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Schwur fuer die Ewigkeit

Schwur fuer die Ewigkeit

Titel: Schwur fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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betrachtete.
    »Ich schließe die Türen ab«, sagte er, als sie auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte. Eine halbe Sekunde später machte es im Auto klick . »Schön, dich zu sehen, Claire.«
    »Danke. Ebenfalls schön, Sie zu sehen. Was ist mit den Bussen?«, fragte sie. »Haben sie die Stadt schon verlassen?«
    »Amelie hat sie vor ein paar Minuten selbst durch die Barriere begleitet«, sagte er. »An der Stadtgrenze gab es ein bisschen Ärger, aber nichts, mit dem wir nicht fertig geworden wären. Sie sind auf dem Weg. Niemand wurde verletzt.«
    In ihrer Brust löste sich ein fester Knoten, den sie zuvor überhaupt nicht gespürt hatte. »Wohin fahren sie... nein, sagen Sie es mir nicht. Ich brauche es wahrscheinlich gar nicht zu wissen, stimmt's?«
    »Wahrscheinlich nicht«, stimmte er zu und sah sie von der Seite an. »Alles okay?«
    Sie schaute aus dem Autofenster und zuckte die Achseln. »Meine Eltern sind in einem der Busse, das ist alles. Ich mache mir nur Sorgen.«
    Er warf ihr beim Fahren immer wieder Seitenblicke ZU und runzelte die Stirn. »Und du bist erschöpft«, sagte er. »Als du mich verlassen hast, bist du da zu Bishop zurückgegangen? Hat er dir etwas getan?«
    Darauf gab es nun wirklich keine einfache Antwort. »Er hat mir nichts getan«, sagte sie schließlich. »Nicht... direkt.«
    »Ich denke, das war Teil von dem, was ich wissen wollte«, sagte er. »Aber das beantwortet eigentlich nicht meine Frage.«
    »Sie meinen, ob ich wegen alldem eine langwierige Therapie nötig habe?« Irgendwie schien an dieser Stelle ein weiteres Achselzucken angemessen. »Ja, wahrscheinlich. Aber das ist Morganville. Das ist nicht unbedingt das Schlimmste, was passieren konnte.« Sie drehte den Kopf und schaute ihn direkt an. »Was war auf der Pergamentrolle, die ich Ihnen neulich gegeben habe?«
    Er schwieg so lange, dass sie schon dachte, er würde die Frage nicht beantworten, aber dann sagte er: »Es war ein Todesurteil.«
    Das wusste sie bereits. »Aber nicht für Sie selbst?«
    »Nein«, sagte er. »Für jemand anderes.«
    »Für wen?«
    »Claire... Wir haben es aufgehoben. Es ist kein Thema mehr.«
    »Ich habe es zugestellt. Ich habe ein Recht darauf, es zu erfahren.«
    Statt einer Antwort kramte Joe in der Tasche seiner Sportjacke und zog ein zusammengefaltetes Stück Papier heraus, das sich an den Ecken noch immer einrollte. Außen klebten noch Wachsreste. Er hielt es ihr hin.
    Claire faltete es auseinander. Das Papier war steif und knisterte; es war alt und roch ein wenig modrig. Die Handschrift - Bishops Handschrift - hatte Zacken und war schwer zu lesen, aber der Name war größer geschrieben und unterstrichen.
    Eve Rosser.
    »Das wird nicht passieren«, sagte Joe. »Ich wollte nur, dass du es weißt. Wenn er diesbezüglich etwas zu dir sagt, dann möchte ich, dass du weißt, dass Eve vollkommen sicher ist, verstehst du? Nichts wird ihr passieren. Claire, verstehst du mich?«
    Sie hatte ihm den Befehl überbracht, dass ihre beste Freundin umgebracht werden soll.
    Claire konnte nicht klar denken. Sie fühlte nichts, nur einen enormen, dröhnenden Schock. Sie versuchte, den Rest des Papiers zu lesen, aber ihr Blick kehrte immer wieder zu Eves Namen zurück, den sie wieder und wieder las.
    Sie ließ das Papier sich wieder zusammenrollen und umklammerte es fest mit einer Hand. Atme . Sie fühlte sich schwindlig und ihr wurde ein wenig übel.
    »Warum Sie?«, fragte sie schwach. »Warum hat er es Ihnen gegeben.«
    »Das ist Bishops Stil. Er pickt sich die Leute heraus, die am wenigsten tun, was er von ihnen verlangt. Dann kann er sie bestrafen, wenn sie sich weigern, den Befehl auszuführen. Anschauungsunterricht für das übrige Morganville. Er wusste, dass ich Eve nicht umbringen würde. Auf keinen Fall. Es ging weniger darum, Eve loszuwerden, als mich loszuwerden.«
    Claire fror noch immer. Klar, Detective Hess hätte es nicht getan, aber was, wenn er ihr befohlen hätte, das Urteil jemand anderem zu bringen? Monica zum Beispiel?
    Eve könnte jetzt tot sein und es wäre Claires Schuld gewesen.
    Sie spürte, wie das Todesurteil aus ihren Fingern gezogen wurde. Als sie ihre Augen aufmachte und blinzelnd Tränen zurückhielt, steckte es Detective Hess wieder in seine Tasche. »Ich wollte nur, dass du verstehst, womit wir es hier zu tun haben«, sagte er. »Und dass du verstehst, dass einige von uns niemals tun würden, was er von uns verlangt - ganz egal, was passiert.«
    Claire wurde bewusst, dass sie

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