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Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Titel: Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Tötungsplattform? Sie zermarterte sich das Gehirn, um sich an die von den Männern gegebene schlechte Beschreibung dieser Vorrichtungen zu erinnern, entschied, daß dies doch eine Nahrungshöhle sein mußte. Sie lockerte ihren Griff um Shrick und Sterrets Speer und ging auf die nächstgelegene Kugel zu.
Zuerst versuchte sie, sie aus ihrem Abteil zu zerren, doch sie schien festgehalten zu werden. Aber das spielte keine Rolle. Sie brachte ihr Gesicht an die Oberfläche der Kugel und grub die Zähne in ihre dünne Schale. Es war Fleisch unter der Schale, und Blut – ein dünner, süßer, leicht saurer Saft. Skreer hatte ihr gelegentlich einen Anteil von diesem Essen versprochen, falls er beim nächsten Mal etwas von einer Tötungsplattform erbeuten sollte, aber dieses Versprechen war nie gehalten worden. Und jetzt hatte Weena eine ganze Höhle von dieser gleichen Nahrung ganz für sich allein.
Bis zum Platzen vollgestopft wandte sie sich ab, um den jetzt laut klagenden Shrick hochzunehmen. Er hatte mit dem Speer gespielt und sich an der scharfen Spitze geschnitten. Aber es war der Speer, den Weena hochriß und ihn rasch schwang, um sich und ihr Kind zu verteidigen. Denn eine Stimme sagte verständlich, jedoch mit einem seltsam undeutlichen Tonfall: „Wer bist du? Was machst du in unserem Gebiet?“
Es war einer vom Volk, ein Mann. Er war unbewaffnet, sonst wäre es sicher gewesen, daß er nie Fragen gestellt hätte. Dennoch wußte Weena, daß das geringste Nachlassen der Wachsamkeit ihrerseits einen wilden Angriff mit Zähnen und Nägeln bringen würde.
Sie festigte ihren Griff um den Speer und schwang ihn so, daß seine Spitze auf den Fremden gerichtet war.
„Ich bin Weena“, sagte sie, „vom Stamm des Sterret.“
„Vom Stamm des Sterret? Aber der Stamm des Sessa hält die Wege zwischen unseren Ländern.“
„Ich bin durch das Innerhalb gekommen. Aber wer bist du?“
„Tekka. Ich bin einer von Skarros Leuten. Du bist eine Spionin.“
„Deshalb habe ich mein Kind mitgebracht.“
Tekka sah Shrick an.
„Ich verstehe“, sagte er schließlich. „Ein Andersartiger. Aber wie bist du durch Sessas Gebiet gekommen?“
„Bin ich doch gar nicht. Ich bin durch das Innerhalb gekommen.“
Es war offensichtlich, daß sich Tekka weigerte, ihre Geschichte zu glauben.
„Du mußt mit mir kommen“, sagte er, „zu Skarro. Er wird urteilen.“
„Und wenn ich mitkomme?“
„Für den Andersartigen Tod. Für dich – weiß ich nicht. Aber wir haben schon zu viele Frauen in unserem Stamm.“
„Dies bedeutet, daß ich nicht mitkommen werde.“ Weena schwang ihren Speer.
Einem Mann ihres eigenen Stammes hätte sie nicht so getrotzt – aber dieser Tekka war nicht von ihrem Volk. Und sie war stets in dem Glauben aufgezogen worden, daß jede Frau vom Stamm des Sterret einem Mann – selbst einem Häuptling – einer fremden Sippe überlegen war.
„Die Riesen werden dich hier finden.“ Tekkas Stimme zeigte kunstvolle Gleichgültigkeit. Dann – „Das ist ein feiner Speer.“
„Ja. Er gehörte Sterret. Damit habe ich meinen Partner verwundet. Vielleicht ist er tot.“
Der Mann sah sie mit einem neuen Respekt an. Wenn ihre Geschichte stimmte –, dann war dies eine mit Vorsicht zu behandelnde Frau. Außerdem –
„Würdest du ihn mir geben?“
„Ja.“ Weena lachte böse. Was sie meinte, war nicht mißzuverstehen.
„Nicht so. Hör zu. Vor nicht langer Zeit haben in unserem Stamm viele Mütter, zwei ganze Hände Mütter mit Andersartigen, dem Richter der Neugeborenen getrotzt. Sie sind durch die Tunnels geflohen und leben außerhalb des Platzes-der-kleinen-Lichter. Skarro hat bisher noch keinen Kriegstrupp gegen sie geführt. Warum, weiß ich nicht, aber es ist immer ein unheimlicher Riese an jenem Ort. Es könnte sein, daß Skarro befürchtet, ein Kampf jenseits der Barriere werde den Riesen unsere Anwesenheit verraten –“
„Und du wirst mich dorthin führen?“
„Ja. Als Gegenleistung für den Speer.“
Weena war für den Zeitraum mehrerer Herzschläge still. Solange Tekka ihr vorausging, wäre sie sicher. Es kam ihr nie in den Sinn, daß sie den anderen seinen Teil des Handels erfüllen lassen und ihm dann seine Bezahlung verweigern könnte. Ihre Leute waren eine sehr primitive Rasse.
„Ich werde mit dir kommen“, sagte sie.
„Es ist gut.“
Tekkas Blicke verweilten lange und liebevoll auf dem feinen Speer. Skarro würde nicht viel länger Häuptling sein.
„Zuerst“, sagte er, „müssen wir das, was du von der

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