Schwur fuer die Ewigkeit
störrisch zur Wehr setzte, als sie zu dem Bus geschoben werden sollte, der mit laufendem Motor wartete. »Leute, um die man sich kümmern muss. Ich bin der Bürgermeister. Ich muss bleiben. Außerdem bin ich seit Dads Tod auch im Stadtrat. Ich kann nicht einfach fortgehen.«
»Du bist so ein Egoist geworden, Richard! Kein Mensch zählt auf dich. Die meisten der bescheuerten Menschen in dieser Stadt würden sich gegenseitig in Stücke reißen, um hier rauszukommen, wenn sie auch nur den geringsten Anlass zur Hoffnung hätten, dass sie das schaffen würden.«
»Genau deshalb bleibe ich hier«, sagte er. »Weil diese Leute Recht und Ordnung brauchen. Aber du musst unbedingt gehen, Monica. Bitte. Du musst dich um Mom kümmern.«
Monica zögerte. Claire blickte auf und sah Mrs Morrell mit einem geistesabwesenden, unnahbaren Gesichtsausdruck aus dem Busfenster starren. Monica hatte gesagt, dass ihre Mutter nicht besonders gut zurechtkam, und tatsächlich sah sie dünn und zerbrechlich aus, als wäre sie nicht so ganz von dieser Welt.
»Das ist emotionale Erpressung!«, fauchte Monica. Hinter ihr blickten sich Gina und Jennifer gegenseitig an, traten verstohlen ein paar Schritte zurück, gingen die Stufen des Busses hinauf und ließen Monica allein. »Im Ernst, Richard. Ich kann nicht glauben, dass du mich auf diese Art wegschickst!«
»Dann glaubst du es jetzt besser. Du steigst ein und verschwindest von hier. Sofort. Ich will, dass du in Sicherheit bist.«
Er umarmte sie, aber sie machte sich steif und funkelte ihn böse an, dann wandte sie sich ab und stieg ohne ein weiteres Wort in den Bus. Sie ließ sich neben ihrer Mutter in den Sitz hinter Gina und Jennifer plumpsen und verschränkte die Arme in stummem Protest.
Richard seufzte erleichtert, dann wandte er sich Claires Eltern zu. »Bitte«, sagte er. »Wir müssen zusehen, dass sich diese Busse endlich in Bewegung setzen.«
Claires Vater schüttelte den Kopf.
»Dad«, sagte Claire und zupfte ihn am Ärmel. »Dad, komm schon.«
Er zögerte immer noch, starrte erst Hannah, dann Richard und schließlich Claire an. Noch immer schüttelte er den Kopf in stummer Weigerung.
»Dad, ihr müsst gehen! Jetzt!« Claire schrie ihn praktisch an. Sie fühlte sich elend, sie machte sich Sorgen um ihre Eltern und war zugleich erleichtert bei dem Gedanken, dass sie endlich in Sicherheit sein würden, irgendwo außerhalb von Morganville. Irgendwo, wo sie nichts von alldem mitbekommen würden. »Mom, bitte. Bring ihn dazu einzusteigen! Ich möchte euch nicht hier haben; ihr seid nur im Weg!«
Sie sagte es aus Verzweiflung heraus und sah, dass ihre Eltern ein wenig verletzt waren. Sie hatte im Laufe der Jahre schon Schlimmeres zu ihnen gesagt. Auch sie hatte Ich hasse euch und Ich wünschte, ihr wärt tot zu ihren Eltern gesagt, aber damals war sie noch ein Kind gewesen und hatte gedacht, alles besser zu wissen.
Heute wusste sie, dass sie nicht alles besser wusste, aber in diesem Fall wusste sie zumindest mehr als sie.
Frustrierend war, dass sie es nicht so sehen würden.
»Ich verbiete dir, so mit uns zu sprechen, Claire!«, fuhr ihre Mutter sie an. Ihr Dad legte ihrer Mom die Hand auf die Schulter und tätschelte sie und sie holte tief Luft.
»Also gut«, sagte Dad. »Ich sehe, du kommst nicht kampflos mit uns, und ich sehe auch, dass deine Freunde uns nicht helfen werden.« Er hielt inne und Claire schluckte schwer, als sie den Ausdruck in seinen Augen sah, als er zuerst Hannah, dann Richard anstarrte. »Wenn unserer Tochter irgendetwas passiert...«
»Sir«, sagte Richard. »Wenn Sie nicht in den Bus einsteigen, dann passiert uns allen etwas, und zwar etwas sehr, sehr Schlimmes. Bitte. Gehen Sie einfach.«
»Sie müssen es für Ihre Tochter tun«, fügte Hannah hinzu. »Ich glaube, tief in ihrem Inneren wissen Sie das beide. Lassen Sie es meine Sorge sein, auf Claire aufzupassen. Sie beide steigen jetzt in den Bus. Ich verspreche Ihnen, dass das alles bald ein Ende hat.«
Es wurde ein trauriger Abschied voller Tränen (von Mom und Claire) und die zu feste Umarmung von Claires Dad bedeutete, dass auch ihm zum Weinen zumute war, er es sich aber nicht anmerken lassen wollte. Ihre Mom strich ihr über das Haar, wie sie es immer getan hatte, seit Claire ein kleines Mädchen war, und küsste sie auf die Wange.
»Und du sei brav«, sagte sie und blickte Claire tief in die Augen. »Wir werden später über alles reden.«
Sie meinte natürlich über Shane. Claire seufzte
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