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Schwingen der Lust

Schwingen der Lust

Titel: Schwingen der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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Warte, ich wecke sie auf.“
    „Lass sie schlafen“, sagte Virginia voller Fürsorge. „Sie hat es verdient. Ich komme euch bald besuchen, und dann werden wir unseren Sieg ausgiebig feiern. Jetzt will ich mir erst einmal die Erde anschauen. Ich glaube, ich habe da so einiges nachzuholen.“
    Er sah das Funkeln in ihren Augen und wusste, was sie meinte.
    Er lachte. „Viel Vergnügen.“
    „Dir auch.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und erhob sich in die Lüfte. Dann winkte sie noch einmal und schoss davon. Bereits nach wenigen Sekunden war sie am Horizont verschwunden, und dennoch schaute er ihr noch lange nach.
    Endlich würde sie ein Leben in Freiheit genießen können. Und er auch. Nach all den Jahrtausenden. Er sprang von der Säule herab und landete lautlos bei Magdalena. Auch wenn sie ihn nicht gehört haben konnte, streckte sie im Schlaf die Arme nach ihm aus und lächelte. Er legte sich zu ihr in den warmen Sand und zog sie an sich ... und sein uraltes, ewig junges Herz sang vor Glück.
    -ENDE -
    Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Leseprobe aus dem neuen Roman Himmel der Sünde von Riccarda Blake.

 
    Riccarda Blake
    Himmel der Sünde
    Ab Februar 2012 im Buchhandel!

     
    Band-Nr. 35041
    9,99 € (D)
    ISBN: 978-3-89941-974-0

 
LESEPROBE
    Die Zeit der Rache war endgültig gekommen. Doch das war, wie er sich immer wieder zu erinnern zwang, kein Grund zu hastiger und unüberlegter Eile. Er hatte Generationen, ja Jahrtausende geduldig auf diesen Moment gewartet und durfte nicht riskieren, die Dinge ausgerechnet jetzt zu überstürzen und damit zu verderben. Der nächtliche Dschungel um ihn herum verstummte - die Tiere darin spürten seine Nähe ... und entweder ergriffen sie eilig die Flucht oder sie duckten sich zitternd in ihre Verstecke im Unterholz oder den dicht ineinander verwachsenen Kronen der gewaltigen Ebenholzbäume und Mangroven. Selbst die Tiger, die Elefanten und die Wasserbüffel gingen in Deckung, und sogar die Krokodile zogen sich auf den Grund des vom Monsunregen angeschwollenen Tonle Sap zurück, um dort regungslos zu verharren. Sie alle wussten, wer der wahre Herr dieses tropischen Reiches war, und dass seinen Weg zu kreuzen den sicheren Tod bedeutete.
    Er sog die feuchte Luft durch die breite, schwarze Nase seiner wahren Gestalt und fühlte sich so lebendig wie schon lange nicht mehr in den all den vergangenen Äonen. Der Moment der Vergeltung war zum Greifen nah. Endlich standen seine Sterne wieder günstig. Wie in einem kosmischen Witz war es ausgerechnet Luzifer, vor der diese Welt zu schützen und die zu bekämpfen er ursprünglich ausgesandt worden war, die ihm jetzt den Weg geebnet hatte. Aber sie konnte ja nicht damit rechnen, dass er noch lebte. Niemand tat das - und das war der Trumpf in seinem Ärmel ... der Schlüssel zur absoluten Macht.
    Die Tage des Versteckens waren gezählt. Nie wieder im Schlamm und tief unter die Erde kriechen. Nie wieder vor Angst erstarren beim Geräusch der über ihm hinweg fliegenden Söhne und Töchter der Himmel.
    Nie wieder!
    Ba’Al’T’Azar war tot, die Abgal hatte das Siegel nicht gebrochen und somit die Ruhe des Abaddon nicht gestört, und die B’Nai Elohim waren in Karnak vom Morgenstern für immer unschädlich gemacht worden.
    Er bleckte die fingerlangen Reißzähne und brüllte befreit auf, und der Regenwald um ihn herum erzitterte. Tausende von Vögeln und Flughunden stoben panisch kreischend aus dem Laub und dem Geäst auf und flohen in das Dunkel der Nacht.
    Er aber lachte und breitete seine weiten, roten Flügel aus, und mit einem gewaltigen Schlag schoss er hinauf in das Dickicht. Der Plan, nun endlich den ihm gebührenden Platz einzunehmen, war schon lange geschmiedet - jetzt war es Zeit, ihn in die Tat umzusetzen ... und sich das zu holen, was ihm zustand.
    Die Welt und die Himmel waren die reifen Früchte, die er mit seinen blutigen Klauen ergreifen würde - um sie nun schließlich seinem eisernen Willen zu unterwerfen.
    Doch dazu brauchte er die Schlüssel ...
    Ein neuer Freier betrat den Salon.
    Anya erhob sich von ihrem Platz auf dem mit rotem Samt gepolsterten Sofa, zupfte den Ausschnitt ihrer Coursage und die Halterlosen zurecht und stellte sich wie immer zu den fünf anderen jungen Frauen des Studios in die Reihe zur Begutachtung. Sie wollte erwählt werden, denn sie hatte heute Nacht noch nicht einen Kunden bedient, und sie sehnte sich nach Ablenkung von der gähnenden Langweile und den verstörenden

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