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Science Fiction Almanach 1981

Science Fiction Almanach 1981

Titel: Science Fiction Almanach 1981 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Band sind. Es unterbricht die Mon o tonie, klar – aber diese Weiber sind hart. Letztesmal sind fünf Gefangene krepiert.“
    „Haben sie sie zusammengeschlagen?“
    „Einen.“
    „Und was war mit den anderen? O Gott. Fünfzig Liter, hast du gesagt?“
    Bernie fing an zu wimmern: „Nicht noch einmal! Ich schwöre, ich gehe durch die Schleuse, wenn die was von mir wollen …“
    Das tut er auch wirklich, hat aber das Glück, daß draußen gerade Helena angelegt hat. Sie rettet Ross und Bernie, denn schließlich ist sie nicht von hier, und die Verurteilung wegen „Gleichmacherei“ kommt ihr doch ungerecht vor.
    Aber eine Zeitlang hat ihr das wilde Leben doch Spaß gemacht. Ein Lokalinhaber, genannt „Jungfrau Josef“, ide n tifiziert sie wie folgt:
     
    „Das ist eine Dame von einem anderen Sonnensystem. Sie hat gestern abend mit einer Gruppe Düsenpilotinnen in meinem Lokal einen Haufen dreistöckige Schwebe-Nektare zur Brust genommen … Nach dem dritten Schwebe-Nektar mußte ich ihr ein Bein stellen und ihr eins über den Schädel geben, weil sie unbedingt über die Bar klettern und meinen Barmann in die Ecke treiben wollte.“
     
    Es gibt aber auch anständige Frauen. In Edmund Coopers Roman Das Regime der Frauen ist der halbverhungerte Dichter Dion Quern in eine Wohnung eingebrochen, wurde von der Inhaberin prompt festgenommen und denkt nun voll Dankbarkeit:
     
    Juno Locke, Sicherheitsbeamtin, blond, zweiundsechzig, war mehr als anständig. Keine Vergewaltigung, keine Gehir n wäsche, keine Fleischwunden – bis auf zwei einleitende L a serlöcher.
     
    Wir kommen zu Rezept Nr. 3
    Die Frauen, unwissend und unfähig, können zwar nicht die Regierung übernehmen, aber zu einem mörderischen Sklavenaufstand reicht es.
    Beim Lesen dieser Geschichten fällt mir ein Gedicht ein, das Fritz Reuter (1810 – 1874) in seinem plattdeutschen Roman Ut mine Stromtid einen Halbwüchsigen namens Fritz Triddelfitz fabrizieren läßt und das mit den Versen endet:
     
    Aber RACHE! will ich üben
    An dem Feinde, der mich kränkt,
    Ich! der dies Gedicht geschrieben
    Und der nur an RACHE!! denkt
     
    Fritz hat zwar hinter dem letzten Wort „das Punktum“ vergessen, aber dafür versieht er das Wort RACHE!! mit zwei Ausrufungszeichen.
    Die Frauen wollen also RACHE!!
    Etwa für jahrtausendelanges Beschütztwerden?
    Wenn ich als Marktforscherin zum Beispiel untersuche, welche Verkaufschancen ein neues Produkt hat, ist meine eigene Meinung über das Produkt völlig gleichgültig. Bei dieser Analyse kann ich aber nicht umhin, meine eigene Meinung auszusprechen.
    Gesetzt den Fall, ich wäre eine Indianerin und müßte mit meinem Mann durch einen Wald gehen, in dem sich Feinde versteckt halten, und einer von uns beiden müßte die Hände zum sofortigen Gebrauch der Waffen frei haben. Dann wü r de ich mit Begeisterung das Kanu tragen.
    Aber wenn ich hier und heute aus einem Bürofenster blicke und bemerke: „Es regnet“, und ein im Raum befindl i cher Mann fühlt sich verpflichtet, seine männliche Überl e genheit zu beweisen durch Worte wie: „Ach, Sie kleines Dummerchen, was sind Sie niedlich, wenn Sie von Dingen daherschwätzen, die Sie nicht verstehen“, dann fühle ich mich nicht beschützt, sondern veräppelt.
    Dieses sinnlos gewordene Rollenspiel könnte man i n stinktlos nennen, wenn es nicht gerade das Gegenteil wäre: Vernunftloses, blindes Abspulen eines Instinkts.
    Die RACHE!! ist auch vernunftlos, aber auf der Basis vorheriger vernunftloser Unterdrückung kann man zumi n dest verstehen, daß Männer (die Verfasser) sich so etwas ausdenken, wenn nicht auch, daß Frauen so etwas tun kön n ten.
    Den losgelassenen Frauen geht es nicht um Gerechtigkeit, nicht um das gewaltsame Durchsetzen einer neuen Ideol o gie, sondern allein um die Demütigung des Mannes.
    In der Kurzgeschichte Die Wiedereinführung der Peitsche von Gene Wolfe erhält Miss Bushnan Kenntnis von dem Projekt, Strafgefangene an Privatleute zu vermieten, damit der Fiskus anstelle der Kosten der Gefängnisunterbringung Einnahmen habe. Ihr Gesprächspartner argumentiert: „Den Menschen gefällt die Vorstellung, Sklaven zu besitzen; die Roboter haben uns daran gewöhnt …“
    Miss Bushnans geschiedener Mann ist im Gefängnis. Sie haben vor, nach seiner Entlassung in fünf Jahren wieder zu heiraten. Ihr wird nahegelegt, für den Gesetzentwurf zu stimmen, weil sie auf diese Weise sofort etwas für ihren Mann tun könne. Sie antwortet:
     
    „Sie

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