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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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»Ich will die Dreckskerle finden, die das getan haben, und sie zur Strecke bringen.«
    »Das werden wir«, flüsterte ich, mehr an mich selbst gewandt. »Glaub mir. Das werden wir.«
     

 
Kapitel 22
     
    Morio, Delilah und ich fuhren raus zu Großmutter Kojote. Vanzir beschloss, schleunigst zu Carter zu gehen und nachzuforschen, ob die Gerüchteküche in den vergangenen vierundzwanzig Stunden irgendetwas Neues ergeben hatte. Shamas fuhr Iris in meinem Auto nach Hause.
    Ich starrte auf die Straße, während Morio fuhr, und dachte an Henry. Er hatte so gern die Anderwelt sehen wollen, und jetzt würde er nie dorthin kommen. Aber ich hatte schon beschlossen, ein wenig von seiner Asche hinüberzubringen und sie auf der Silofel-Ebene zu verstreuen - ich wusste, dass es ihm dort sehr gefallen hätte. Es tat mir entsetzlich leid um ihn, und doch wusste ich, dass wir noch Glück gehabt hatten. Bisher hatten wir sogar viel Glück gehabt, aber das hatte sich nun geändert. Delilah summte auf dem Rücksitz tonlos vor sich hin, und Morio hielt den Blick auf die Straße gerichtet, bis wir bei Großmutter Kojotes Wald abfuhren.
    Während wir durch nasse Aste und Laub und dichtes Unterholz stapften, versuchte ich mir vorzustellen, was sie für diesen Gefallen verlangen würde. Was immer sie wollte, ich würde es bezahlen. Wir brauchten Hilfe, und zwar von jemandem, der den langfristigen Überblick hatte. Großmutter Kojote sprach zwar gern in Rätseln, aber mit ihrer Fähigkeit, in die Zukunft zu schauen, hatte sie noch nie danebengelegen, auch wenn wir manchmal eine Weile brauchten, um dahinterzukommen, was genau ihre Worte eigentlich vorhersagten.
    Die Vögel versteckten sich vor dem kalten Nieselregen, und dünner Nebel hing zwischen den Bäumen vor uns, während wir uns schweigend zu ihrem Hain durchschlugen. Großmutter Kojotes Lichtung war gar nicht so weit weg von der Straße, doch an diesem düsteren Tag, bedrückt von Henrys Tod, schien es ewig zu dauern, bis wir den Kreis aus uralten Zedern erreichten.
    Und da war sie. Sie saß auf einem Baumstamm und sah uns entgegen, als wir aus dem stillen Wald traten. Der Himmel öffnete seine Schleusen, und Regen prasselte herab. Wortlos bedeutete Großmutter Kojote uns, ihr zu folgen, und ging zu ihrem Baum. Wir stiefelten hinter ihr her.
    Als wir durch die Tür in dem mächtigen Baumstamm traten, seufzte ich erleichtert auf. Wir hatten sie angetroffen. Jetzt konnten wir vielleicht etwas Licht ins Dunkel der vielen Geschehnisse bringen.
    Mit dem Überschreiten ihrer Schwelle betraten wir zugleich einen magischen Raum. Wenn man den Baum von außen betrachtete, war das völlig unerklärlich, aber Großmutter Kojote lebte in allen Dimensionen, über alle Reiche hinweg. Sie bewachte ein Portal, hatte aber ihre eigene Art, sich den Raum zu schaffen, den sie brauchte.
    Während wir ihr schweigend einen Gang entlang folgten, konnte ich das Herz des Baumes spüren, der still und langsam um mich herum atmete. Dann erkannte ich das Gefühl wieder - es war wie in meinem Horn, nur dass ich nicht bloß im Geiste hier war. Wir befanden uns körperlich im Geist dieses Baumes.
    Wir kamen zu einem runden Tisch. Vier Stühle standen daran, und Großmutter Kojote bedeutete uns, Platz zu nehmen. Sie setzte sich zu meiner Rechten, zwischen mich und Morio.
    »Du möchtest mich etwas fragen.« Eine Feststellung, keine Frage.
    Ich schauderte. Wer fragt, bezahlt. »Ja, und ich bin bereit, Euch jede Vergütung zu zahlen.«
    »Dann frage, junge Camille. Und höre auf meine Antwort.« Ihre Worte glichen kleinen Windstößen in der Brise, die durch die Kammer strömte.
    »Was sollen wir tun? Wir müssen uns überlegen, was wir wegen des Horns des Schwarzen Einhorns und Königin Asteria und den Keraastar-Rittern und der Dreifaltigen Drangsal und der Knochenbrecherin ...« Mir ging die Puste aus, ich keuchte und wurde mir erst jetzt bewusst, wie hektisch und verzweifelt ich war.
    »Ruhig, mein Mädchen. So viele Faktoren. Das Einhorn-Horn und deine Entwicklung zur Priesterin sind allein dein Weg, der meine Weisung nicht braucht«, erklärte sie und holte einen großen Beutel hervor. »Wir werden noch einmal die Knochen befragen. Wähle, Camille. Wähle einen Knochen für Asteria und die Keraastar-Ritter. Wähle einen für die Feenköniginnen der Erdwelt. Und wähle einen für die Knochenbrecherin.« Sie schob mir den Beutel zu.
    Langsam öffnete ich ihn. Delilah gab ein zartes Miau von sich, doch ein Blick

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