Science Fiction Jahrbuch 1983
diesen Klassiker. Einziger Schwachpunkt: Es fehlt eine Bibliographie der deutschen Jules-Verne-Ausgaben. Werner G. Schmidtkes Werk ist ein Forschungsbeitrag über den utopisch-phantastischen Heftroman und stellt Material aus der siebzigjährigen Tradition dieses Genres vor. Neben Details zu Serien wie John Kling, Harry Piels Abenteuer, Jack Nelson vom Tric-Trac-Tric, Rolf Torring etc. enthält der Band eine Anzahl von Cover-Abbildungen und vor allem fotomechanische Reprints von je einem Heft der Serien Der Luftpirat und sein lenkbares Luftschiff Hans Stark Fliegerteufel, Jürgen Peters, der Schiffsjunge, Timm Fox, der König der Abenteurer und Sir Ralf Clifford, der unsichtbare Mensch.
Ebenfalls im A. Graff Vlg. erscheint vierteljährlich das Magazin für Abenteuer-, Reise- und Unterhaltungsliteratur, in dem recht häufig auch Texte zur Science Fiction zu finden sind. (4 Ausgaben DM 18, –, Bezugsadresse: Verlag A. Graff, Neue Straße 23, Postfach 2529, 3300 Braunschweig).
Bereits seit 23 Jahren existiert die Science Fiction Times – eine bunte Vergangenheit, die von einem hektographierten Mitteilungsblättchen für Fans bis zum semiprofessionellen kritischen Fachmagazin reicht. Seit Januar 1982 erscheint diese Zeitschrift monatlich unter der Redaktion von Uwe Anton und Ronald M. Hahn im Eulenhof-Verlag, Hardebek. Präsentiert werden aktuelle Neuigkeiten über Verlage und Autoren, Buchbesprechungen, eine Auflistung aller monatlichen Neuerscheinungen, dazu Artikel, Übersichten, Interviews. Neben den Redakteuren, die selbst bekannte Autoren, Übersetzer und Herausgeber sind, findet man von Jeschke bis Alpers oder Fuchs, von Pukallus bis Maximovic oder Armer viele bekannte Namen der deutschen SF-Szene unter den Mitarbeitern. Hin und wieder stellt man ein Heft unter ein Schwerpunktthema: So wurde die Indizierung von Spinrads Der stählerne Traum umfassend dokumentiert, und der Tod von Philip K. Dick führte zu einem ihm gewidmeten Heft mit Materialien. Alles in allem ein unentbehrliches Periodikum für jeden, der sich mehr als nur flüchtig mit Science Fiction beschäftigt. (Jahresabonnement DM 48, – zuzügl. Porto, Bezugsadresse: Eulenhof-Verlag, Eulenhof, 2351 Hardebek).
Dem zunehmenden Interesse breiter Leserschichten an der Entwicklung der Science Fiction, ihrer Geschichte, ihren Autoren sowie den Kuriositäten und Randaspekten haben sich auch jene Taschenbuchverlage nicht verschlossen, die regelmäßig Science Fiction veröffentlichen. Hier ist vor allem das im Heyne Verlag erschienene Lexikon der Science Fiction-Literatur von Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs, Ronald M. Hahn und Wolfgang Jeschke zu nennen. In zwei Bänden 1980 veröffentlicht, kann man es schon heute als Standardwerk bezeichnen, ohne das kein Sammler mehr auskommt. Der erste Band bietet neben in die einzelnen Themenbereiche einführenden Aufsätzen ein Autorenlexikon mit rund 400 Einträgen, in denen nahezu komplett alle deutschsprachigen Publikationen (auch solche in Heftform) aufgelistet werden. Der zweite Band präsentiert, nach Verlagen geordnet, alle nach dem Zweiten Weltkrieg in Reihen und Serien erschienene Science Fiction.
Wie bei jedem grundlegenden Werk dieser Art enthält dieses Lexikon einige Fehler und weist hier und da Lücken auf (es sind nicht viele). Es wäre zu wünschen, wenn es bald zu einer aktualisierten und korrigierten Neuherausgabe käme. Vielleicht könnte dann der zweite Band etwas übersichtlicher gestaltet und um die bewußt nicht aufgenommenen reihen- bzw. serienungebundenen SF-Titel
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