Schwur fuer die Ewigkeit
selbst sich nicht zu diesem Club zählen konnte. Sie hatte bereits getan, was Bishop wollte.
Mehr als ein Mal.
Gott, sie wollte wirklich nicht darüber nachdenken, wie weit sie in diesen Sumpf hineingeraten war, aber um sie herum wimmelte es schon von Krokodilen.
»Na dann, zurück an die Arbeit.« Hess reichte ihr ein Stück Papier. »Das sind die Leute, die wir noch finden müssen«, sagte er. »Ich habe gehört, was mit Frank Collins passiert ist. Du und Shane wart dabei?«
Sie fühlte sich echt nicht in der Lage, darüber zu sprechen. »Dr. Mills ist bei Amelie«, sagte sie. »Sie können ihn von der Liste streichen. Sie wird ihn nicht aus der Stadt schicken.«
Während sie so herumfuhren, sahen sie überall in Morganville Anzeichen dafür, dass etwas passierte - Leute rotteten sich zu Gruppen zusammen, standen an Gartenzäunen und steckten die Köpfe zusammen und hielten inne, um das vorbeifahrende Auto aufmerksam anzustarren. Vampire waren keine in Sicht, aber Claire hatte das um die Mittagszeit auch nicht anders erwartet. »Was ist da los?«, fragte sie. Hess schüttelte den Kopf.
»Es gibt in der Stadt noch immer eine ziemlich starke Anti-Vampir- Bewegung«, sagte er. »Sie ist in den letzten Monaten noch stärker geworden. Ich habe versucht, sie ruhig zuhalten, denn wenn sie damit jetzt anfangen, werden sie nur umgebracht. Und die meisten von ihnen betrachten Amelies Team nur als ein weiteres Angriffsziel. Das können wir uns nicht leisten, bevor Bishop nicht verschwunden ist.«
»Was machen wir dann dagegen?«
»Nichts. Momentan können wir nichts tun. Bishop ist derjenige, der die Tagesordnung bestimmt, nicht wir. Wenn er heute Abend einen Kampf will, dann wird er einen kriegen. Vielleicht einen größeren, als er wollte.«
Die vierte Adresse auf der Liste war eine Wohnung - es gab nicht viele Wohnblocks in Morganville, da die meisten Menschen in Einfamilienhäusern wohnten, aber ein paar wenige gab es doch. Wie in anderen Kleinstädten auch, lagen diese Komplexe irgendwo zwischen mies und total mies; so etwas wie luxuriöse Mehrfamilienhäuser existierte nicht.
Das Wohngebäude, vor dem sie anhielten, war am total miesen Ende dieser kurzen Skala. Gipsputz über Backstein, angestrichen in einem von der Sonne verblassten Rosa. Das Gebäude hatte zwei Stockwerke mit Wohnungen, die um ein offenes Rechteck angelegt waren, um einen zentralen... nun ja, Claire nahm an, dass man hier wohl von einem Hof sprechen würde. Wenn auch der Ausblick auf einen leeren Swimmingpool mit dunklem Schlamm am einen Ende, ein paar dornige, ungeschnittene Büsche und eine überquellende Mülltonne am anderen Ende nicht so prächtig war.
Joe Hess überprüfte die Nummern der Wohnungen. Falls ihm das heruntergekommene Erscheinungsbild des Gebäudes etwas ausmachte, zeigte er es nicht. Als sie Wohnung Nummer zweiundzwanzig erreichten, klopfte er forsch an die Tür. »Polizei, machen Sie auf!«, rief er und schob Claire aus dem Weg, als sie sich neben ihn stellte. Er gab ihr ein stummes Bleib-dort -Zeichen und horchte. Von drinnen hörte Claire kein Geräusch.
Er offensichtlich auch nicht. Er schüttelte den Kopf, aber als sie sich zum Gehen umwandten, hörte Claire, wie jemand in der Wohnung deutlich »Hilfe« sagte.
Sie erstarrte und starrte Detective Hess an. Er hatte es auch gehört und winkte sie noch weiter zurück, während er seine Waffe aus dem Halfter unter seiner Jacke zog. »Willie Combs? Alles in Ordnung da drin? Ich bin Joe Hess. Antworten Sie mir, Willie!«
»Hilfe«, sagte die Stimme wieder, dieses Mal schwächer.
Hess versuchte die Tür zu öffnen, aber sie war abgeschlossen. Er holte tief Luft. »Claire, bleib, wo du bist. Komm nicht herein . Hast du gehört?«
Sie nickte. Er wirbelte herum und trat gegen die Tür. Das billige, hohle Holz splitterte und die Tür flog beim zweiten Anlauf auf. Holz und Metall flogen durch die Gegend.
Detective Hess verschwand in der Wohnung. Claire sah, dass Vorhänge wackelten und Jalousien sich ausbeulten, als die Nachbarn versuchten zu sehen, was da los war, aber niemand kam heraus.
Nicht einmal mitten am Tag.
Es kam ihr sehr lange vor, b is Detective Hess wieder herauskam. Er trug jemanden, ein Mädchen, das ungefähr in Claires Alter war. Sie war hübsch und trug ein T-Shirt der Morganville Highschool und eine Jogginghose, als wäre sie gerade aus dem Sportunterricht zurückgekommen.
Sie rührte sich nicht. Detective Hess presste ein Handtuch gegen ihren
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