Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwur fuer die Ewigkeit

Schwur fuer die Ewigkeit

Titel: Schwur fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
Vom Netzwerk:
und nickte und umarmte sie ein letztes Mal. Sie beobachtete, wie sie die Stufen hinauf in den Bus stiegen.
    Ihre Eltern nahmen weit vorne Platz, ihre Mutter setzte sich ans Fenster. Claire winkte ihnen traurig zu und ihre Mutter winkte zurück. Mom weinte noch immer. Dad schaute mit zusammengebissenen Zähnen in die Ferne und winkte nicht.
    Die Türen des Busses gingen zischend zu und der Bus entfernte sich von dem verlassenen Lagerhaus, das als Treffpunkt für diejenigen diente, die die Stadt verließen. Drei Polizeiautos mit von Hannah handverlesenen Leuten begleiteten den Bus.
    Claire fröstelte, obwohl sie in der Sonne stand. Sie fahren weg. Sie fahren tatsächlich weg . Sie fühlte sich sehr allein.
    Der Bus sah so verwundbar aus.
    »Kalt?« Eine Jacke wurde um ihre Schultern gelegt. Sie roch nach Shane. »Was habe ich verpasst?«
    Sie wandte sich um und da stand er in seinem alten grauen T-Shirt und Jeans. Seine Lederjacke schmiegte sich wie eine Umarmung um ihren Körper, aber das war nicht genug; sie stürzte sich in seine warmen Arme und sie klammerten sich einen Moment lang aneinander. Er küsste sie auf den Kopf. »Es ist okay«, sagte er. »Es wird ihnen gut gehen.«
    »Nein, es ist nicht okay«, murmelte sie an seiner Brust. »Das ist es einfach nicht.«
    Er wandte nichts dagegen ein. Einen Augenblick später drehte sie den Kopf und sie beobachteten, wie die Karawane in Richtung der Stadtgrenzen von Morganville davonkroch.
    »Wie kommt es«, fragte sie mit einer winzigen, traurigen Stimme, »dass ich gegen Vampire kämpfen und mein Leben riskieren kann und sie können es akzeptieren, aber dass sie nicht akzeptieren, dass ich eine Frau bin, die ein eigenes Leben führt?«
    Shane dachte einen Moment darüber nach; sie merkte ihm an, wie er aus der Perspektive seiner eigenen, zugegebenermaßen verkorksten Kindheit eine Antwort zu geben versuchte. »Muss wohl so ein Mädels-Ding sein?«
    »Ja, das muss es wohl.«
    »Dann nehme ich an, du hast es ihnen gesagt?«
    »Ähm... nicht absichtlich. Ich hatte nicht erwartet, dass sie deswegen so... böse sind.«
    »Du bist ihr kleines Mädchen«, sagte Shane. »Weißt du, wenn ich darüber nachdenke, würde ich genauso empfinden, wenn es um meine eigene kleine Tochter ginge.«
    »Wirklich?« Die Tatsache, dass er keine Angst hatte, ihr das zu sagen, hatte etwas wunderbar Warmes an sich. »Soso«, sagte sie mit einiger Anstrengung, um möglichst lässig zu klingen, was wahrscheinlich viel zu offensichtlich war. »Du willst also eine Tochter haben?«
    Er küsste sie auf den Kopf. »Mach langsam, Mädchen.«
    Aber er klang deswegen nicht verärgert oder nervös. Nur konzentriert auf das, was unmittelbar vor ihnen lag - so wie es bei Shane eben immer war. Langsam breitete sich ein Gefühl der Ruhe in ihr aus, das sich mit jedem Atemzug tiefer in sie senkte. Es fühlte sich besser an, wenn er bei ihr war. Alles fühlte sich besser an.
    Shane fragte: »Was ist mit den Goldmans? Waren sie auch im Bus?«
    »Ich habe die Goldmans nicht gesehen«, sagte Claire. »Hannah?«
    Hannah Moses stand immer noch in der Nähe und unterschrieb Formulare auf einem Klemmbrett, das ihr ein anderer uniformierter Morganviller Cop gereicht hatte. Sie warf den beiden einen Blick zu. »Wir konnten nicht zu ihnen gelangen«, sagte sie. »Myrnin sollte das eigentlich arrangieren, aber wir haben im Moment keine Möglichkeit, sie aus Bishops Fängen zu befreien. Die Zeit läuft und es ist nur eine Frage von Minuten, bis Bishop herausfindet, was wir getan haben - wenn er es nicht schon weiß.«
    Richard Morrells Handy klingelte. Er löste es von seinem Gürtel und schaute auf die Nummer; dann klappte er es auf und ging weg, um in Ruhe zu reden. Claire beobachtete, wie er bei dem Gespräch mit eingezogenen Schultern auf und ab ging. Als er das Handy zusammenklappte und wieder zurückkam, war sein Gesicht angespannt. »Er weiß es«, sagte er. »Bishop beruft für heute Abend eine Rathaussitzung am Founder's Square ein. Jeder muss teilnehmen. Niemand darf zu Hause bleiben.«
    »Ach, kommen Sie schon. Man kann nicht alle Leute, die in der Stadt sind, zu einer Sitzung einberufen. Was, wenn sie die Botschaft nicht erreicht? Was, wenn sie einfach nicht kommen wollen?«, fragte Claire. Die Leute zu zwingen, sich an die Regeln zu halten, war selbst in Morganville schlimmer, als einen Sack Flöhe zu hüten.
    Richard und Hannah wechselten einen Blick. »Bishop ist nicht der Typ, der Ausreden gelten lässt«,

Weitere Kostenlose Bücher