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Schwur der Sünderin

Schwur der Sünderin

Titel: Schwur der Sünderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Zinßmeister
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liebe Leserinnen und Leser, nicht im Unklaren zu lassen, was Tatsache und was meiner schriftstellerischen Freiheit zuzuschreiben ist, soll dieses Nachwort dienen:

     
    Der Deutsche Bauernkrieg ist Ende 1525 fast im ganzen Land blutig niedergeschlagen worden. Die unerfahrenen Bauern mit ihren Sensen und Dreschflegeln hatten gegen den militärisch organisierten Adel keine Chance.
    Heute schätzen die Gelehrten, dass während der Bauernaufstände 100.000 Menschen den Tod fanden.
    Auch die Spätfolgen waren verheerend. Weil tausende Bauernfamilien ohne Ernährer dastanden, verelendete das Land, da es nicht mehr bewirtschaftet wurde, und die Menschen litten unsäglichen Hunger.
     
    Joß Fritz war Initiator der Bundschuh-Verschwörungen, die sich 1502 und 1513 ereignet haben und die vom Adel blutig niedergeschlagen wurden. Der Aufstand von 1517 ist nicht wirklich zustande gekommen, wie im Roman beschrieben, und war wohl eher ein Gerücht. Da den Historikern nicht bekannt ist, was Joß Fritz in den Jahren zwischen seinen Aufständen machte, ließ sich seine Figur wunderbar als Doppelrolle ausbauen. Alles, was ich Joß Fritz und somit Daniel Hofmeister angedichtet habe, ist reine Illusion.
    Die historischen Aussagen über ihn und seine Aufstände sind hingegen geschichtliche Fakten. Angeblich soll der wahre Joß Fritz nach 1524/1525 in die Schweiz entschwunden sein, worüber es allerdings keine genauen Angaben gibt.
     
    Belegt ist, dass Kilian Meiger (auch Meier genannt) und Jacob Hauser (oft auch Huser) Kampfgefährte bzw. Fähnrich von Joß Fritz waren. Beide wurden 1513 in Basel hingerichtet.
     
    Joß Fritz war tatsächlich mit Else Schmid verheiratet, deren Leben in Lehen/Breisgau ähnlich dem der Romanfigur verlaufen sein könnte. Leider ist von Else Schmid nur wenig überliefert.
Das Leben und die Ansichten von Margarethe Renner , die auch unter dem Namen »Schwarze Hofmännin« bekannt war, habe ich versucht, so genau wie möglich darzustellen. Viele aufständische Bauern ließen sich von ihr segnen, denn sie glaubten an ihre Zauberkünste und Bannsprüche, die sie angeblich unbesiegbar machten.
    Dass Margarethe Joß Fritz kennengelernt hat, ist eher unwahrscheinlich, und somit ist alles, was die beiden in meinem Roman zusammen erleben, meiner Fantasie entsprungen. Die Dialoge zwischen Joß Fritz und der »Schwarzen Hofmännin« könnten eher zwischen Margarethe und Jäcklein Rohrbach oder auch zwischen ihr und Hans Berlin, einem Vertrauten sowohl des Heilbronner Rats als auch der Bauern, stattgefunden haben. In den Geschichtsbüchern niedergeschrieben ist jedoch Margarethes Hass auf die Städterinnen, ebenso, dass sie Heilbronn »niederreißen« wollte.
    Überliefert ist außerdem, dass sie zusammen mit Jäcklein Rohrbach Weinsberg erobert und den Grafen Ludwig von Helfenstein mit seinen Anhängern durch die Spieße gejagt hat. Die Gräfin Margaretha von Helfenstein , ihr kleiner Sohn und die Zofe sollen angeblich von der »Schwarzen Hofmännin« auf einen Mistwagen gesetzt und mit den Worten: In einem goldenen Wagen bist du nach Weinsberg eingefahren, in einem Mistwagen fährst du hinaus! nach Heilbronn geschickt worden sein.
    Nach der Gräueltat am Adel in Weinsberg nahm Georg III. Truchseß von Waldburg-Zeil Jäcklein Rohrbach gefangen und verurteilte ihn zum Tode.
    Rohrbachs geschildertes Schicksal entspricht ebenso der Wahrheit wie das von Thomas Müntzer und Heinrich Pfeiffer .
    Margarethe Renner hingegen wurde zwar inhaftiert, doch bereits nach wenigen Monaten von ihrem Leibherrn Jörn von Hirschhorn freigelassen und sogar aus der Leibeigenschaft freigegeben. Jörn von Hirschhorn soll gesagt haben, ihr einziges
Vergehen habe in ihrem »onverhutten mont« (unbehüteten Mund) bestanden, und dass das »frowlich geschlecht iren handeln nit außricht dan mit mundt und mit den wercken kein noch druck« (des fraulichen Geschlecht irren Handelns nicht ausreicht, da es nur mit dem Mund und nicht mit Werken stattgefunden hat). Margarethe Renner soll 1535 eines natürlichen Todes gestorben sein.
     
    Ulrich von Württemberg war zwischen 1498 und 1550 Herzog von Württemberg. Seine Person und sein Leben habe ich versucht, nach niedergeschriebenen Fakten so detailgetreu wie möglich darzustellen. Seine Völlerei und der Mord an dem Ehemann seiner Geliebten Ursula, Hans von Hutten , sind ebenso überliefert wie sein Herrschaftsstil, der 1514 zum Aufstand des »Armen Konrad« geführt hat.
    Allerdings nehme ich nicht

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