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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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irrten sich. Alle Vampire behielten ihre Seele – wir steckten in unserem Körper fest und konnten diese Welt gar nicht verlassen, bis die Sonne, ein Pflock durchs Herz oder in manchen Fällen ein extrem heißes Feuer unserem Dasein ein Ende bereitete.
    Obwohl die Kirchen bisher keine Freunde der Vampire gewesen waren, hatte ich sie auch nie als Feinde betrachtet. Nein, das Problem waren die Sekten, die überall aus dem Boden schossen. Als die Portale geöffnet worden und wir aus der Anderwelt eingewandert waren, waren alle möglichen Kulte entstanden. Sie hatten weiteren Zulauf bekommen, als die Erdwelt-ÜW sich offenbart hatten. Diese Randgruppen waren reaktionär. Im Gegensatz zur Regierung und den religiösen Institutionen hatten sie nicht viel zu verlieren, also konnten sie es sich leisten, radikal, ja extremistisch zu werden.
    Aber würden nach dieser Geschichte auch die echten Gläubigen einen Kreuzzug gegen Vampire führen? Würden sich fromme Christen den Erdgeborenen Brüdern anschließen? Und was würden sie erst tun, wenn sie von den Dämonen erfuhren?
    All das ging mir durch den Kopf, während ich auf Wade wartete. Ein Stück weiter vorn arbeiteten Chase und seine Leute den Tatort ab. Um mir die Zeit zu vertreiben, griff ich zum Handy und rief zu Hause an. Iris ging ran.
    »Hallo, Iris, wie …« Ich verstummte. Wie zum Teufel sollte ich ihr alles erklären, was heute Nacht passiert war? Zum Glück hatte sie einen Teil davon schon gehört.
    »Menolly! Wo bist du? Camille hat angerufen, sie macht sich solche Sorgen um dich. Sie hat mir erzählt, was in der Klinik los war.«
    Ich konnte die Frage hinter ihren Worten hören. »Mir geht’s gut. Ich musste nur da raus. Ich habe mich zu stark zu Morio hingezogen gefühlt. Also habe ich ein bisschen Zeit mit Roman verbracht, um Dampf abzulassen. Ich habe Neuigkeiten über unseren Serienmörder-Vampir. Er war ein katholischer Priester, und er hat es auf Frauen abgesehen, die ihn an seine Meisterin erinnern. Offenbar hat sie sich als Hure auf die Lauer gelegt. Ich warte gerade auf Wade. Wir gehen noch mal runter in die Tunnel und suchen nach ihm.«
    »Was ist mit den Geistern?« Ihre Stimme klang weich, und ein leichtes, ängstliches Zittern verbarg sich darin.
    »Um den Großteil hat Ivana sich schon gekümmert. Und zwei Vampire sind besser als einer, oder?«
    »Pass bloß auf dich auf, Fräulein. Maggie braucht dich. Wir alle brauchen dich.« Sie zögerte kurz und fügte dann hinzu: »Du weißt, dass das alles nicht deine Schuld ist, oder?«
    »Morio schon. Ich weiß, alle erzählen mir, dass er nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort war, aber Tatsache ist: Er hat mich beiseitegestoßen, um mir das Leben zu retten, und dafür wäre er beinahe gestorben. Das werde ich nie vergessen. Ich werde ihn nie wieder ansehen können, ohne daran zu denken.«
    »Menolly, glaubst du, dass es Chase mit Zachary so ähnlich geht? Zach hat dasselbe für ihn getan, und Karvanak hat ihn dafür in den Rollstuhl gebracht. Er ist zum Krüppel geworden, für den Rest seines Lebens, weil er so selbstlos gehandelt hat. Aber Chase macht sich deswegen keine Vorwürfe, oder?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht sollte er sich welche machen. Vielleicht auch nicht, aber ich kann es nicht vergessen. Camilles Gesichtsausdruck, und was danach mit ihr passiert ist …«
    »Wovon sprichst du?«
    Mist. Beinahe hätte ich Camilles und Vanzirs kleines Geheimnis ausgeplaudert. »Nichts. Vergiss es, und bitte frag sie nicht danach.« Erleichtert sah ich Wade in seinem schwarzen BMW ankommen. »Wade ist da. Ich muss Schluss machen. Ich rufe dich an, sobald ich kann. Aber bitte mach dir keine Sorgen. Uns passiert schon nichts. Wir kriegen den Kerl, denn jetzt wissen wir ja, nach wem wir suchen.«
    Sie antwortete nicht, aber ich hörte unseren Hausgeist leise atmen. Ich fühlte mich unter Druck gesetzt und suchte nach irgendeiner Möglichkeit, ihr die Sache weniger schlimm erscheinen zu lassen. »Ich muss das tun. Wir dürfen nicht zulassen, dass noch mehr Frauen sterben – heute Nacht ist schon wieder ein Mord passiert.«
    »Ich weiß«, sagte Iris schließlich. »Ich will nur nicht, dass du da runtergehst, solange du dich wegen Morio so schuldig fühlst. Dein Unterbewusstsein könnte dafür sorgen, dass dir etwas zustößt. Manchmal hast du ein stärkeres Gewissen, als gut für dich ist, Mädchen.«
    »Das brauche ich auch. Sonst wäre ich nur ein Monster unter vielen.« Ich legte auf, steckte

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