Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
Überraschung, der sich über sein Gesicht legte, fühlte ich mich schon besser. Ich hoffte, ich hatte seine Gefühle verletzt. Richtig verletzt. Niemand benutzte mich und ließ mich dann fallen, wenn ich irgendwie unbequem wurde. Und je eher dieser kleine Schlappschwanz das herausfand, desto besser.
    »Menolly, nun sei doch nicht so«, sagte Wade sanft, aber im Moment hätte er in Tränen ausbrechen können, und es wäre mir scheißegal gewesen.
    »Wie soll ich denn nicht sein? Du schmeißt mich aus der Gruppe, du sagst mir, dass du nicht mehr mit mir gesehen werden willst, und dann erwartest du von mir, dass ich lächle und lieb zu dir bin? Vergiss es.« Ich deutete auf die Tür. »Ich habe gesagt, du sollst verschwinden. «
    »Ich habe mir schon gedacht, dass du sauer sein würdest«, erwiderte er gereizt. »Bitte versuche doch, das zu verstehen. Das ist meine Chance, Einfluss zu nehmen, solange die Domänen noch ganz am Anfang stehen. Ich weiß, wir haben darüber gesprochen, dass du meine Stellvertreterin werden könntest, aber das war, bevor du Dredge umgebracht hast. Damit hast du eine Schockwelle durch die gesamte Vampir-Gemeinschaft gejagt, und die Wogen haben sich noch lange nicht geglättet.«
    Angewidert fauchte ich ihn an und kniff die Augen zusammen. »Idiot. Dredge war ein Ungeheuer, er hätte jegliche Chance verdorben, dass Vampire je wieder offen unter Menschen leben könnten, ohne gejagt zu werden. Was ich getan habe, war schwerer als alles, was du jemals wirst tun müssen. Du weißt genau, was er mit mir gemacht hat. Ist dir eigentlich klar, wie verdammt schmerzhaft es war, meine Folter, meine Vergewaltigung und meinen Tod noch einmal durchleben zu müssen, damit ich das Band zu meinem Meister durchtrennen konnte? «
    »Ja, ich weiß ... «
    »Einen Scheiß weißt du!« Ich schnitt ihm das Wort ab und stieß ihn weg, weil ich ihn nicht so nah bei mir haben wollte. »Mach erst mal ein Zehntel dessen durch, was ich ertragen habe, und dann schau mir in die Augen und sag mir, dass das, was ich getan habe, nicht gerechtfertigt war. Aber das könntest du niemals aushalten, nicht wahr, Jüngelchen? Du wärst vor Dredge auf dem Bauch gekrochen, du hättest ihm den Schwanz gelutscht und ihn angefleht, dich zu verschonen. Du hättest den Speichellecker an seinem Hof gespielt, um der Folter zu entgehen.« Es war mir inzwischen egal, wer mich hörte. Es gab keinerlei Spielraum für irgendwelche Interpretationen, was Dredge anging. Nicht für mich.
    Wades Augen funkelten rot. Er beugte sich vor und starrte auf mich herab, und seine langen Wimpern flatterten vor seiner blassen Haut. »Stell dich nicht so an. Ich weiß, was du durchgemacht hast. Ich weiß, dass du ihn vernichten musstest . Aber, Menolly, denk doch mal logisch. Wenn ich nicht gewinne, gewinnt Terrance. Und Terrance wird irgendwann ein zweiter Dredge werden. Er will dem Dasein der Vampire wieder den geheimnisvollen Nimbus der Angst verleihen.«
    Terrance, der Besitzer des Fangzabula, war ein Vampir der alten Schule. Er war knallhart und arrogant, und er dachte sich nichts dabei, Sterbliche als seine privaten Saftspender zu benutzen und einfach wegzuwerfen, wenn sie leergetrunken waren. Aber verglichen mit Dredge war der Kerl ein Chorknabe.
    »Blödsinn.« Ich starrte an ihm vorbei. So ungern ich es auch zugab, ich wusste, dass er recht hatte. Ich war zu einer wandelnden Kontroverse geworden, einem Streitpunkt unter Vampiren. Ich belastete seinen Wahlkampf tatsächlich, außer er entschied sich dafür, offen zu mir zu stehen und mich zu verteidigen. Und das konnte er tun - wenn er wollte. Aber Wade war nicht gern der böse Junge. Wade gewann lieber mit Hilfe seines Charmes, statt seine Qualitäten als Anführer zu beweisen. Ich spürte, wie blutige Tränen in mir aufstiegen, und rang sie nieder. Er würde mich nicht zum Weinen bringen. »Scheiß auf dich. Ich habe verdammt viel für die Anonymen Bluttrinker getan, und jetzt einfach so abgeschoben zu werden, ist ein Schlag ins Gesicht. «
    »Menolly ... «
    »Komm mir nicht so. Wenn du ein bisschen mehr Rückgrat hättest, wäre Terrance gar nicht erst so weit gekommen, wie er jetzt ist. Aber du scheust jede Konfrontation, du versuchst immer noch, es jedem recht zu machen, obwohl du weißt, dass das unmöglich ist. Wenn du dir Terrance vorgenommen hättest, sobald er anfing, Ärger zu machen, dann hätten wir dieses Problem jetzt gar nicht.« Wade packte mich bei den Schultern.
    Ich hob langsam die

Weitere Kostenlose Bücher