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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Geschichte.
    Sie dachte kurz darüber nach. »Ja, ich glaube, das habe ich. Aber nicht mit der Leidenschaft, die man für einen Liebhaber empfindet. Ich habe ihn geliebt, weil er ein guter Mann war, weil er mich geachtet und mich nie in Verlegenheit gebracht hat. Als er starb, dachte ich: Vielleicht kann ich mich jetzt zu meiner Neigung bekennen – allen enthüllen, wer ich wirklich bin. Aber dann habe ich mir meine Freunde sehr genau angesehen. Sie sind wunderbare Menschen, aber festgefahren in ihren Ansichten, und ich wusste... ich wusste, wenn ich ihnen die Wahrheit sagte, würden sie sich von mir abwenden.«
    »Ich verstehe.« Und das tat ich auch. Wenn ihre Freunde sie im Stich ließen, würde sie niemanden mehr haben. Sie hatte eine Tochter geboren, die jung gestorben war – sie war ertrunken. Und Sassys eigene Verwandtschaft war vermutlich inzwischen ebenfalls verstorben.
    »Na ja, zuerst machte es mir nicht so viel aus. Ich hatte endlich die Entscheidung gefällt, mein Leben radikal zu verändern. Ich hatte daran gedacht, nach Soho oder San Francisco zu ziehen. Aber dann, eines Abends auf einer Party, lernte ich Takiya kennen. Er sah gut aus und war sehr weltgewandt. Ich dachte, er wolle nur mit mir befreundet sein, und als er mich anrief, klang er so einsam, dass ich ihn hierher zum Abendessen eingeladen habe. Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich auf der Speisekarte stand.«
    Sie hob die Hand, ein trauriges Lächeln auf den Lippen. »Er hatte sich in mich verliebt und hat mich in einen Vampir verwandelt, weil er wollte, dass ich für immer bei ihm bleibe. Ich war entsetzt. Die Ironie bei der Geschichte ist: Zwei Nächte, nachdem ich mich erhoben hatte, hat jemand Takiya getötet. Er hat sich in ein Wölkchen Asche aufgelöst, und ich blicke jetzt ganz allein der Ewigkeit entgegen.«
    »Wer hat ihn getötet?« Mich beschlich da ein bestimmter Verdacht.
    Mit einem Grinsen, das reichlich Zähne zeigte, antwortete sie: »Ich. Ich hatte mich gerade überwunden, einen Neuanfang zu wagen, ein offenes Leben zu führen als diejenige, die ich wirklich bin – und er hat mir alles verdorben.« Sie neigte den Kopf zur Seite. »Weißt du, warum ich dir all das erzähle?«
    Auf mein verwundertes Kopfschütteln hin lachte sie. »Das dachte ich mir. Ich habe dir meine Geschichte aus zwei Gründen erzählt. Erstens: Wenn ich dir meine Geheimnisse anvertraue, weißt du, dass du mir deine erzählen kannst. So etwas baut Vertrauen auf, Menolly. Und der zweite Grund... Ich finde es nicht richtig, andere zu erwecken. Außer jemand fleht darum, außer jemand stirbt und bittet dich um Hilfe, und du weißt – du bist dir absolut sicher –, dass derjenige es nicht bereuen wird. Wer auch immer diese armen Menschen angreift, muss aufgehalten werden. Es ist schlimm genug, sie auszusaugen und zu töten, aber sie gegen ihren Willen zu diesem Dasein zu erwecken? Das ist gewissenlos.«
    Während sie sprach, erkannte ich ihre Kraft, den Willen hinter ihren Worten. Ich sah ihr in die Augen und dachte: Das ist eine Frau, die wahrhaft verstanden hat, was es bedeutet, für eine Sache einzustehen, an die man glaubt. Sie hatte ihren eigenen Meister vernichtet – eine äußerst gefährliche Angelegenheit, falls andere Blutskinder dieses Meisters in der Nähe sein sollten.
    »Wade und die AB-Gruppe sind alles, was mich davon abhält, mich in die Sonne zu legen«, fügte sie hinzu. »Er gibt mir Hoffnung. Wahrscheinlich können wir nicht verhindern, dass der Vampirismus sich ausbreitet, aber vielleicht können wir die Gewalt und die schrecklichen Auswirkungen ein wenig eindämmen. Wir können unsere Natur nicht verleugnen, aber wir können sie kontrollieren.«
    Ich lehnte mich zurück, nun vollkommen überzeugt davon, dass sie mit den Morden nichts zu tun hatte. »Ich nehme an, du hast nichts gehört, das den Verdacht nahelegt, irgendwelche ortsansässigen Vampire könnten dahinterstecken?«
    »Die Sonne geht in einer guten Stunde auf. Du solltest zusehen, dass du nach Hause kommst.« Sie erhob sich und betätigte die Klingel, um Janet herbeizurufen. »Es ist weithin bekannt, dass ich Takiya vernichtet habe. Ich bezweifle ernsthaft, dass mich die anderen Vampire je in ihre Geheimnisse einweihen werden. Aber ich werde die Ohren offen halten. Und ein bisschen herumschnüffeln. Ich habe immer noch ein paar Kontakte an den richtigen Stellen sitzen.«
    Ich folgte ihrem Hinweis, stand auf und ging zur Tür. »Danke, Sassy.«
    An der Tür, die Hand

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