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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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von seiner Wundersalbe aufgetragen. Also, was steht heute auf dem Plan? Ach, als wüsste ich das nicht schon.« Sie setzte sich auf einen Stuhl und nahm sich einen Apfel aus der Obstschale auf dem Tisch. »Iris, warum steht hier eigentlich in letzter Zeit so viel Obst herum? Verschenken sie auf dem Wochenmarkt jetzt Äpfel und Orangen?«
    »Obst ist gut für dich. Du isst viel zu viel Junkfood.« Iris wandte sich von der Spüle ab, wo sie gerade den Abwasch erledigt hatte. Sie stemmte die Hände in die Hüften und starrte Delilah nieder, die sie mürrisch ansah. »Wenn du ständig Doughnuts essen willst, wirst du sie dir schon selbst kaufen müssen. Du bist süchtig nach Zucker, und das ist nicht gesund.«
    »Ich bin nicht süchtig«, brummte Delilah, biss aber trotzdem in den Apfel.
    Ich löffelte meinen Joghurt. »Heute sollten wir uns wohl eine Strategie zurechtlegen. Aeval darum zu bitten, dass sie uns bei Stacia hilft, wird nicht lustig.« Ich wollte das wirklich nicht tun, aber uns blieb nichts anderes übrig. Wir brauchten Hilfe, und zwar bald.
    Delilah kreuzte die Arme auf dem Tisch und stützte das Kinn darauf. »Glaubst du wirklich, dass Vater mit Tanaquar schläft?«
    Sie klang so wehmütig und traurig, dass ich den Löffel weglegte. »Was hast du denn, Kätzchen?«
    »Es ist nur ... Er hat immer gesagt, dass er Mutter nie vergessen könne ...«
    Das war es also. Ich streckte den Arm über den Tisch und tätschelte ihre Hand. »Er hat Mutter über alles geliebt, aber sein Leben muss weitergehen. Wenn nur nicht ausgerechnet Tanaquar die Klauen in ihn geschlagen hätte. Ich glaube, sie benutzt ihn nur, und vermutlich ahnt er nichts davon. Er wollte mir wohl davon erzählen, als ich zu Hause war, hat sich aber dann doch nicht getraut.« Als ich in das Brötchen biss, zerschmolz die köstliche Butter in meinem Mund, und ich genoss den Geschmack mit geschlossenen Augen.
    »Ich weiß ja, dass sein Leben weitergehen muss. Das wünsche ich ihm auch. Aber ... es kommt mir nur so ... er treibt es mit der Königin. Das ist einfach ganz falsch, und ich kann dir nicht erklären, warum ich so empfinde.« Trübselig warf sie den Rest ihres Apfels in den Komposteimer und durchwühlte die Küchenschränke, bis sie schließlich eine Tüte Kartoffelchips zum Vorschein brachte. »Wusste ich's doch, dass noch irgendetwas Gutes da sein muss.«
    Iris räumte die letzten Teller weg und verschränkte die Arme. »Schön, ich gebe auf. Wenn ich nächstes Mal einkaufen gehe, besorge ich dir dein ungesundes Zeug, aber wenn du Pickel bekommst oder schlapp davon wirst, beschwer dich bloß nicht bei mir.« In diesem Moment klingelte das Telefon, und sie nahm ab. Dann reichte sie es an mich weiter. »Camille, für dich. Henry ist dran.«
    Ich wischte mir die Hände an meiner Serviette ab und nahm das Telefon entgegen. »Henry? Was gibt's?«
    »Camille?« Henrys Stimme klang zittrig. »Wir haben ein Problem. Ich habe bereits Detective Johnson angerufen, und er ist auf dem Weg hierher. Ich fürchte, du solltest auch so schnell wie möglich in die Buchhandlung kommen.«
    »Was ist passiert?« Ich runzelte die Stirn. Wenn Henry von einem Problem sprach, dann war es etwas Ernstes. Er neigte nicht zu Übertreibungen.
    Henry senkte die Stimme, und es hörte sich an, als hielte er eine Hand vor die Sprechmuschel. »Da schleichen zwei Männer und eine Frau im Laden herum. Ich habe sie noch nie hier gesehen. Camille, sie machen mir Angst. Ich habe gefragt, ob ich ihnen behilflich sein kann, und einer der Männer hat mich angeknurrt.«
    Scheiße! Mein erster Gedanke war, dass die Leute zu den Freiheitsengeln oder dieser Bruderschaft der Erdgeborenen gehören mussten.
    »Ich bin in zwanzig Minuten da, fünfzehn, wenn der Verkehr nicht allzu schlimm ist. Bleib nur ruhig. Und bring dich sofort in Sicherheit. Mach dir keine Gedanken um den Laden - halte dich nicht auf, um das Geld aus der Kasse zu nehmen oder sonst was. Und, Henry ...« Ich zögerte, denn ich wollte ihn warnen, wusste aber gar nicht, wovor eigentlich. Wir konnten da drüben Dämonen herumlaufen haben oder Anti-Feen-Faschisten oder sogar jemanden, der einen persönlichen Groll gegen uns hegte.
    »Was ist, Camille?«
    »Henry ...«
    Ich bekam keine Chance mehr, den Satz auszusprechen. Eine laute Explosion krachte an mein Ohr, und Henry schrie auf. Dann brach die Verbindung ab.
    »Verflucht, das darf nicht wahr sein!« Ich ließ das Telefon auf den Tisch fallen.
    Delilah und Iris starrten

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