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Schwingen der Nacht

Schwingen der Nacht

Titel: Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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ausfallen lasse, wenn du keine Zeit hast.”
    Harris nahm ihr Gesicht in beide Hände. Vernünftige, ehrliche Clair. “Danke.” Wieder küsste er sie. Es war ein leichter Kuss, denn er hatte keine Zeit mehr. “Ich komme heute gleich nach Feierabend vorbei.”
    “Warum?” Nach dem Kuss wirkte der Ausdruck in ihren Augen hinter den Brillengläsern weich. “Wir laufen doch erst, wenn es dunkel wird.”
    “Wir haben noch eine Menge zu besprechen. Über mich, dich, über Sex.” Er lächelte sie an. “Und wir werden alles ausdiskutieren, denn ich glaube nicht, dass ich noch viel länger warten kann.”
    Er wollte sich abwenden, doch sie hielt ihn zurück. “Harris?”
    “Ja?”
    “Ich will auch nicht länger warten.”
    Oh, verdammt.
Ein Satz wie dieser würde dafür sorgen, dass er jetzt den ganzen Tag über mit seiner Lust und seiner Erregung zu kämpfen hätte. Keine schönen Aussichten, wenn man mit einem Haufen Kerle zusammenarbeitete, die es liebten, einander aufzuziehen. Ohne Zweifel wäre Ethan dabei der Schlimmste. Er bedrängte ihn immer noch wegen des Schuhkartons. Wenn er jetzt noch herausfand, wie viel Clair Harris bedeutete, würde es um nichts anderes mehr gehen. Ohne ein weiteres Wort flüchtete Harris aus dem Büro.
    Aber wie erwartet ließ ihm der Gedanke an Clair keine Ruhe. Sie lenkte ihn ab, war ständig in seinem Kopf und machte ihn nervös. Zumindest, bis im Norden der Stadt ein Lkw-Fahrer von der Straße abkam, eine Gasleitung rammte und so ein Apartmentgebäude in Brand setzte.
    Durch den Zusammenstoß war der Erdgasverteiler des Gebäudes beschädigt worden, und riesige Flammen schossen bis unters Dach und verwandelten das Vierparteienhaus in ein Flammenmeer. Harris dichtete die Gasleitung ab, sodass das Feuer keine Nahrung mehr bekam, doch die Flammen hatten schon einen Großteil des Gebäudes erfasst. Harris’ Mannschaft war gezwungen, den Brand an zwei Fronten zu bekämpfen. Eine Gruppe versuchte, auf der Rückseite des Baus mit einem Sprühstrahl die Flammen einzudämmen. Harris und einige andere Männer gingen in das Gebäude, um von innen dagegen anzugehen.
    Kurz darauf tauchten Mitarbeiter der Gasfirma auf und klemmten die Leitung ab, um die Gefahr zu bannen. Es dauerte noch zwei weitere Stunden, das Feuer komplett zu löschen, bis nur noch Rauch übrig blieb. Die Reinigungsarbeiten würden einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber zum Glück war – abgesehen von ein paar kleineren Verletzungen – niemandem etwas passiert. Die Bewohner, unter denen sich auch einige Kleinkinder befanden, hatten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Eine ältere Dame hatte eine Rauchvergiftung erlitten, doch sie würde wieder vollkommen gesund werden. Ein junger Mann hatte ein paar leichtere Verbrennungen davongetragen, aber die Sanitäter kümmerten sich schon um ihn.
    Harris war erschöpft, dreckig und stank nach Rauch. Die Muskeln in seinem Nacken und seinen Schultern waren total verkrampft. Seine Augen brannten. Müde schob er etwas Asche zur Seite und vergewisserte sich, dass sie abgekühlt war, ehe er weiterging. Ethan tauchte neben ihm auf. Er sah so schlimm aus, wie Harris sich fühlte, und trotzdem lächelte er.
    “Der Schaden dürfte ungefähr bei fünfzigtausend Dollar liegen. Drei der Wohnungen sind unbewohnbar, und einige Leute werden sich einen Platz suchen müssen, an dem sie erst mal bleiben können.” Harris nahm den Helm ab, um sich den Ruß vom Gesicht zu wischen. “Also? Warum grinst du?”
    Ethan tat es ihm gleich, zog seinen Helm ab und fuhr sich mit einer behandschuhten Hand durchs schweißnasse Haar. “Wegen Rosie.”
    “Was ist mit ihr?”
    “Nach einem Brand ist sie immer ganz … vernarrt in mich.” Ethan stieß ihm freundschaftlich den Ellbogen in die Rippen. “Und das soll nicht heißen, dass sie mir Hühnersuppe bringt.”
    An die Liebe zwischen Rosie und Ethan erinnert, wurde Harris ein bisschen wehmütig. Er zwang sich zu einem Lächeln. “Vielleicht bin ich etwas zu jung, um mir das anzuhören.”
    “Du bist definitiv zu jung für die Einzelheiten. Sagen wir einfach, dass es mir wegen des Schadens leidtut, dass ich es hasse, dass die Leute wegziehen müssen, aber dass ich es kaum erwarten kann, zu meiner liebenden Ehefrau nach Hause zu kommen.” Ethan zwinkerte ihm zu, setzte den Helm wieder auf und schlenderte davon.
    Harris grummelte vor sich hin. Ja, es wäre schön, eine liebende Frau zu haben, die auf ihn wartete …
Moment.
Abrupt blieb er

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