Science Fiction Jahrbuch 1983
historisch großen amerikanischen Präsidentenshowkünstlern gerirrt haben?
Hans-Jürgen Seemann
Karel Thole
Visionen des Unwirklichen
DIE PHANTASTISCHEN BILDER DES KAREL THOLE
MÜNCHEN 1982, HEYNE VLG., GROSSFORMAT.
Karel Thole, dieser Name ist hierzulande unter SF-Lesern mittlerweile ein Begriff – immer eng verbunden mit dem Heyne-Verlag, der Tholes Bilder in Deutschland exklusiv für seine SF-Reihe verwendet. Es gab Zeiten, da war jedes zweite Heyne-SF-Titelbild ein „Thole“, mittlerweile sind es mit der Aufstockung der Reihe weniger geworden.
Wenn man einen Stapel Heyne-SF vor sich liegen hat, erkennt man sie sofort, die „Tholes“, die nach nur wenigen Angaben angefertigt werden, ohne daß der Mailänder Illustrator das dazugehörige Buch gelesen hätte (er liest es gelegentlich danach). Das faszinierend unwirkliche Farbenspiel, das phantastische Element, die verblüffenden Spielereien mit vertrauten Dingen (die man kaum noch wiedererkennt), die mit einem genialen Hauch von Ironie übernommen und ins eigene Konzept umgeformten Darstellungen von Kollegen und vor allem dieser Tholesche hintergründige Sinn für schwärzesten Humor – das sind einige Erkennungsmerkmale. Der Liebhaber erkennt „seinen“ Thole, ohne genau beschreiben zu können, woran.
Seit etwa zwanzig Jahren hat Thole sich auf das Anfertigen von Titel-Illustrationen zu SF-Romanen spezialisiert – zwanzig Jahre, in die man keines seiner Bilder nach dem bloßen Ansehen einordnen könnte. Ein früher Thole, ein späterer Thole, wer vermag das schon zu sagen, ohne es der Datumsangabe zu entnehmen? Allenfalls bei den vor 1966 entstandenen Bildern merkt man gelegentlich, daß Thole gerade erst mit den SF-Illustrationen begann oder damals noch eine andere Maltechnik anwandte.
In Visionen des Unwirklichen sind zum größten Teil noch nicht in Deutschland veröffentlichte Arbeiten enthalten (insbesondere die für die Reihe Urania SF des italienischen Verlags Mondadori angefertigten, für den Thole, seitdem er 1958 von Holland nach Mailand zog, arbeitet). Auch für den Thole-Kenner sind also viele Leckerbissen darunter, und er wird die großformatige Wiedergabe der wenigen schon bekannten Bilder zu schätzen wissen.
Kai Schätzl
Michael Weisser
Syn-Code-7
FRANKFURT 1982, SUHRKAMP 764
Der „syn-code-7“ ist der letzte Notfallplan des riesigen biotechnologischen Forschungsinstituts BIOTEC in einer möglichen Zukunft, die von einer hochentwickelten Computer-, Elektro- und Biotechnik geprägt wird. Grundlage dieses modernen Lebens, das jedem einen angemessenen Lebensstandard garantiert, ist das auf dem sogenannten BPG-Speicher basierende Computer-Netzwerk. Im BPG- oder Bioplasten-Gitterspeicher werden Informationen nicht auf Magnetplatten oder ähnlichem abgespeichert, sondern durch die Polarisierung von winzigen Einzellern, den Bioplasten. Jeweils drei dieser Bioplasten bilden ein Tripel, eine Informationseinheit, so daß das Gespeicherte dreifach abgesichert ist.
Dieses perfekte System wird plötzlich in seinen Grundfesten erschüttert, als auf unerklärliche Weise Einrichtungen der BIOTEC versagen und schließlich sogar ein Forscher ebenso unerklärlich stirbt. Der syn-code-7 wird aktiviert, und die bisher in den normalen Forschungsablauf integrierten sieben geheimen Mitglieder des „Inneren Sicherungsrings“ werden mit der Lösung dieses Problems betraut. Zu ihnen gehört auch der Datenverarbeitungsspezialist Alsey Target, der durch seine selbstbewußte
Weitere Kostenlose Bücher