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Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Titel: Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Garage stand.
Dort blieb der Arzt stehen.
„Tim“, sagte er, „du brauchst mir die Katzen nicht zu zeigen, wenn du nicht willst.“
„Oh, das ist schon in Ordnung.“
„Ist das ein Teil von dem, was du versteckst? Wenn ja, dann möchte ich es lieber nicht sehen bis du selbst so weit bist, daß du es mir zeigen möchtest.“
Jetzt blickte Tim zu ihm auf.
„Danke“, sagte er. „Das mit den Katzen macht mir nichts aus. Nicht, wenn Sie wirklich Katzen mögen.“
„Ja, ich mag sie. Aber, Tim, ich möchte jetzt wirklich etwas wissen: Du hast keine Angst vor Spritzen. Könntest du mir sagen, warum du Angst … warum du sagtest, daß du Angst hättest, als ich dir die Spritze geben wollte? Die ich dir dann doch nicht gab.“
Ihre Blicke begegneten sich.
„Sie sagen es nicht weiter?“
„Das verspreche ich.“
„Weil es Pentothal war. War es das nicht?“
Welles mußte sich erst selbst einreden, daß er wach war und nicht schlief. Ja, das war ein kleiner Junge, der ihn nach Pentothal fragte. Ein Junge, der – ja, ganz offensichtlich, ein Junge, der darüber Bescheid wußte.
„Das war es“, sagte Welles. „Eine ganz kleine Dosis. Weißt du, was es ist?“
„Ja, Sir. Ich … ich habe davon gelesen. In einer Zeitung.“ „Schon gut. Du hast ein Geheimnis – etwas, das du verbergen willst. Das ist es doch, wovor du Angst hast, nicht wahr?“
Der Junge nickte stumm.
„Wenn es etwas Unrechtes ist oder etwas, das unrecht sein könnte, dann könnte ich dir vielleicht helfen. Aber vorher willst du mich natürlich besser kennenlernen. Du willst sicher sein, daß du mir vertrauen kannst. Ich helfe dir jederzeit gerne, du brauchst es nur zu sagen, Tim. Sonst stoße ich vielleicht zufällig auf Dinge, so wie es jetzt gerade war. Aber eines mußt du wissen – wenn mir jemand etwas Geheimes sagt, sage ich es nie weiter.“
„Nie?“
„Nie. Ärzte und Priester verraten keine Geheimnisse. Ärzte selten, Priester nie. Wahrscheinlich bin ich eher so etwas wie ein Priester, wegen der Art von Arbeit, die ich tue.“
Er blickte auf den gesenkten Kopf des Jungen hinunter.
„Indem ich Leuten helfe, die solche Angst haben, daß es sie krank macht“, sagte der Psychiater ganz leise. „Indem ich Leuten helfe, die Schwierigkeiten haben; Dinge wieder geraderücke, Dinge, die durcheinandergeraten sind, entwirre. Wenn ich kann – das ist meine Arbeit. Und ich sage nie jemandem etwas. Das ist dann immer nur zwischen dem Betreffenden und mir stillschweigend vereinbart.“
Aber, fügte er sich in Gedanken hinzu, ich muß es herausfinden. Ich muß herausfinden, was dieses Kind plagt. Miß Page hat recht – er braucht mich.
Sie gingen zu den Katzen.
Da waren die Siamesen in ihren Käfigen, und die Perserkatzen in ihren Käfigen, und in einigen kleinen Käfigen die kurzhaarigen, schwarzen Katzen und ihre Jungen. „Wir tragen sie ins Haus oder lassen sie in diesem großen Käfig, wo sie sich bewegen können“, erklärte Tim. „Ich nehme die meinen manchmal mit in meine Werkstatt. Die hier gehören alle mir. Großmutter hält die ihren auf der Sonnenterrasse.“
„Man würde nie auf die Idee kommen, daß das nicht alles reinrassige Tiere sind“, meinte Welles. „Wo sind die echten Perser? Sind irgendwelche von ihren Jungen hier?“
„Nein; die habe ich verkauft.“
„Ich würde gern eine kaufen. Aber die hier sehen ganz genauso aus – für mich würde das keinen Unterschied machen. Ich möchte einfach ein Haustier und würde es nie zur Zucht benutzen. Würdest du mir eine von diesen hier verkaufen?“
Timothy schüttelte den Kopf.
„Tut mir leid, ich verkaufe nur reinrassige.“
In diesem Augenblick begann Welles zu erkennen, mit was für einem Problem er zu tun hatte. Ganz vage sah er es, erfreut und erleichtert, und mit etwas Hoffnung und Begeisterung.
„Warum nicht?“ drängte Welles. „Ich kann natürlich auf ein reinrassiges Tier warten, wenn dir das lieber ist. Aber warum nicht eine von diesen hier? Sie sehen ganz genauso aus. Vielleicht wären sie interessanter.“
Tim sah Welles an. Es war ein langer, langer Blick.
„Ich zeige es Ihnen“, sagte er. „Versprechen Sie mir, hier zu warten? Nein, ich zeige Ihnen die Werkstatt. Warten Sie bitte einen Augenblick.“
Der Junge zog einen Schlüssel unter der Bluse hervor, der ihm an einer Kette um den Hals hing. Er öffnete die Tür, ging hinein, schloß sie, und Welles konnte ein paar Augenblicke lang hören, wie er drinnen herumhantierte. Dann kam er an die Tür und

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