Schwur des Blutes
Nylonhose saß tief auf ihren Beckenknochen und er sah, dass die feinen Linien der Tätowierung sich von hinten nach vorn schlängelten. Seine Iris zogen von allein die Form weiter. Eine Schlange? Ein Drache? Was erstreckte sich kunstvoll über ihren Rücken und durfte sich sogar über ihr sexy Becken auf die Vorderseite winden?
„Eifersüchtig auf einen Drachen aus Tinte?“
„Wow. Hätte nicht gedacht, dass ein einfallsreicher Camper in dir steckt.“ Sam setzte sich schmunzelnd auf einen Baum„Wow. Hätte nicht gedacht, dass ein einfallsreicher Camper in dir steckt.“ Sam setzte sich schmunzelnd auf einen Baum Sterne-Dinner. Die Speck-Rahmsoße denke ich mir zum Salat hinzu.“ Sie lachte. „Und die Pilze bereits abgewaschen. War ich so lange weg?“
Viel zu lange. „Ach, nein. Wuchs alles fast an derselben Stelle, gleich in der Nähe. Die Suppe ist fertig. Hier.“
Er hätte ihr am liebsten ein ganzes Wildschwein saftig gebraten am Spieß serviert, doch vielleicht hätte sie es ihm übel genommen, ein Tier getötet zu haben. Er wusste viel zu wenig von ihr. Sam röstete ein paar Pilze und schnippelte den Rest in die Suppe. Sie aß mit großem Appetit und er erfreute sich heimlich daran, dass es ihr schmeckte und ihr Magen sich füllte. Er hielt sich so weit zurück, dass es unauffällig blieb und flunkerte, er hätte schon reichlich Löwenzahn genascht. An ihrem Gesichtsausdruck war zu erkennen, dass sie es ihm nicht abnahm, aber sie fragte auch nicht nach.
Finsternis löste die Dämmerung ab. Sam gähnte zum wiederholten Male und die kühlen Windböen huschten wie Geister durch die wogenden Zweige, krochen in die Kleidung.
„Leg dich hin. Ich bleibe …“
„Vergiss es. Du bist nun mal hier und das lässt sich nicht ändern. Also nehmen wir es, wie es ist. Ich lass dich doch nicht von Moskitos zerstechen, von Stinktieren parfümieren, von Nattern erschrecken, von Ratten annagen und dann von einer Bärenmama in Stückchen an ihre Jungen verfüttern.“
Ein Lächeln überfuhr sein Gesicht angesichts ihrer wilden Fantasie. „Ich kann unmöglich mit in das winzige Ding da.“ Er hätte sich früher eine Ausrede einfallen lassen sollen. „Außerdem ist es da auch nicht sicherer.“
„Und ob!“ Sam kämmte ihr Haar mit den Fingern und flocht es gekonnt zu dem langen Zopf, den er kannte. „Ist das Zelt zu, wird durch eine kleine Batterie und ein dünnes Kabel, das um das Zelt herum liegt, ein Stromschlag ausgeteilt, falls ein Tier oder Mensch meint, ich wäre ein leichtes Opfer.“
Ihr Oberkörper verschwand im Zelteingang. Der Strahl ihrer Taschenlampe verriet, dass sie etwas suchte. Dann hörte er, wie sich eine Matratze von selbst aufpumpte. Der Anblick ihres Hinterns verstärkte das ihn ständig begleitende Kribbeln, das er erneut versuchte, zu unterdrücken. Es blieb vernünftig, direkt bei ihr zu sein. Nur so konnte er sie beschützen. Wenn nichts Unvorhergesehenes passierte, würde er auch einigermaßen ruhig bleiben können. Er verdrehte innerlich die Augen, obwohl sogar Ethos sich ihren Kommentar verkniff. Doch er wusste, dass nicht diese Art von Aufregung … Erregung ihn zu einer tödlichen Waffe machte. Das wäre unlogisch … ausgeschlossen. Basta.
„Nun komm schon. Oder hast du Angst, dass ich über dich herfalle?“
Er knurrte, weil er sich bildlich vorstellte, wie sie sich über ihn schob, seine Hände über ihre weiche Haut glitten und er tief in sie eindrang. „Und? Wirst du?“
Stille. Es raschelte im Zelt. „Bei mir kann man nie wissen.“ Ihre Stimme klang lecker rau.
„Hm.“ Etwas Besseres fiel ihm nicht ein. Sämtliche Energie war aus seinem Hirn gewichen, sammelte sich woanders. Gott, er wollte diese Frau an sich ziehen und ihr die Klamotten vom Leibe …
„Kommst du jetzt?“
„Ja, … fast“, sagte er grinsend.
Sam lachte auf. Er gab sich einen Ruck und kroch ins Zeltinnere. Vorsichtig zog er den Reißverschluss zu und vernahm mit seinem guten Gehör, wie der Stromkreis sich schloss. Bei jeder Bewegung rieben ihre Körper aneinander. Ein Handgelenk, eine Schulter, ein Knie.
„Leg dich auf den Rücken.“
Er tat es und sie rutschte seitlich liegend in seine Armbeuge. Das Licht der Lampe erlosch. Für sie musste es nun stockduster sein. Ihr Kopf suchte eine bequeme Stellung zwischen Bizeps und Brustmuskel. Ihr Duft nach Vanillekrapfen mit heißen Kirschen drang in seine Nase, eroberte das Zelt, eroberte ihn. Sein Herz pochte und er drückte sie sanft mit dem Arm an sich.
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