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Schwindlerinnen: Roman (German Edition)

Schwindlerinnen: Roman (German Edition)

Titel: Schwindlerinnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Ekman
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ich mich für das, was ich getan habe, schämen? Es war doch gut, dass ich es getan habe. Ich habe eine Autorschaft entbunden. Mag sie das Wort noch so sehr verabscheuen, es ist das, was ich getan habe. Sie hätte nie eine Chance gehabt. Nicht in unserer Welt. Nicht mit diesem Aussehen.
    Scham empfindet Lillemor aber trotzdem, wenn auch wegen etwas anderem. Sie denkt daran, wie unangenehm es ihr war, wenn Babba sie zu einem Auftritt begleitet hat. Oder zur Jahresfeier der Akademie. Ich habe mich ihretwegen geschämt, denkt sie. Dafür, wie sie aussah. Es gibt kein anderes Wort dafür. Ich habe mich immer geschämt, mich zusammen mit ihr zu zeigen, und das schon, als wir uns zum ersten Mal in einer Konditorei treffen wollten. Deswegen habe ich Güntherska gewählt. Ins Landings kamen Leute, die ich kannte, und in meiner Welt durfte man nicht so aussehen. Das ging in Ångermanland an, sogar in Dalarna. Zumindest damals und auf dem Land. Aber nicht in Stockholm. Deshalb kann ich mich auch nicht an sehr viel von meinem Eintritt in die Akademie erinnern, denkt Lillemor. Ich weiß nur noch, dass sie hinter mir auf der Bank für die Angehörigen saß. Hässlich und schwer.
    »Weißt du, dass ich deinen Roman gelesen habe?«, fragt sie.
    »Mir schwante schon so was«, antwortet Babba. »Einer von Rabben und Sjabben hat mir geschrieben, dass der Roman nicht so recht in ihr Programm passe. Er habe das Manuskript an deinen Verlag weitergeschickt. Sie halten wohl zusammen und wollen dich schützen.«
    »Nein, das glaube ich eigentlich nicht«, sagt Lillemor. »Wenn es bei einem anderen Verleger oder auch nur bei einem anderen Lektor bei Rabben und Sjabben gelandet wäre, dann wäre dieses Manuskript bestimmt als interessant beurteilt worden. Und rentabel. Der Zufall wollte es aber, dass der Lektor, der es gelesen hat, meinen Verlag verlassen hatte und zurückwollte. Da tut man schon mal jemandem einen Gefallen, weißt du.«
    Sie schweigen, während Babba den Kaffee vom Herd holt.
    Als sie wieder am Tisch sitzt, sagt sie: »Und jetzt willst du, dass ich darauf verzichte, den einzigen Roman, den ich ohne dich zustande gebracht habe, herauszubringen. Das kannst du vergessen.«
    In dem Augenblick, als sie das sagt, wird Lillemor ganz ruhig.
    »Ganz und gar nicht«, sagt sie und bringt Babba wirklich dazu aufzusehen. Sie scheint tatsächlich verblüfft zu sein. Ist es mir jemals gelungen, sie zu überraschen? Nein, ich war wohl immer berechenbar. Sogar als ich mit diesem Geiger, der ihr Kerl war, ohne dass ich es wusste, Quatsch gemacht habe. Aber um ihn geht es hier gar nicht. Es geht darum, dass ich sie nicht mehr öfter als nötig treffen wollte und vor drei Jahren verlassen habe. Ich habe sie praktisch im Stich gelassen. Das ist es, worum es sich hier dreht.
    Ich weiß nun, was ich in Verhandlungen anzubieten habe. Mich selbst.

»Ich rufe jetzt
meinen Verleger an«, sagt Lillemor.
    »Dir ist hoffentlich klar, dass ich mich von dort nicht mit einer abschlägigen Antwort zufriedengebe.«
    Babba klingt wieder bösartig.
    »Es gibt viele Verlage«, verdeutlicht sie.
    »Ich weiß«, sagt Lillemor.
    Dann steht sie auf und nimmt das Wandtelefon herunter. Routiniert wählt sie die Nummer des Verlags und die Durchwahl von Max. Sie befürchtet, es könnte kompliziert werden, weil er womöglich in einer Besprechung sitzt oder nicht im Haus ist.
    Er ist tatsächlich in einer Sitzung, doch die Assistentin am anderen Ende der Leitung sagt, sie könne sofort mit ihm sprechen und dürfe auf gar keinen Fall auflegen. »Ihm ist sehr daran gelegen, mit Ihnen zu sprechen«, sagt sie.
    Er ist außer Atem, als er kommt.
    »Hallo, Max«, sagt sie.
    »Wieder im Lande?«
    »Ich war gar nicht fort, weißt du. Ich war zu Hause und habe das Manuskript gelesen, das du mir gegeben hast. Noch mal gelesen, meine ich.«
    Während er einige Sätze von sich gibt, in denen die Worte übereinanderstolpern, wirft Lillemor einen Blick auf Babba und den Hund, der neben ihr sitzt. Beide sehen sie unverwandt und aufmerksam an.
    »Ich denke, ich will es auf jeden Fall veröffentlichen«, sagt sie. »Es war dumm von mir, es an einen anderen Verlag zu schicken, und albern, es unter Pseudonym zu tun. Doch ich stehe jetzt dafür ein. Werde es nur noch mal durchgehen, denn ich finde, es hat ein etwas abruptes Ende. Oder eher, als hätte man ihm den Kopf abgeschlagen.«
    Da ändert sich Babbas Gesichtsausdruck. Sie hat noch nie gern Kritik angenommen. Der Hund schaut

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