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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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schon am Türknauf, blieb ich stehen. Ohne mich umzudrehen, sagte ich: »Dredge hat mich gefoltert, bis ich den Verstand verloren habe. Erst hat er seine Fingernägel und ein kleines, stumpfes Messer benutzt, um jeden Zentimeter meiner Haut aufzuritzen, außer an Händen, Fügen und im Gesicht. Er hat sich Zeit gelassen und ist Millimeter für Millimeter vorgegangen. Dann hat er mich vergewaltigt, bis ich dachte, ich müsste an der eisigen Kälte seines Fleisches sterben. Danach hat Dredge sich die Pulsader aufgeschnitten und mich gezwungen zu trinken. Als ich mich erhoben habe, hat er mich nach Hause geschickt, damit ich über meine Familie herfalle.«
    Hinter mir hörte ich Sassy nach Luft schnappen.
    »Manche Geheimnisse bleiben besser geheim«, sagte ich. »Aber du hast danach gefragt. Du sollst wissen, mit was für Monstern wir es hier zu tun bekommen. Bist du trotzdem dabei? Wirst du uns helfen, falls wir deine Hilfe brauchen?«
    »Ihr könnt auf mich zählen«, murmelte sie leise.
    Ich nickte und schloss dann die Tür hinter mir. Nicht mehr lange bis zum Morgengrauen, und für mich wurde es Zeit zu schlafen.

 
Kapitel 8
     
    Am Samstag hielten meine Träume still, eine willkommene Erleichterung. Als Camille mich bei Sonnenuntergang weckte, hatten sie und Delilah schon gegessen. Iris war gerade damit beschäftigt, Maggie zu einem Bäuerchen zu bewegen. Ich schlüpfte rasch in schwarze Jeans, einen dunkelroten Rolli und eine passende schwarze Jeansjacke darüber. Während ich meine Stiefeletten mit den Stiletto-Absätzen anzog, setzte Camille sich auf die Bettkante. Sie trug einen halb durchsichtigen Rock, ein hautenges Bustier und eine bekümmerte Miene.
    »Stimmt was nicht?« Ich trat kurz in mein Badezimmer, legte pfirsichfarbenen Lipgloss, etwas grünen Lidschatten und schwarzen Eyeliner auf, ehe ich das Ganze mit ein wenig Wimperntusche vollendete.
    Ich hatte nie das Bedürfnis gehabt, mich zu schminken, ehe meine Hautfarbe beschlossen hatte, sich jenseits von Bleich anzusiedeln. Doch selbst da hatte ich erst in die Erdwelt kommen müssen, um endlich aktiv zu werden. Nach ein paar katastrophalen Versuchen mit dem, was das Kosmetikregal der rund um die Uhr geöffneten Drogerie zu bieten hatte, war Camille mir zu Hilfe geeilt. Sie ging tagsüber für mich einkaufen, wenn die großen Kaufhäuser geöffnet hatten, und kam mit einer Tüte guter Kosmetik nach der anderen nach Hause, bis wir den perfekten Look und die Produkte gefunden hatten, die mit der seltsamen Chemie meiner Haut nicht unglücklich reagierten. Jetzt konnte ich mich in fünf Minuten von einer wandelnden Toten in ein glamouröses Weib verwandeln. Ich war immer noch furchtbar blass, aber zumindest sah ich gut aus.
    Camille seufzte, als ich ins Schlafzimmer zurückkam. »Ich habe den Nachmittag mit Morio verbracht. Trillian ist mitten reingeplatzt.«
    Ich lachte auf. »O Mann, da wäre ich gern dabei gewesen! Was ist passiert?« Im Gegensatz zu Delilah schreckte ich vor keiner peinlichen Frage zurück, außer das Thema war völlig tabu. »Schonungslos« war mein zweiter Vorname. Okay, war er nicht. Mein zweiter Vorname lautete Rosabelle; wie auch immer, ich hatte keine Scheu, meine Nase irgendwo hineinzustecken, wenn jemand die Tür einen Spaltbreit offen ließ.
    Camille lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Sie starrte zur Decke hinauf. »Morio hatte sich teilweise verwandelt, und es war verdammt heiß. Seine Reißzähne waren voll ausgefahren, und seine Krallen auch. Nicht nur das – seine Augen haben geglüht, er sah aus, als wäre er eben aus dem Schlund der Hölle hervorgesprungen. Prachtvoll, aber schon irgendwie beängstigend.«
    »Du stehst wirklich nicht auf Blümchensex, oder?« Ich starrte sie grinsend an. Sie trieb es also gern mit Morio, wenn er seine Dämonengestalt annahm? Offenbar war dies nicht das erste Mal gewesen. »Weiter, was ist dann passiert?«
    »Es ist so – Trillian hat nie groß danach gefragt, was ich eigentlich mit Morio mache. Solange sich die beiden nicht in die Quere kommen.« Sie richtete sich auf, und Lachfältchen bildeten sich um ihre Augen. »Ach, Menolly, ich hatte solche Mühe, mir das Lachen zu verkneifen. Trillian sah aus, als würde er gleich einen Anfall bekommen.«
    »Stinksauer, was?«
    »Nein, das ist es ja gerade. Er war nicht sauer, er war nur... na ja... er sah beinahe schockiert aus. Ihm war wohl nicht klar, wie weit ich zu gehen bereit bin. Aber weißt du, wenn Morio

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