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Schwingen der Nacht

Schwingen der Nacht

Titel: Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Hoffnungen machen.”
    Clair brach in Gelächter aus. Laut. Als Harris sie stirnrunzelnd betrachtete, kreuzte sie die Arme auf dem Schreibtisch und legte den Kopf darauf. Ihre Schultern bebten, während sie vor Lachen prustete und nicht mehr aufhören konnte.
    “Was”, wollte er über ihr Lachen hinweg wissen, “ist denn so verdammt lustig?”
    Keuchend und atemlos richtete Clair sich auf. Lachtränen rollten ihr über die Wangen. “Ihr drei”, stieß sie hervor und zählte Alec, auch wenn er nicht anwesend war, offenbar dazu. “Ihr versucht, eine Frau ausfindig zu machen … anhand der … Form ihres …
Hinterns!”
Wieder lachte sie lauthals.
    Dane zog eine Augenbraue hoch. “Ich nehme an, dass es im ersten Moment lustig klingen mag. Aber leider haben wir ansonsten ja auch nichts, das uns weiterbringen könnte.” Und dann fuhr er lauter fort, damit Clair es auch verstand: “Da
irgendjemand
noch immer nicht die Adresse des Vormieters herausgefunden hat.”
    Ihre Belustigung war mit einem Schlag verschwunden. “Oh.” Ihr Blick wurde finster. “Ich arbeite dran.”
    “Arbeite härter”, schlug Dane vor. “Oder noch besser: Ich mache es selbst.”
    “Nein! Ich meine … Ich kümmere mich darum. In ein paar Stunden habe ich was für euch.” Missmutig schien sie auf ihrem Schreibtischsessel zusammenzusinken. “Reicht euch das?”
    “Das wäre großartig.” Dane nahm eine Akte in die Hand und ging Richtung Tür. “Falls jemand mich suchen sollte: Ich werde heute das
Westbrook Motel
überwachen.”
    “Eine Observierung?” Dane und Alec bearbeiteten eine Menge alltäglicher, lästiger Fälle – wie untreue Ehepartner und entwendete Gartendekoration. Doch manchmal wurden sie auch in wirklich coole Situationen verwickelt, über die Harris gern Clairs Erzählungen hörte.
    “Ja. Die Besitzer des Motels haben einen ihrer Angestellten in Verdacht, Gäste in den Umkleidekabinen am Pool zu beobachten. Ich werde mich im Gebüsch verstecken und die Polizei rufen, wenn ich ihn auf frischer Tat ertappt habe.” Dane zwinkerte ihnen zu. “Seid brav. Ich sehe euch dann später.”
    Endlich. Sobald Dane die Tür hinter sich geschlossen hatte, ging Harris zu Clair. Freudige Erwartung durchströmte ihn. Er konnte es kaum erwarten, sie wieder zu schmecken.
    Als er sich ihr näherte, wurden ihre Augen größer. Hastig wollte sie ihren Sessel zurückschieben. Aber Harris gab ihr nicht die Chance, ihm auszuweichen. Er legte seine Hände auf die Armlehnen ihres Stuhls und nahm sie so gefangen. Dann beugte er sich vor und eroberte ihren Mund. Ein kleines überraschtes Seufzen entrang sich ihrer Kehle, ehe ihre Laute gedämpft wurden.
    Oh ja, er hatte ihren Mund vermisst.
    Clair blieb ungefähr drei Sekunden lang unentspannt, ehe sie mit einem Aufstöhnen dahinschmolz. Ihm gefiel das. Er mochte sie. Vielleicht sogar ein bisschen mehr, als ihm klar gewesen war. Als sie ihre Lippen öffnete, nahm Harris die Einladung an und tauchte mit seiner Zunge in sie ein. Es wurde ein leidenschaftlicher, inniger Kuss, der lange genug dauerte, um unbändige Lust in ihm zu wecken.
    “Du hast mir gefehlt”, murmelte er.
    Durch seine Worte war der Zauber offenbar dahin, denn sie blinzelte und schob ihn von sich. Ihr Atem ging schnell, und ihre Lippen wirkten leicht geschwollen und verführerisch rot. Sie rückte ihre Brille zurecht und blickte ihn finster an. “Ja, genau. Du hast mich so sehr vermisst, dass du fremden Frauen nachgestiegen bist, weil du dringend deine geheimnisvolle Verehrerin kennenlernen willst.”
    “Nicht dringend.” Einen Moment lang fühlte sich Harris wackelig auf den Beinen. Die Vorstellung, sie auf den Schreibtisch zu legen, ihren schlichten Rock hochzuschieben und ein bisschen Sex im Büro zu genießen, war verlockend. Doch sie schien im Augenblick nicht besonders empfänglich für solche Vorschläge zu sein. “Nur neugierig. Wenn sich irgendein Typ in dich verliebt hätte, wärst du doch auch neugierig, oder?”
    Unzählige Empfindungen – von Wut über Enttäuschung bis hin zu Hoffnungslosigkeit – huschten über ihr Gesicht, bevor sie seufzte und sich wieder in ihren Sessel sinken ließ. “Vielleicht.” Sie hob ihr Kinn an. “Aber nicht, wenn ich Interesse an jemand anders hätte.”
    Harris lehnte sich an den Schreibtisch. Er brauchte den Halt. “Ich bin mehr als interessiert, Clair.”
    Mit großen Augen biss sie sich auf die Unterlippe. “Tatsächlich?”
    Liebte sie ihn? Und liebte er sie?

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