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Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Titel: Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Gutzu-essen-Kugel übriggelassen hast, in unseren Tunnel ziehen. Dann muß ich die Tür schließen, damit kein Riese kommt –“
Gemeinsam hackten und rissen sie die Kugel in Stücke. Es gab eine Tür an der Rückseite eines der kleinen Abteile, das jetzt leer war. Hierdurch schoben und zerrten sie ihre wohlriechende Last.
Zuerst glitt Weena in den Tunnel, trug Shrick und den Speer, dann kam Tekka. Er drückte die runde Tür zu, und sie paßte ohne ein Zeichen, daß die Barriere verletzt worden war. Er stieß zwei roh gefertigte Schließriegel herunter.
„Folge mir“, befahl er der Mutter.
    Die lange Wanderschaft durch die Höhlen und Tunnels war nach dem Innerhalb der Himmel. Hier gab es kein Licht – oder schlimmstenfalls nur einen schwachen Schimmer aus kleinen Löchern und Rissen in der Barriere. Es schien, als führe sie Tekka durch die am wenigsten benutzten Wege und Tunnels von Skarros Gebiet, denn sie trafen keinen seiner Leute. Dennoch sagten Weenas Wahrnehmungen ihr, daß sie in dicht bevölkertem Territorium war. Von rings um sie her schlugen die warmen, beruhigenden Wellen des routinemäßigen, alltäglichen Lebens des Volkes herbei. Sie wußte, daß in gemütlichen Höhlen Männer, Frauen und Kinder in behaglicher Vertrautheit wohnten. Kurz bedauerte sie, daß sie dies alles für das häßliche, haarlose Bündel in ihren Armen weggeworfen hatte. Aber sie konnte nie mehr zu ihrem Stamm zurückkehren, und sollte sie ihr Los mit dieser fremden Gemeinschaft zu teilen wünschen, wären die Wahlmöglichkeiten Tod oder Sklaverei.
    „Vorsichtig!“ zischte Tekka. „Wir nähern uns ihrem Gebiet.“
„Du wirst –?“
„Nicht ich. Sie würden mich töten. Halte dich nur geradeaus an diesen Tunnel, und du wirst sie finden. Jetzt gib mir den Speer.“
„Aber –“
„Du bist sicher. Da ist dein Paß.“ Er tätschelte leicht den unbequemen, zappelnden Shrick. „Gib mir den Speer, und ich werde gehen.“
Zögernd übergab Weena die Waffe. Ohne ein Wort nahm Tekka sie. Dann war er fort. Kurz sah ihn die Mutter im schwachen Licht, das in diesem Teil des Tunnels von der Barriere gefiltert war – eine halbdunkle, graue Gestalt, die sich rasch im halbdunklen Zwielicht verlor. Sie fühlte sich sehr verloren und einsam und verängstigt. Aber der Würfel war gefallen. Langsam, vorsichtig, begann sie, den Tunnel entlangzukriechen.
    Als sie sie fanden, schrie sie. Viele Herzschläge lang hatte sie ihre haßerfüllte Gegenwart gespürt, hatte sie gefühlt, daß sich Kreaturen, die noch fremdartiger waren als die Riesen, zusammenrotteten und ihr entgegenkrochen. Einmal oder zweimal rief sie und schrie, sie käme in Frieden, sie wäre die Mutter eines Andersartigen. Aber nicht einmal das Echo antwortete ihr, denn die weichen, schwammigen Tunnelwände dämpften den schrillen Ton ihrer Stimme. Und die Stille, die eigentlich keine Stille war, war, wenn dies überhaupt möglich gewesen wäre, drohender als zuvor.
    Ohne Vorwarnung schlug dieser heimliche Terror zu. Weena kämpfte mit dem Mut der Verzweiflung, doch sie wurde durch das bloße Gewicht der vielen Gegner überwältigt. Shrick, der schwach protestierte, wurde aus ihrem verzweifelten Griff gerissen. Hände – und bestimmt gab es viel zu viele Hände für die Zahl ihrer Angreifer – preßten ihre Arme an ihre Seiten, hielten ihre Knöchel in einem schraubstockartigen Griff. Nicht mehr fähig, sich zu wehren, sah sie ihre Fänger an. Dann schrie sie wieder. Barmherzig ersparte ihr das schwache Licht den vollen Schrecken ihrer Erscheinung, aber was sie sah, wäre genug gewesen, um ihre Träume bis zu ihrem Todestag heimzusuchen, wenn sie entkommen wäre.
    Sanft, fast streichelnd, fuhren die verhaßten Hände mit abscheulicher Intimität über ihren Körper.
Dann – „Sie ist eine Andersartige.“
Sie erlaubte sich zu hoffen.
„Und das Kind?“
„Zwei-Schwänze hat neugeboren. Sie kann es stillen.“
Und als die scharfe Klinge ihre Kehle fand, hatte Weena Zeit, äußerst bitter zu bereuen, ihre gemütliche, vertraute Welt jemals verlassen zu haben. Es war nicht so sehr der Verlust ihres eigenen Lebens – das hatte sie geopfert, als sie Sterret trotzte –, es war das Wissen, daß Shrick, statt einem sauberen Tod durch die Hände seines eigenen Volkes zu begegnen, sein Leben unter diesen unreinen Ungeheuern leben würde.
Dann gab es einen scharfen Schmerz und ein Gefühl völliger Hilflosigkeit, als die Flut ihres Lebens rasch verebbte – und die Dunkelheit,

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