Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13
eine Dämonengeneralin aufspüren und vernichten können. Wunderbar.« Menolly schüttelte den Kopf. »Ich möchte gar nicht daran denken, was das für Konsequenzen haben könnte.«
»Ich auch nicht, aber das ist unsere einzige Chance. Wir brauchen Unterstützung. Zumindest müssen wir die Knochenbrecherin schon nicht mehr aufspüren, dank Carter.« Ich hielt das Blatt Papier hoch. »Wir haben sogar eine Karte.«
»Ja, wir haben eine Karte«, wiederholte Menolly, deren Augen sich blutrot färbten. »Hurra. Ich wette zehn zu eins, dass sie uns schnurstracks in den Untergang führt.«
Untergang oder nicht, uns blieb keine andere Wahl. Wenn wir Stacia nicht ausschalteten, würde sie an den Grenzen und Portalen üblen Schaden anrichten bei dem Versuch, einen Durchgang für Schattenschwinges Kumpane zu schaffen. Und das konnten wir nun gar nicht gebrauchen. Ich stand auf, ebenso resigniert wie entschlossen.
»Okay, gehen wir. Morgen wird ein langer Tag für uns.«
Auf dem Weg zurück zu den Autos sahen wir die Nutten-Dämonen nicht wieder. Waren sie schon zur Knochenbrecherin gelaufen, um ihr von unserem Besuch bei Carter zu berichten? Jedenfalls wusste sie, dass wir etwas unternehmen würden. Sie wusste nur nicht, wann.
Kapitel 21
Ich öffnete die Augen und sah Morio neben mir auf dem Bett sitzen. Gegen die Morgensonne blinzelnd, richtete ich mich auf und sah mich um. Ich lag allein auf meinem riesigen Doppelbett. Morio hatte die Nacht auf meinem Sofa am Fenster verbracht, während Smoky und Trillian mich zwischen sich genommen hatten. Allerdings hatte ich sämtliche umherschweifenden Hände abgewehrt, denn ich war zu erschöpft gewesen, um auch nur an Sex zu denken.
»Guten Morgen.« Morio küsste mich flüchtig, und als ich unter der Decke hervorkam, schlang er den Arm um mich und zog mich an sich.
»Du durftest gestern Nacht nicht ran, und heute Morgen kriegst du auch nichts.« Ich versetzte ihm eine spielerische Kopfnuss.
»Ich will gar nichts von dir«, flüsterte er. »Nur dass du deinen entzückenden Hintern die Treppe hinunterschwingst. Wir haben heute viel vor, Schlafmütze.«
Ich wusste nicht recht, ob ich beleidigt oder nur verärgert sein sollte, und warf erst einmal einen Blick auf die Uhr. Halb zehn? Mist, ich hatte gut zwei Stunden zu lang geschlafen. Ich sprang auf und schnappte mir ein Handtuch.
»Lass mich nur schnell duschen.«
»Iris hat gesagt, wenn du noch Frühstück willst, solltest du besser in zehn Minuten unten sein.« Er lachte und gab mir im Vorbeigehen einen scharfen Klaps auf den Po. »Ich gehe rüber ins Studio und putze und reinige unseren ganzen Ritualkram.«
Zwanzig Minuten später erschien ich vollständig angezogen und geschminkt in der Küche. Iris stand zu ihrem Wort, und auf dem Tisch war nichts vom Frühstück zu sehen. Doch als sie mich hereinkommen sah, öffnete sie den Kühlschrank, und ehe ich wusste, wie mir geschah, saß ich mit Joghurt, einem getoasteten Brötchen, einer Banane und einer Tasse Kaffee am Tisch. Nicht ganz das herzhafte Frühstück, an das ich gewöhnt war, aber es würde reichen.
Delilah stürzte keuchend zur Hintertür herein. Ich warf ihr einen fragenden Blick zu, und sie zog ihre Windjacke aus und warf sie über eine Stuhllehne. »Als Morio gesagt hat, du wolltest erst duschen, bin ich noch schnell zum Birkensee und zurück gejoggt.«
Ich blickte mich in der Küche um. »Wo sind Smoky und Trillian? Das Haus kommt mir heute so leer vor. Und wo steckt Maggie?«
Iris antwortete, ehe Delilah dazu kam. »Smoky wollte zu seiner Höhle. Er sagte, er hätte etwas zu erledigen. Trillian ist mit Roz einkaufen gegangen. Vanzir ist drüben im Gästehaus, und Shamas bei der Arbeit. Maggie ist in meinem Zimmer, sie hat Auszeit.«
»Auszeit? Was hat sie jetzt angestellt?« Maggie hatte eine Phase erreicht, in der sie absolut alles ausprobierte. Manchmal konnte man ihr nur aufzeigen, dass es auch Grenzen gab, indem sie eine Auszeit bekam.
»Sie hat mich gebissen«, sagte Delilah und hielt ihren Zeigefinger hoch. Er steckte in einem dicken weißen Verband. »Die kleine Teufelin hat nach mir geschnappt, als ich sie nach dem Frühstück in den Laufstall zurücksetzen wollte. Sie muss lernen, dass sie nicht beißen darf, sonst verliert irgendwann noch jemand einen Finger.«
»Allerdings.« Ich starrte ihren eingewickelten Finger an. »Was macht denn der Biss? Glaubst du, die Wunde hat sich entzündet?«
»Nein. Sie ist sauber, und Roz hat etwas
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