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Schwur fuer die Ewigkeit

Schwur fuer die Ewigkeit

Titel: Schwur fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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zwischen den enormen Gebäuden vorüberhuschen zu sehen, die an dem parkähnlichen Platz standen.
    Das waren jedoch keine Menschen. Nicht im eigentlichen Sinn.
    Claire stapfte mit gesenktem Kopf den glatten weißen Gehweg entlang; sie spürte, wie die Sonne brannte. Sie hatte den Blick auf die schmutzigen runden Spitzen ihrer roten Schnürschuhe gerichtet. Nach einer Weile war das beinahe hypnotisierend.
    Als ihre Schuhspitzen gegen die erste Stufe einer breiten Marmortreppe stießen, hielt sie an. Sie blickte hoch - und höher - hinauf zu dem größten Gebäude am Platz: dicke Säulen, viele Stufen - eines dieser imposanten Gebäude im Stil eines griechischen Tempels. Das war das Vampir-Pendant zum Rathaus und innen...
    »Nun geh schon«, murmelte sie vor sich hin und rückte ihren Rucksack in eine bequemere Position, während sie die Treppe hinaufstieg.
    Als der Schatten des Daches auf sie fiel, empfand Claire zwei Dinge: Erleichterung darüber, endlich aus der Sonne herauszukommen, und Klaustrophobie. Sie verlangsamte ihren Schritt und einen Moment lang war sie versucht, umzukehren und Richards Rat zu beherzigen - einfach nach Hause gehen. Bei ihren Eltern bleiben. In Sicherheit sein.
    Wie ihre Mom so tun, als sei alles normal.
    Die großen, schimmernden Holztüren vor ihr schwangen auf und dort, außerhalb des direkten Sonnenscheins, stand eine Vampirin und musterte sie mit dem fiesesten Lächeln, das sie je gesehen hatte. Ysandre, Bishops sexy Lieblingsvamp war schön und das wusste sie. Sie posierte wie ein Model von Victoria's Secret, als könnte jederzeit ganz unerwartet ein Fotoshooting beginnen.
    Sie trug hautenge Hüftjeans, ein enges schwarzes, bauchfreies Oberteil, das hektarweise Alabasterhaut zeigte, und ein Paar schwarze Sandalen mit flachen Absätzen. Der Alltagslook einer Vamp-Schlampe. Sie strich sich die Wellen ihres schimmernden schwarzen Haares aus dem Gesicht und lächelte weiterhin ihr boshaftes Lächeln, mit Lippen, die mit Nuttenrot Nr. 5 geschminkt waren.
    »Nun«, sagte sie. Es kam tief aus ihrer Kehle - süß wie Grütze mit vergiftetem Sirup. »Sieh mal einer an, was die Katze hereingeschleppt hat. Komm, kleine Claire. Wir wollen doch nicht die Dunkelheit hinauslassen.«
    Claire hatte gehofft, dass Ysandre ein für alle Mal tot war; das hätte zwangsläufig so sein müssen, denn das letzte Mal, als sie Ysandre gesehen hatte, befand diese sich in Amelies Gewalt und Amelie war nicht gerade in versöhnlicher Stimmung gewesen.
    Aber da stand sie nun, völlig unversehrt. Etwas musste gründlich schiefgegangen sein, wenn Ysandre noch am Leben war, aber Claire hatte keine vernünftige Möglichkeit, das herauszufinden. Ysandre würde es ihr vielleicht erzählen, aber das wäre dann vermutlich gelogen.
    Claire trat ein, weil sie ohnehin eigentlich keine andere Wahl hatte. Sie hielt sich so weit wie möglich von der Schlampe fern und achtete darauf, dass ihr Blick nicht Ysandres tödlichem Vampirblick begegnete. Sie war sich nicht sicher, ob Ysandre die Erlaubnis hatte, ihr etwas anzutun, aber sie hielt es für klüger, es nicht darauf ankommen zu lassen.
    »Bist du gekommen, um mit Mr Bishop zu sprechen?«, fragte Ysandre. »Oder willst du nur deinem erbärmlichen Lover hinterherträumen?«
    »Bishop«, sagte Claire. »Nicht dass dich das irgendetwas anginge, es sei denn, du bist einfach nur eine bessere Sekretärin mit Vampirzähnen.«
    Ysandre stieß ein zischendes Lachen aus, als sie die Türen hinter ihnen abschloss. »Du wirst aber auch immer bissiger. Jeden Tag ein bisschen mehr. Schön, dann mal ab mit dir zu deinem Herrn und Meister. Vielleicht sehe ich ihn später auch noch, dann sage ich ihm, dass du deinen Job besser machen würdest, wenn du nicht so viel plappern würdest. Oder am besten gar nicht.«
    Es war schwierig, Ysandre den Rücken zuzukehren, aber Claire schaffte es. Sie hörte das zischende Kichern der Vampirin und bekam Gänsehaut im Nacken.
    Genau dort spürte Claire dann auch einen eisigen Hauch. Sie zuckte zusammen und wirbelte herum; wo gerade noch ihr Nacken gewesen war, hingen Ysandres kalte Finger in der Luft.
    »Wo hast du es gelernt, ein Vampir zu sein?«, fragte Claire. Sie ärgerte sich über sich selbst, weil sie Angst hatte; sie hasste das. »Aus Filmen? Du bist nämlich ein einziges großes, wandelndes, bescheuertes Klischee und weißt du was? Das ist so was von unbeeindruckend.«
    Sie starrten einander an. Ysandres Lächeln war boshaft und schrecklich und

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