Science Fiction Jahrbuch 1983
– lediglich der Leihbuchbereich wurde als Sonderphänomen miterfaßt – ergänzt werden.
Teilergänzungen des Lexikons wie auch andere Arbeiten zur SF erscheinen bereits im Heyne SF-Magazin, einem vierteljährlich erscheinenden Taschenbuchperiodikum des Heyne Verlags. Weitere Publikationen, die neben Stories auch Aufsätze zur SF enthalten, sind Franz Rottensteiners Polaris (bislang 6 Ausgaben, Suhrkamp Vlg.), Rein A. Zondergelds Phaicon (bislang 3 Ausgaben, Suhrkamp Vlg.) und Hans Joachim Alpers’ Science Fiction Almanach (bislang 3 Ausgaben, Moewig Vlg.). Diese Bücher stehen in der Regel unter einem Schwerpunktthema, wobei Phaicon den Bereich der phantastischen Literatur entdeckt. Mehr auf Story-Beiträge zentriert, geht Michael Gördens Band Phantastische Literatur 82 (Bastei-Lübbe) mit Rezensionen, einem längeren Vorwort und einer Bibliographie der phantastischen Literatur ähnliche Wege, und im gleichen Verlag erschien 1980 mit Brian Aldiss’ Der Millionen-Jahre-Traum ein wichtiges SF-Sekundärwerk.
Im Hohenheim Vlg., Köln, kam innerhalb der Hardcoverreihe Edition SF der Band Gestalter der Zukunft – Science Fiction und wer sie macht von Charles Platt heraus (DM 28, –). Es handelt sich dabei um eine Sammlung von Interviews mit 30 bekannten englischen und amerikanischen Autoren, wobei über den Informationswert hinaus auch allerlei Lesevergnügen geboten wird. Platt machte aus diesen Interviews kleine Essays, in denen viel Persönliches eingefangen wurde und manchmal der Stil des Interviewten imitiert wurde.
Im Verlag Roloff & Seeslen, Schondorf/Ammersee, erschien 1981 ein sehr interessantes Buch zum SF-Film von Rolf Giesen: Science Fiction. 50 Klassiker des SF-Kinos (Großformat, DM 34, –). Das reich bebilderte Werk ist ein fundierter und zuverlässiger Führer durch die Welt der 50 wichtigsten SF-Filme von Metropolis bis Krieg der Sterne. Der Verlag, der vor allem auf Filmliteratur spezialisiert ist und noch mehrere andere Bücher zu den Themen SF-Film, phantastischer Film und Horrorfilm anbietet, plant im übrigen – wieder aus der Feder von Rolf Giesen – für den Herbst 1982 einen Fantasy-Reader, d.h. ein Fantasy-Sekundärwerk.
Kommen wir schließlich zur wichtigsten Neuerscheinung im Sekundärbereich, nämlich zu Reclams Science Fiction Führer, herausgegeben und verfaßt von Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs und Ronald M. Hahn (Stuttgart 1982, DD 44,80). Man durfte gespannt sein, wie dieses neue Standardwerk – und das ist es, um es vorwegzunehmen – ausfallen würde. Wer befürchtet hat, Reclams Science Fiction Führer würde lediglich ein Aufguß des Heyne-Lexikons (vom gleichen, um Wolfgang Jeschke ergänzten Verfasserteam) sein, sieht sich angenehm enttäuscht. Gewiß, das eine oder andere klingt vertraut – aber schließlich lassen sich die Lebensdaten von Autoren nicht beliebig variieren, und es wäre auch verwunderlich, wenn die Verfasser der beiden Werke grundsätzliche Einschätzungen innerhalb von zwei Jahren über Bord geworfen hätten. Aber offensichtlich haben sie die Gelegenheit genutzt, in jeder Beziehung in die Tiefe zu gehen und das eine oder andere einseitige Urteil aus dem Heyne-Lexikon zu relativieren und auch Ungeliebtes im historischen Kontext zu würdigen. Herausgekommen ist somit letztlich ein wohlabgewogenes, vieldimensionales, von großer Kenntnis zeugendes und mit Sinn für literaturhistorische wie zeitgeschichtliche Entwicklungen geschriebenes Werk, das in seiner Art konkurrenzlos sein dürfte und einen unschätzbaren Nutzungswert für
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