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Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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Seite die wirkliche Welt war, und dort sollte so etwas nicht geschehen.
    Er blickte direkt in die wirkliche Welt, wiederholte er in seinen Gedanken. Er sollte nun seine Feder hinunterwerfen und sein Glück versuchen. Er würde dann zwar in einer fremden Kutsche landen, doch es mochte immerhin ein Weg nach draußen sein. Ian ergriff die zweite Feder.
    Er blickte noch einmal hinunter. Er sah den schwarzen Saum eines langen Kleidungsstücks. Das hieß wohl, dass Damen anwesend waren. Die würde er vermutlich zu Tode erschrecken, wenn er plötzlich mitten unter ihnen auftauchte.
    Seine Hand zuckte über dem Loch. Doch irgendetwas hielt ihn noch davon ab, die Feder fallen zu lassen.
    Wie war diese Verbindung entstanden? Auf Ians Seite schien sie keinen Sinn zu ergeben. Erfüllte sie auf der anderen Seite einen Zweck? Sollte sie einfach den Regen abhalten?
    Ein Loch in die Wirklichkeit zu stoßen, nur um nicht nass zu werden, schien Ian recht arrogant. Auch konnte das nun wirklich nicht jeder. Man musste schon über ein erkleckliches Maß an arkanen Kenntnissen verfügen, und wer hatte die schon?
    Vielleicht war Sutton in der Kutsche? Er neigte im Allgemeinen nicht dazu, seine Magie für nichtige Dinge zu verschwenden. Doch bequem hatte er es schon gerne. Also war es gut möglich, dass er das da unten war und seinem Logenbruder auf diese Weise eine Rettungsleine zuwarf.
    „Sutton!“, brüllte Ian in das Loch. „Sind Sie das da unten?“
    Eine Hand war nun zu sehen; sie hielt ein Buch. Hatte Sutton die Bücher gefunden, die sie ausgeschickt worden waren zu suchen?
    „Sutton?“
    Würde Sutton wirklich einen knöchellangen Mantel tragen? Ein Schuh wurde sichtbar. Der sah nicht weiblich aus.
    Sein Grinsen gefror, als ihm einfiel, dass Sutton nicht der einzige Meister des Arkanen war, der in dieser Gegend unterwegs war. Das Kleid war vielleicht kein Kleid, sondern eine Kutte.
    Verdammt. Es wäre kein so guter Gedanke, sich als plötzliche Erscheinung ausgerechnet im Wagen der Bruderschaft zu materialisieren.
    Was die Stimmen dort unten sagten, konnte er nicht verstehen. Doch nun hörte er ein anderes, stählernes Geräusch. Er brauchte einen Augenblick, bis er begriff, dass dieses Geräusch von direkt hinter ihm kam.
    Er blickte sich um und sah den toten Soldaten. Dieser schwang seinen Krummsäbel abwärts auf Ian. Der versuchte, der Klinge auszuweichen.
    W ährend er mit Überleben beschäftigt war, stellte er ganz nebenbei fest, dass er die Feder nicht mehr in der Hand hielt.

Kapitel 68

    E s war pure Feigheit , doch Konstanzes erster Instinkt war, ihre Reisegefährten ihrem Schicksal zu überlassen. Sie stürzte zum Pferd.
    Kräftige Hände zogen sie fort, bevor sie noch im Sattel saß. Sie fiel hart zu Boden, und ein Schlag ins Gesicht erschütterte sie.
    „Wenn du mich zwingst, dir hinterherzulaufen, machst du mich nur noch wütender. Sitz!“, kommandierte der Preuße.
    Er würde vermutlich kaum netter werden, wenn sie ihn nicht wütend machte. Also versuchte sie davonzukriechen, doch schon erwischte sie der nächste Schlag. Die Wucht des Hiebs schickte sie vollends zu Boden, und ihre Sinne verschwammen. Konstanze kämpfte dagegen an. Sie wollte nicht so hilflos daliegen. Was würde er mit ihr machen, wenn sie weggetreten auf dem Boden lag?
    Doch was würde er mit ihr machen, wenn sie bei vollem Bewusstsein auf dem Boden lag? W ürde es wirklich besser sein, wenn sie das mitbekam?
    Ihr Blick wurde klarer, und sie sah, wie er den Wolf und den Magier auf Lebenszeichen untersuchte, indem er sie in die Seite trat. Sie wachten nicht davon auf.
    Als Nächstes nahm der Preuße dem Gefallenen seine Pistole ab und schob sie in den eigenen Gürtel. Dann lud er seine eigene, kleinere Waffe neu.
    Das auszurechnen war einfach. Er würde gleich zwei Schuss bereit haben. Würde er Mann und Wolf erschießen, während sie noch so dalagen?
    Sie wusste nicht einmal, ob der Wolf überhaupt noch lebte, oder ob die unheimliche Attacke des Magiers ihn nicht schon getötet hatte.
    Dann blieben eine Kugel für den Magier und eine für sie.
    Tatsächlich zielte er mit der kleineren Waffe nun direkt auf den Bewusstlosen. Er würde ihn umbringen, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Sie warf sich herum und umfasste seine Beine. Sie hatte keine Zeit, erst aufzustehen, und sie war sich nicht einmal sicher, ob sie aufstehen konnte.
    Er stolperte, trat heftig nach ihr, und sie rollte von seinem Tritt getroffen von ihm fort. Erst im Nachgang begriff

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