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Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Titel: Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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das tat Tim. Er hatte sich auch diese Kenntnisse auf
dem Korrespondenzweg angeeignet; viele Universitäten
boten solche Kurse an und liehen den Studenten Schallplatten, damit sie auch die richtige Aussprache lernen konnten.
Tim hatte einige solche Kurse absolviert und andere Sprachen aus Büchern gelernt. Übung verschaffte er sich mittel
der Briefe in andere Länder und der Antworten, die ihn erreichten.
„Normalerweise kaufe ich mir ein Wörterbuch und
schreibe dann an den Bürgermeister irgendeiner Stadt oder
an eine ausländische Zeitung und bitte sie, eine Anzeige
nach Brieffreunden aufzugeben, die mir helfen sollen, die
Sprache zu erlernen. Wir tauschen dann Andenken und
solche Dinge aus!“
Welles überraschte es auch keineswegs, daß Timothy
auch andere Korrespondenzkurse mitgemacht hatte. Er hatte im Laufe von drei Jahren mehr als die Hälfte aller Fä
cher absolviert, die vier verschiedene Universitäten anboten, und auch noch einige andere Kurse mitgemacht, wobei
der letzte Architektur war. Der Junge, noch nicht einmal
vierzehn Jahre alt, hatte in diesem Fach einen vollen Kurs
absolviert und hätte – würde er sich als Erwachsener verkleiden können – sofort hingehen und jedes beliebige Haus
bauen können, denn er beherrschte auch die meisten handwerklichen Fertigkeiten, derer es dazu bedurfte.
„In den Angeboten stand immer, wie lange ein durchschnittlicher Student brauchte, und so lange brauchte ich
dann auch“, sagte Tim, „ich mußte mich also natürlich in
verschiedenen Schulen gleichzeitig eintragen.“
„Und Tischlerei in der Sommerschule?“
„O ja. Aber dort konnte ich nicht zuviel machen, weil
man mich ja sehen konnte. Aber ich habe es gelernt, und
das war eine gute Tarnung, damit ich Käfige für die Katzen
und derlei Dinge machen konnte. Und viele Jungen sind
handwerklich geschickt. Ich arbeite gerne mit den Händen.
Ich habe mir auch mein Radio selbst gebaut – ich bekomme sämtliche ausländischen Stationen herein, und das hilft
mir bei den Sprachen.“
„Wie hast du dir das mit den Katzen ausgedacht?“ „Oh, es mußte doch Rezessive geben, das ist alles. Die
siamesische Färbung war rezessiv, und man mußte sie einfach mit einem anderen Rezessiven kreuzen. Schwarz war
eine Möglichkeit, und Weiß eine andere. Aber ich fing mit
Schwarz an, weil mir das besser gefiel. Ich könnte Weiß
auch versuchen, aber ich habe soviel vor …“
Plötzlich verstummte er und wollte nichts mehr sagen.
    Das nächstemal trafen sie sich in Tims Werkstätte. Welles holte den Jungen nach der Schule ab, und sie gingen gemeinsam zu ihm nach Hause; dort schloß Tim die Tür auf und schaltete das Licht ein.
    Welles sah sich interessiert um. Er sah eine Werkbank und einen Werkzeugschrank. Wandschränke mit Vorhängeschlössern. Ein Radio, dem man es ansah, daß es nicht in einem Laden gekauft worden war. Ein Ablagekasten, ebenfalls verschlossen. Etwas auf einem Tisch, das mit einem Tuch bedeckt war. Ein Kasten in der Ecke – nein, zwei Kästen in zwei Ecken. In jedem war eine Mutterkatze mit Jungen, beides schwarze Angorakatzen.
    „Die hier muß ganz schwarz Angora sein“, erklärte Tim. „Ihr dritter Wurf und kein einziges Mal eine siamesische Zeichnung. Aber die hier trägt beide Rezessive. Letztesmal hatte sie ein kurzhaariges Siamesenkätzchen. Heute morgen – ich mußte zur Schule. Sehen wir nach.“
    Sie beugten sich über den Kasten, in dem die neugeborenen Kätzchen lagen. Ein Kätzchen war wie die Mutter. Die anderen zwei waren Angorasiamesen; ein Männchen und ein Weibchen.
    „Du hast es wieder geschafft, Tim!“ rief Welles. „Gratuliere!“
Sie schüttelten sich erfreut die Hände.
„Ich werde es registrieren“, sagte der Junge vergnügt.
Er schrieb es mit der linken Hand in ein Wachstuchheft, auf dem ein Schild mit der Aufschrift ‚Aufsatz’ klebte. Er hatte die korrekten Symbole benutzt – F 1 , F 2 , F 3 ; K s , S l .
„Die Dominanten in Großbuchstaben“, erklärte er, „S für schwarz, und K für kurzes Haar; die Rezessiven in Kleinbuchstaben – s für Siamesen, l für langes Haar. Herrlich ll über ss zu schreiben, Peter! Noch zweimal. Und das andere Kätzchen trägt die siamesische Zeichnung als rezessives Merkmal.“
Er klappte das Heft triumphierend zu.
„Jetzt“, und damit ging er zu dem zugedeckten Gegenstand auf dem Tisch, „mein neuestes, großes Geheimnis.“
Tim hob vorsichtig das Tuch, und ein wunderschön gebautes Puppenhaus kam zum Vorschein. Nein, ein

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