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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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glaube, ich habe etwas für dich. Ich habe die ganze Zeit überlegt, was mir an diesem einen Vampir so merkwürdig vorkam, von dem ich dir erzählt habe. Vorhin beim Fernsehen ist es mir plötzlich eingefallen.«
    »Immer her damit, Süßer. Wir haben gerade ein weiteres Opfer gefunden, und er könnte noch in der Nähe sein.« Ich entdeckte Chase, der neben einer am Boden liegenden Gestalt stand, und winkte ihm zu. Das Handy fest ans Ohr gepresst, um das Stimmengewirr der Polizisten auszusperren, fragte ich Wade: »Und?«
    »Er hat ein Kollar getragen.«
    »Wie bitte?« Ich lehnte mich an mein Auto und fragte mich, ob ich ihn recht verstanden hatte.
    »Ein Kollar – einen Kragen, den Geistliche tragen. Das kam mir so seltsam vor.«
    »Du glaubst, er könnte ein Priester sein?«
    »Nein, ich glaube, er könnte einer gewesen sein. Oder Pfarrer. Oder sonst irgendein Geistlicher.« Er machte eine kurze Pause. »Wenn das stimmt, dann könnte die Verwandlung in einen Vampir sein Glaubenssystem und seine geistige Verfassung so aus den Angeln gehoben haben, dass er zum Mörder wird. Du weißt ja, dass ich vor meinem Tod Psychologe war. So etwas wären geradezu klassische Voraussetzungen dafür, dass jemand zum untoten Serienmörder wird.«
    »Aber warum sollte er immer wieder den gleichen Typ Frau ermorden?«
    »Denk doch mal darüber nach.« Wade ließ mir Zeit, selbst darauf zu kommen.
    »O große Mutter.« Jetzt war mir alles klar. Ich wusste genau, warum unser Mann zum Serienmörder geworden war. »Er greift seine Meisterin an, immer wieder.«
    »Du hast es erfasst.« Ich konnte Wade zwar nicht sehen, aber ich hörte ihn durch das Telefon lächeln.
    »Ich muss Schluss machen. Ich muss Chase sagen, mit wem wir es zu tun haben.«
    »Soll ich rüberkommen? Vielleicht kann ich helfen.«
    Ich überlegte. Camille und Trillian waren fix und fertig. Morio fiel sowieso aus. Vanzir war zu Hause, als Schutz für Iris und Maggie. Smoky und Roz waren nicht da. Delilah musste sich noch schonen. Also konnte ich entweder warten, bis ich Shade herbekam, oder …
    »Ja.« Ich nannte ihm die Adresse. »Mach schnell.«
    »Chase!« Ich klappte mein Handy zu und eilte zu dem Detective hinüber. »Ich weiß, warum er diese Frauen umbringt. Ich weiß, nach wem wir suchen.«
    »Wer ist es?« Chase wirbelte mit erleichtertem Gesicht zu mir herum.
    »Ich habe keinen Namen, aber ein gutes Profil. Wade hat sich an diesen Vampir erinnert, der ihm so komisch vorkam – er sagt, der Kerl hätte ein Kollar getragen.«
    Chase schüttelte den Kopf. »Und?«
    »Ich wette zehn zu eins, dass unser Verdächtiger im Leben Priester oder sonst irgendein Geistlicher war. Wir glauben, dass die Vampirin, die ihn erweckt hat, sich als Hure getarnt hatte. Das würde erklären, weshalb er Nutten attackiert, die so ähnlich aussehen. Seine Meisterin hat wahrscheinlich langes braunes Haar und war noch recht jung, als sie erweckt wurde.«
    Chase ging sichtlich ein Licht auf. »Verdammt. Als er erweckt wurde …«
    »Genau – er hat eine Art psychotischen Zusammenbruch erlitten. Sein Gewissen konnte seinen Glauben und seine Überzeugungen nicht mit seinem neuen Dasein vereinen. Wade ist schon unterwegs hierher. Jetzt, da wir sein Motiv kennen, gelingt es uns vielleicht endlich, ihn aufzuspüren.«
    Chase nickte. »Verstanden.« Er rief Yugi an. »Yugi, überprüfe bitte alle Fälle von Priestern oder Geistlichen, die in den vergangenen sechs Monaten als vermisst gemeldet wurden, okay?« Er warf mir einen Blick zu und fuhr fort: »Und auch alle, die in diesem Zeitrahmen verstorben sind. Ich brauche die Informationen so schnell wie möglich. Stell fest, wo sie gestorben sind oder zuletzt gesehen wurden.«
    Er legte auf, und wir traten zu der Toten. Sie lag mit gespreizten Beinen da wie die anderen, mit heruntergerissenem Rock und blutiger, verstümmelter Scham. Es wurde immer schlimmer, so viel stand fest. Ich wandte den Blick ab, um ihr ein wenig Würde zu lassen, aber die würde sie natürlich höchstens im Grab wiederfinden, und dann für alle Ewigkeit.
    Chase ließ den Kopf hängen und seufzte. »Er muss Huren wirklich hassen. Wahrscheinlich Frauen im Allgemeinen.«
    »Ich habe diese Scheiße so satt«, flüsterte ich und wandte mich ab.
    »Ich auch.« Chase legte mir vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Ich blickte darauf und dachte daran, sie abzuschütteln – mir war wirklich nicht nach Trost zumute. Aber mir war klar, dass er es gut meinte.
    »Ich kann dir

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