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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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uns.
    »Du hast angeordnet, dass niemand die Treppe betreten darf?«, fragte ich ihn. Delilah führte ihre Privatdetektei vom ersten Stock des Gebäudes aus.
    »Ja.« Shamas zuckte mit den Schultern. »Zu gefährlich, bis wir überprüfen konnten, ob die Treppe sicher ist. Außer du beherrschst einen Schwebezauber.«
    »Nein, leider nicht. Menolly könnte da hochschweben, aber sie kann natürlich erst heute Nacht kommen.« Stirnrunzelnd sah ich mich in meinem Büro um. Irgendetwas war anders als sonst, aber ich kam nicht darauf, was es war, bis mein Blick an einem Briefumschlag auf dem Schreibtisch hängen blieb. Er war groß, von der Sorte, in der man Einladungen und Grußkarten verschickte, und aus beigefarbenem Leinenpapier. Der Umschlag war an mich adressiert.
    »Der war vorher nicht da. Ich bin mir ganz sicher«, sagte ich und deutete darauf.
    »Dann sollten wir ihn auf Fingerabdrücke untersuchen«, sagte Chase und trat zu uns.
    »Die Mühe kannst du dir sparen.« Meine Worte klangen gepresst, denn der überwältigende Gestank nach Dämon stieg von dem edlen Papier auf. »Den hat kein Mensch hier hinterlassen, Chase.« Ich ignorierte seinen Protest und griff danach. Dämonische Energie schoss durch meine Hand, so stark, dass ich das Ding beinahe fallen gelassen hätte.
    »Dämonen.« Der Umschlag trug weder Briefmarke noch Poststempel. Er war sicher nicht mit der Post gekommen. Ich drehte ihn um und betrachtete die Lasche. Sie war mit Siegelwachs verschlossen, in das ein großes, geneigtes S eingestempelt war. »Stacia. Ich wette, der Brief ist von der Knochenbrecherin.«
    Delilah schnappte nach Luft und spähte über meine Schulter. In diesem Moment steckte ein Polizist den Kopf durch den Türspalt.
    »Detective? Wir haben hier draußen zwei Männer, die behaupten, sie hätten etwas mit dem Laden zu tun. Sie haben eine Liliputanerin dabei«, meldete der Uniformierte. Er war ein VBM und wirkte nervös.
    »Iris. Sie wollte mit Morio und Vanzir kommen«, erklärte Delilah.
    Chase wandte sich dem Polizisten zu. »Erstens lautet die korrekte Bezeichnung -›kleinwüchsige Person‹. Zweitens ist sie keine kleinwüchsige Person, sondern eine Talonhaltija.«
    »Talon-was-ja?«
    »Sie ist eine Fee, verdammt noch mal. Lassen Sie sie rein, aber sagen Sie ihnen, dass sie vorsichtig sein müssen.« Als der Polizist sich abwandte, murrte Chase vor sich hin: »Ehrlich, ich schicke diese Leute zu Sensibilisierungskursen, ich sorge dafür, dass sie die angemessene Verfahrensweise kennen, und ein paar von ihnen treten immer noch auf wie der Elefant im Porzellanladen.« Er fing meinen Blick auf und deutete auf den Brief. »Hast du vor, den aufzumachen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Erst müssen wir irgendeinen Zauber darauf sprechen, um festzustellen, ob er mit magischen Fallen versehen ist.«
    Ein paar Minuten später bahnte Iris sich vorsichtig einen Weg durch das Chaos, gefolgt von Morio und Vanzir. Schweigend zeigte ich ihnen den Brief.
    Vanzir schauderte. »Von der Knochenbrecherin, kein Zweifel. Spürst du die Macht, die dieser Umschlag verströmt?«
    »Ja. Nächste Frage: Ist der irgendwie manipuliert? Macht es Bumm, wenn ich ihn öffne, oder ist das nur eine Art Visitenkarte?« Ich seufzte tief und fuhr mir mit der Hand über die Augen. Ich war jetzt schon todmüde und wollte nur noch nach Hause laufen und mich verstecken. So ging es mir in letzter Zeit viel zu oft.
    Morio nahm den Brief und sprach einen Zauber. Licht flammte auf, doch nichts passierte. »Keine Illusionen. Und ich habe eine Variante benutzt, die auch nach Fallen sucht. Nichts. Du kannst ihn ruhig öffnen.«
    In der Hoffnung, dass er recht hatte, öffnete ich vorsichtig die Klappe und zog den Brief heraus. Als ich die Seite auffaltete, sah ich, dass er getippt war - Stacia war wirklich schlau. Sie hatte den Brief nicht mit der Hand geschrieben. Ich war sogar ziemlich sicher, dass sie das Papier nicht einmal angefasst, sondern den Brief von einem Untergebenen hatte falten lassen. Denn wenn wir etwas hätten, das sie berührt hatte, hätten wir Magie gegen sie wirken können. Aber das Blatt war in ihrer Nähe gewesen, das spürte ich deutlich.
    »Was steht drin?«, fragte Delilah und drängelte sich an mich heran. Ich bedeutete ihr, mir ein bisschen mehr Platz zu lassen, und überflog den Brief. Scheiße, das war nicht gut. Gar nicht gut.
    »Gehen wir erst mal raus, ehe ich euch das vorlese. Wer weiß, vielleicht haben sie den Laden auch gleich verwanzt,

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