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Science Fiction Almanach 1981

Science Fiction Almanach 1981

Titel: Science Fiction Almanach 1981 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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u chung zu führen, uns beide laufenzulassen.
    Der prosaische Grunelt jedoch stieß nur bellendes G e lächter aus und zog sich kurz darauf, nach einem Blick zum Himmel, in den Schutz seines Hauses zurück, von dem bald das Geräusch von vorgeschobenen Riegeln zu hören war.
    Nun brach die wilde Topasscheibe der Sonne aus dem Meer.
    In ihrem glänzenden Pfad wurden die Wellen aufgewühlt, und aus den Strudeln erhob sich eine Gestalt von unsagb a rem und unendlichem Schrecken.
    „Der Prinz!“ rief Lalmi in einem ungewöhnlich warmen Tonfall. „Es scheint so, als würde ich doch noch einem Gott geschenkt werden.“
    Ich dachte, daß der Schrecken sie in den Wahnsinn g e trieben habe, und widersprach ihr daher nicht, sondern übe r ließ mich ganz dem Wunsch auf ein schnelles Ende.
    Vom Glanz des Himmels umspielt, schritt das Ding an den Strand. Es schien acht oder neun Fuß groß zu sein und aus einem Wirrwarr von massiven Gliedmaßen, riesigen Schuppen und Haar aus Seegras zu bestehen. Von seinen mit Schwimmhäuten verbundenen Zehen floß der Sand, und er verbreitete den Fischgestank des tiefen und ursprünglichen Meeres um sich. Ein Schlag mit seiner riesigen Pranke ze r riß ihre Ketten und fegte sie gleichzeitig in seine Arme. Es kümmerte sich nicht um mich, sondern drehte sich dann um und trug Lalmi in seiner Umarmung davon. Als sie ihre A r me um seinen vorsintflutlichen Hals schlang, erhaschte ich noch einen letzten Blick auf ihr schwefelfarbiges Haar.
    „Mein Prinz!“ himmelte sie es an.
    Und für einen einzigen wilden Augenblick sah ich, wie meine Liebe ins Meer getragen wurde, aber nicht von einem Ungeheuer, sondern von einem großen und herrlichen Mann in einem Panzer aus grünen Schuppen, dem die nassen Ha a re in grüngoldenen Kaskaden über den muskulösen Rücken fielen. Dann schloß sich das Wasser über ihren Köpfen, und sowohl die Halluzination als auch die Liebste hatten sich mir entzogen.
     
    Bald kam Grunelt wieder zu mir hergeschlurft, befreite mich von meinen Ketten und führte mich wieder in seine M u schelhütte. Er wirkte mir etwas zu vertraulich, aber er stellte mir einen Brotkuchen und einen Becher verdünnten Wein hin, und beides nahm ich gern an.
    „Um auf deine Frage von vorhin zurückzukommen“, sa g te Grunelt, „in der du, wenn ich mich richtig erinnere, dir überlegt hast, ob der Prinz zwei Frauen auf einmal verdauen könne – ich nehme an, die ist jetzt beantwortet?“
    „Nimm gar nichts an“, sagte ich.
    „Na gut. Wenn mehr als eine da ist, sucht sich der Prinz jene aus, die er will, und nimmt sie sich zuerst. Aber nach einer Pause von einem Tag kommt er unweigerlich zurück und holt sich die zweite. Wenn noch mehr da sind, was in diesem sündigen Land bisweilen vorkommt, dann erscheint er immer wieder, bis alle Opfer weggeholt sind.“
    „Das scheint mir eine saubere Planung zu sein. Mir bleibt also nur dieser einzige Tag, bis ich das Schicksal meiner unglücklichen Freundin teile.“
    „Du sagst es. Trotzdem werden wir uns angenehm die Zeit vertreiben, keine Angst.“
    „Mir steht nicht der Sinn nach Zeitvertreib“, antwortete ich vorsichtig.
    Grunelt grinste mich an.
    „Das Mädchen mit den gelben Haaren war deine Buhle, nicht wahr? Na, das macht nichts. Dann wirst du eben meine.“
    Darauf kam Grunelt auf mich zu und leckte sich die Li p pen. Ich teilte jedoch seine Wünsche nicht und rief ihm wa r nend zu: „Hüte dich vor dem eifersüchtigen Dämon, der mich bewacht und der dir das Leben nehmen wird, wenn du mich anrührst.“
    Grunelt zögerte und dachte nach.
    „Ich bin dir für deinen Hinweis dankbar, aber vielleicht bin ich für den Dämon zu schnell, da er sich ja im Moment nicht in der Nähe deiner Person aufzuhalten scheint.“
    „Tut mir leid, Grunelt, aber eine erotische Bewegung, und der Dämon erscheint aus der Luft.“
    „Wenn die Sache so ist“, sagte Grunelt, „dann schmiede ich dich wieder an. Ich kann es mir nicht leisten, Verbr e chern Kost und Logis ohne eine gewisse Gegenleistung zu gewähren.“
    „Wie ich sehe, verstehst du nicht ganz, lieber Grunelt“, log ich. „Der Dämon ist nur bei Tag aktiv. Bei Sonnenunte r gang verschwindet er, weil er da anderes zu tun hat, und dann kann ich machen, was ich will. Wenn du dich bis zur Dämmerung geduldest, können wir uns auf jede Art vergn ü gen, die du empfiehlst.“
    Grunelt leckte sich die Lippen und erklärte sich mit der Wartezeit einverstanden. „Auch ich habe einen Dämon“,

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