und vielen, vielen anderen für ihre Unterstützung, Ermunterung und Inspiration.
Meinen Katzen, meinen kleinen »Galenorn Girls«. Ukko, Rauni, Mielikki und Tapio, meinen spirituellen Wächtern und Führern.
Ich danke meinen Lesern – den neuen wie den alten. Eure Unterstützung sorgt dafür, dass wir genug Tinte haben, und beflügelt unsere
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