Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Science Fiction Almanach 1983

Science Fiction Almanach 1983

Titel: Science Fiction Almanach 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
und ver­spürt Zorn über die Zu­stän­de auf der Er­de (A. K. Bur­mes­ter, Die Er­de reißt; Netzsch, 1952). Ein in­di­scher Jä­ger lernt auf ei­ner an­de­ren Welt das Volk der Nir­wa­ne­sen (!) ken­nen, um da­nach ei­ne Prin­zes­sin aus der Ge­walt ei­nes Schur­ken zu be­frei­en (A. Jef­fers, Der Fa­kir und die Ti­ge­rin; Hön­ne, 1954). Ein Scheich will das al­te ara­bi­sche Groß­reich in un­se­rer Zeit wie­der­er­ste­hen las­sen (A. Jef­fers, Die Ka­ra­wa­ne des letz­ten Ka­li­fen; Hön­ne, 1954). West­li­che Wis­sen­schaft­ler ent­de­cken ei­ne Me­tho­de der Zeit­rei­se, die ti­be­ti­schen Mön­chen schon lan­ge mög­lich ist (K. Mer­ten, Ti­me-Ra­dar; Rei­hen­buch, 1952).
    - Neue My­then : Am En­de des Raums steht die Burg von Lu­ci­us Tamer­lan (no­men est omen), der mit sei­nen merk­wür­di­gen Kräf­ten das gan­ze Uni­ver­sum in sei­nen Bann zu zie­hen ver­sucht (A. Jef­fers, Wo die Ster­ne en­den; Hön­ne, 1954).
     
    Einen Son­der­fall im Be­reich der My­then stellt das Phä­no­men At­lan­tis dar. Lan­ge Zeit wur­den Pla­tos (an­geb­lich au­then­ti­sche) Be­rich­te um den ver­sun­ke­nen Kon­ti­nent für ba­re Mün­ze ge­nom­men. Wenn auch der an­ti­ke Dich­ter, wie vie­le His­to­ri­ker heu­te an­neh­men, da­mit nur ei­ne Ide­al­ge­sell­schaft schil­dern woll­te (die, wie das Schla­raf­fen­land, im Grun­de nir­gend­wo liegt), so han­delt es sich bei dem At­lan­tis-My­thos durch­aus nicht nur um ein harm­lo­ses Phä­no­men. Auf sei­ne be­son­de­re Be­deu­tung in der Na­zi­zeit und bei ge­wis­sen Kri­sen in den Jahr­zehn­ten da­vor ver­weist Nagl und be­legt, daß der ver­sun­ke­ne Kon­ti­nent u.a. als Heim­statt der Ari­er dar­ge­stellt wur­de {26} .
    At­lan­tis im SF-Leih­buch der Bun­des­re­pu­blik: In der Re­gel ret­ten die At­lan­ter durch das recht­zei­ti­ge Wie­der­auf­tau­chen ih­res Kon­tin­ents oder durch ih­re Hin­ter­las­sen­schaft im All die Mensch­heit aus ei­ner Ge­fahr. Die At­lan­ter sind wei­ser, sind ethisch und tech­no­lo­gisch fort­ge­schrit­te­ner als die Men­schen. Sie sind edel und gut. Sie spie­len für die Er­de den Schutz­en­gel. Sie ha­ben auch schon ein­mal et­was ge­gen die Chi­ne­sen. Sie sind kei­ne In­di­vi­du­en mit Schwä­chen und Feh­lern. Sie sind ein My­thos. (Bei­spie­le: F. Ber­ning, Nord­pol ruft At­lan­tis; Be­win, 1960; C. Mor­ris, Der Ring der Ple­ne­toi­den; Be­win, 1962; W. A. Kral, Ge­heim­nis im Ur­wald; Be­win, 1964 und … und sie exis­tie­ren doch; Be­win, 1964; Ch. Rei­ners, Ver­mächt­nis im All; Be­win, 1966; A. Jef­fers, Le­mu­ria; Hön­ne, 1955 – hier ist es Le­mu­ria statt At­lan­tis, ein an­geb­lich ver­sun­ke­ner Kon­ti­nent, um den sich ein ähn­li­cher My­thos rankt). Zwei Ro­ma­ne mit leich­ten Va­ri­an­ten zum Schluß. W. A. Kral macht sich dar­an, die Ge­schich­te des Kon­tin­ents At­lan­tis zu er­zäh­len (At­lan­tis, das En­de ei­ner Macht; Be­win, 1963) und ver­zich­tet nicht dar­auf, über Par­al­le­len zu un­se­rer His­to­rie zu spe­ku­lie­ren. Ein nicht ganz so ed­les und be­schüt­zen­des At­lan­tis führt R. Koch vor ( Flam­men­de Er­de; Awa, 1952): Ei­ne Ka­ta­stro­phe ist über die Er­de her­ein­ge­bro­chen. At­lan­tis taucht wie­der auf und be­droht die über­le­ben­den Men­schen mit neu­en Ge­fah­ren.
     
WÜRDIGUNG
     
    „… daß wir uns un­se­rer ro­man­ti­schen Ge­füh­le und Sehn­süch­te nicht zu schä­men brau­chen.“
    (M. Ja­nus, Hö­he­re Ge­walt; Il­tis, 1959)
     
    „Man kann aus den Ja­nus-Ro­ma­nen ei­ne Men­ge ler­nen.“
    (Aus In­halts­an­ga­be zu M. Ja­nus, Hö­he­re Ge­walt; Il­tis, 1959)
     
    „Es gibt auf dem Mond ei­ne Art St. Pau­li.“
    (M. Ja­nus, Gangs­ter im Welt­raum; Il­tis, 1959)
     
    Ein an­ge­mes­se­nes Ge­sam­t­ur­teil über die SF-Leih­bü­cher zu fäl­len ist nicht leicht. Aus heu­ti­ger Sicht stößt man bei ih­nen auf zu viel Un­säg­li­ches, Plum­pes und Wi­der­wär­ti­ges. Zu sehr wir­ken sie auf ge­walt­tä­ti­ge Aus­ein­an­der­set­zun­gen aus­ge­rich­tet. Zu we­nig ist auf Ver­än­de­run­gen im Le­ser­ge­schmack rea­giert wor­den. Zu ab­sto­ßend ist der re­la­tiv weit

Weitere Kostenlose Bücher