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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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sehr schlechtem Zustand. Hat Chase dir seine Verletzungen geschildert?«
    »Verbrennungen dritten Grades an über sechzig Prozent der Körperoberfläche, richtig?« Meine Stimme klang tonlos. Wenn ich mir jetzt erlaubte, irgendetwas außer emotionaler Betäubung zu empfinden, würde ich niemandem etwas nützen.
    »So ist es. Ich habe herausgefunden, was die Verbrennungen hervorgerufen hat. Die gute Neuigkeit lautet also, dass wir versuchen können, sie zu behandeln.«
    Ich wollte es nicht hören, aber ich musste einfach fragen: »Und die schlechte?«
    »Meine Prognose für ihn ist nicht gut. Ich gehe davon aus, dass er eine Chance von zwanzig Prozent hat - bestenfalls -, die nächsten achtundvierzig Stunden zu überleben. Wenn er zwei Tage durchhält, gebe ich ihm vierzig Prozent. Er hat die stärksten Verbrennungen im Gesicht, an der Brust und am Bauch erlitten. Mehrere innere Organe sind schwer geschädigt, und er muss künstlich beatmet werden.«
    Verflucht. Am liebsten hätte ich das Handy auf dem Boden zerschmettert, aber Sharah konnte natürlich nichts dafür. Wenn Henry überlebte, würden wir das allein ihr verdanken.
    »Was hat die Verbrennungen verursacht?«
    »Alostar-Präparat, gemischt mit Myokinar-Pulver.«
    Zweimal verflucht. Der Letzte, in dessen Händen ich diese Mischung gesehen hatte, war Rozurial. Da ich wusste, dass er diese Bombe nicht gelegt hatte, musste ich davon ausgehen, dass die Angreifer aus der Anderwelt kamen oder sich mit jemandem aus der Anderwelt zusammengetan hatten.
    »Danke.« Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte, also fügte ich nur hinzu: »Tu dein Möglichstes für Henry, ja? Er ist ein guter Mensch und ein guter Freund. Ich fände es schrecklich, ihn zu verlieren.«
    »Camille.« Sharahs Stimme klang zögerlich. »Mach dir keine allzu großen Hoffnungen. Wir werden tun, was wir können, aber langfristig sieht es nicht gut für ihn aus. Wenn er das überleben sollte, wäre es schon beinahe ein Wunder.«
    Ich gab Chase wortlos das Handy zurück. Er sprach noch kurz mit Sharah, klappte dann das Telefon zu und steckte es wieder in die Tasche.
    Ich erzählte ihm von der Mixtur aus Alostar-Präparat und Myokinar-Pulver. »Kann ich den Laden betreten? Vielleicht spüre ich dort etwas.«
    Chase winkte Shamas herüber. »Geh mit den Mädels in die Buchhandlung und behalte sie im Auge. Sie wollen nachsehen, ob sie etwas herausfinden können. Und schick mir den Brandermittler raus. Ich muss mit ihm reden.«
    Ehe wir den Laden betraten, wies Shamas uns an, genau hinter ihm zu gehen. »Wir halten die Statik für sicher - und da es hier keinen Keller gibt, kann der Boden nicht einbrechen. Es sieht zwar so aus, als hätten die Flammen die Decke nicht erreicht, aber es wäre möglich, dass die Explosion die Streben und Balken beschädigt hat. Also geht nicht rauf in Delilahs Büro. Seht euch schnell um, und seid vorsichtig. Fasst nichts an. Jetzt, da wir die Ursache kennen, kann ich euch sagen: Wenn ihr irgendetwas, das mit diesen Chemikalien in Kontakt gekommen ist, mit bloßen Händen anfasst, handelt ihr euch mindestens eine böse Blase ein, wenn nicht noch Schlimmeres. Erinnert ihr euch an die Säure dieses Höllenhundes?«
    Ich zuckte zusammen. »O ja. Wir werden nichts anrühren.« Ich hatte immer noch eine hässliche Narbe an der Hand, wo ich ein paar Tropfen stark säurehaltiges Höllenhund-Blut abbekommen hatte. Die verdammte Wunde hatte mich fast umgebracht.
    Das Innere der Buchhandlung war völlig verwüstet. Überall lagen verkohlte Bücher verstreut, es roch nach verbranntem Papier. Eine dünne Decke einzelner Seiten bedeckte den Boden. Die Glasvitrine, die mir als Ladentisch gedient und in der ich immer ein paar seltene Erstausgaben ausgestellt hatte, war zu tausend rasiermesserscharfen Glassplittern zerborsten. Sie sahen aus, als warteten sie nur darauf, sich einem ins Fleisch zu bohren. Die Sitzecke des Vereins der Feenfreunde und der anderen Lesegruppen war abgebrannt. Von dem Sofa war nur noch ein qualmender, scheußlicher Klumpen aus Ruß und Löschwasser übrig geblieben.
    Während wir uns durch die Ruine arbeiteten, die noch heute Morgen meine Buchhandlung gewesen war, fiel mir auf, dass die meisten Regale im hinteren Teil noch intakt waren. Die Erschütterung der Explosion hatte nur ein paar davon umgestürzt und den Inhalt auf den Boden geschleudert. Als wir zu meinem Büro kamen, sah dort alles fast normal aus. Ich drehte mich um und bemerkte Chase hinter

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