Science Fiction Almanach 1981
Göttin todesmutig als Attent ä ter nach New York in das Hauptquartier der Rangers. Dort wird er festgenommen, kann fliehen und gerät unbeabsichtigter Weise in eine Zukunftswelt nach der Vorstellung der Wardens.
Da gehen ihm die Augen auf, denn die ist scheußlich.
Es ist Nacht, er befindet sich im Wald und hört eine Jagdgesellschaft näherkommen.
Vorsichtshalber klettert er auf einen Baum.
Über den Pfad und auf die Heide brach die Meute! Das w a ren keine Hunde, sondern wolfsähnliche Ungeheuer und riesige Reittiere, die Einhörnern ähnelten. Die da ritten, waren menschliche Wesen – zwei Männer und vier Frauen in Wardenuniform. Langes blondes Haar flatterte im Wind. Und auch das andere, ein zerrissener Körper über einem Sattel, war menschlich.
Es wurde ein Mann gejagt, ein sogenannter Wildläufer. – Lockridge stolpert der nächsten Siedlung zu, trommelt mit den Fäusten gegen die Tür der ersten Hütte und ruft in Ihrem Namen um Hilfe. Eine bebende Männerstimme fordert ihn auf, zu verschwinden. In der Mitte der Ortschaft, auf einem Platz, hängt ein Mann an einem Kreuz. (Er hat den Liebh a ber der Priesterin verflucht, nur weil dieser ihm ein Fische r netz zerrissen hatte.) Endlich gewährt ihm eine Frau Unte r schlupf. Sie hat Mitleid mit dem jungen Mann, weil ihr sie b zehnjähriger Sohn Ola durch das Los zum Opfertod b e stimmt und verbrannt wurde …
Durch einen plötzlichen Energiestoß, nämlich den Vol l treffer einer Atombombe, wird in Robert A. Heinleins R o man Die Reise in die Zukunft Hubert Farnham mit Frau, Sohn, Tochter, einer Freundin der letzteren und einem Hausdiener in ein Zeitalter geschleudert, in dem zwar die Männer regieren, aber namens ihrer Schwestern. Ein Mann sorgt für seine Neffen; seine Söhne sind ihm völlig gleic h gültig.
Ein solches System könnte Vorteile haben (die in der Science-fiction leider noch nie dargestellt wurden), aber in diesem Fall ist es mit Sklaverei verbunden. Sogleich wird der farbige Hausdiener Joe in den Kreis der Auserwählten aufgenommen, die Weißen werden zu den Sklaven gesteckt. Auch bei diesen gibt es Rangunterschiede. Hugh Farnham bekommt Sprachunterricht und erfährt:
Der niedrigste Status war der eines Bullen. Nein, es gab noch einen niedrigeren: Kinder von Dienern. Aber die zäh l ten ja nicht, weil Kinder Fehler machen durften. Die nächsthöhere Stufe war die der Beischläferin, danach kam der kastrierte Diener (was das Wort „Bulle“ erklärt). Die letztere Kategorie war in sich so kompliziert abgestuft, daß man die Sprache von Gleichen benutzte, wenn der Rang nicht offensichtlich war.
Durch seine Anstelligkeit bringt es Hugh innerhalb der Sklavenhierarchie zu hohen Ehren. Die Verpflegung ist ausgezeichnet. Der Oberste Palastdiener Memtok vers i chert:
„Aber im Ernst, Hugh, wir essen besser als Seine Hochhe r zigkeit. Ich bin ein Feinschmecker. Seine Hochherzigkeit würde eine lecker angerichtete Soße zurückschicken und statt dessen einen ordinären Braten verlangen. Habe ich recht, Gnou?“
Erst als Hugh einmal zu einer Reparatur in die Kühlräume kommt, stellt er fest, daß er die ganze Zeit Menschenfleisch gegessen hat.
Memtok trat beim Hinausgehen auf ein Stück Lende, das zu einem ehemaligen Bullen gehörte. „Das würde ich ein saft i ges Bratenstück nennen. Was, Hugh?“
„Herrlich“, erklärte Hugh mit ausdruckslosem Gesicht. „Ein Neffe vielleicht? Oder nur ein Sohn?“
Es entsteht ein frostiges Schweigen. Memtok rettet die S i tuation, indem er die Bemerkung als Witz auffaßt, und erlä u tert:
„Alles Fleischaufzucht, kein Verwandter von uns dabei. Mein Lieber, ich weiß, wie es in manchen Haushalten z u geht, aber Seine Hochherzigkeit empfindet es als ordinär, einen Hausdiener zu servieren – selbst im Falle eines U n falltodes. Und außerdem macht es die Diener unruhig.“
„Die Große Mutter“ wird in dem Roman Der Sonnenheld von Philip Jose Farmer angebetet. Ein Ritual bedeutet eine Orgie.
Immer wurden Frauen schwer mißhandelt oder getötet. Immer wurden einige Männer von krallenbewehrten, hyst e rischen Frauen überwältigt und ihres Mannestums b e raubt.
Am Freitagssabbat der folgenden Woche tadelten dann die Priesterinnen der Großen Mutter die Überlebenden, daß sie in ihrem Eifer zu weit gegangen seien. Aber mehr g e schah nicht. Konnte man etwa Männer und Frauen bestr a fen, die von der Göttin selbst besessen waren?
Das ist nicht
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