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Science Fiction Jahrbuch 1983

Science Fiction Jahrbuch 1983

Titel: Science Fiction Jahrbuch 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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ihm hin­aus?“ frag­te er. „Das wür­de die Pro­ble­me für ein paar an­de­re Men­schen in der Kup­pel ge­rin­ger ma­chen – für ei­ne ge­wis­se Zeit.“
    Die­ser Mc­Cree­dy war wirk­lich ein Narr, dach­te Pau­lus ver­ächt­lich. Die Angst zehr­te ihn förm­lich auf. Gold muß­te ver­blen­det sein, den Rat ei­nes sol­chen Man­nes an­zu­neh­men.
    Und doch wür­de Mc­Cree­dy län­ger le­ben als Pau­lus. Die Kon­zern­spit­ze kon­trol­lier­te die ge­sam­te Tech­nik der Kup­pel, da­her konn­te sie be­stim­men, wer über­leb­te.
    Aber dies­mal wür­de es sie al­le er­wi­schen, dach­te Pau­lus grim­mig. Es gab kei­ne an­de­ren Kup­peln mehr, die man aus­rau­ben konn­te. Drau­ßen konn­te man nicht exis­tie­ren, auch nicht im Schutz­an­zug. Und Him­mel war ver­schwun­den und un­er­reich­bar.
    Die Wän­de in der Schleu­sen­kam­mer wa­ren grau und naß. Es war so kalt, daß Pau­lus fror. Von den Kon­trol­l­an­zei­gen funk­tio­nier­te nur noch die Hälf­te. Die Ener­gie­knapp­heit war ver­mut­lich viel dra­ma­ti­scher, als die Kon­zern­spit­ze dies zu­gab.
    Pau­lus deu­te­te auf ei­ne Ni­sche in der Be­ton­wand ne­ben der Schleu­se.
    „Die Schutz­an­zü­ge“, sag­te er ni­ckend. „Le­gen Sie sie jetzt an.“
    „Und Sie?“ frag­te Mc­Cree­dy ver­wun­dert. „Was tun Sie?“
    „Ich leuch­te be­reits im Dun­keln“, er­wi­der­te Pau­lus mit ei­nem schie­fen Lä­cheln. „Die zwei, drei Mi­nu­ten, die wir drau­ßen sein wer­den, ma­chen mir nichts aus.“
    Mc­Cree­dy rang nach Atem.
    „Wol­len Sie da­mit sa­gen, daß Sie je­des­mal, wenn sie … äh … hier sind, oh­ne An­zug raus­ge­hen?“
    „Ja“, sag­te Pau­lus.
    Bor­sa­kov war schwei­gend in die Ni­sche ge­gan­gen und kehr­te nun mit zwei Schutz­an­zü­gen zu­rück. Einen da­von gab er dem Se­kre­tär. Mc­Cree­dy zit­ter­te so stark, daß Pau­lus ihm beim An­zie­hen hel­fen muß­te.
    Schließ­lich wa­ren die bei­den Män­ner fer­tig. Bor­sa­kov sah in sei­nem An­zug wie ein ge­pan­zer­tes In­sekt aus.
    „Schlie­ßen Sie die Hel­me“, ord­ne­te Pau­lus an. Von die­sem Au­gen­blick an war er als Hen­ker der An­füh­rer der Grup­pe. „Ich wer­de das äu­ße­re Schleu­sen­tor öff­nen, dann schie­ben wir Joey hin­aus und kip­pen ihn auf den Bo­den.“
    „Lie­gen dort drau­ßen die an­de­ren?“ woll­te Mc­Cree­dy wis­sen.
    „Un­sinn“, ver­setz­te Pau­lus. „Je­den, den ich hin­aus­brin­ge, be­herrscht die Hoff­nung, er könn­te ei­ne an­de­re Kup­pel er­rei­chen und dort über­le­ben.“
    „Aber Joey kann nicht lau­fen, nicht ein­mal krie­chen, er ist viel zu schwach“, wand­te Mc­Cree­dy ein.
    Pau­lus hob nur kurz die Schul­tern. Als sei­ne bei­den Be­glei­ter die Hel­me ge­schlos­sen hat­ten, trat er an die Kon­trol­len. Er warf einen kur­z­en Blick zur Tra­ge. Joey war er­wacht. Er blick­te aus großen, er­staun­ten Au­gen auf die­se trost­lo­se Um­ge­bung.
    Mein Gott, dach­te Pau­lus är­ger­lich. Hät­te er nicht noch ein paar Mi­nu­ten schla­fen kön­nen?
    In der Re­gel be­rühr­te es ihn kaum, wenn sei­ne Op­fer ihn im Au­gen­blick des Hin­aus­ge­hens an­sa­hen, aber die­ser Joey hat­te ir­gend et­was in sei­nem Blick, das ihm Un­be­ha­gen be­rei­te­te.
    Aus dem Laut­spre­cher über der Schleu­se kam plötz­lich ei­ne nä­seln­de Stim­me.
    Bür­ger­meis­ter Gold sag­te: „Hal­tet ein! Wir ha­ben Him­mel auf­ge­spürt!“
    Zum ers­ten­mal, seit er in die Ex­xon-Kup­pel ge­bracht wor­den war, tat Bor­sa­kov ei­ne spon­ta­ne Äu­ße­rung.
    „Das kann nicht sein!“ stieß er her­vor.
     
    Die At­mo­sphä­re in­ner­halb des holz­ge­tä­fel­ten Raum­es im Her­zen der Ex­xon-Kup­pel war be­drückend – und das rühr­te al­lein von Bür­ger­meis­ter Gold her, der mit sei­ner mas­si­gen Fi­gur und sei­nen be­sitz­er­grei­fen­den Ges­ten al­les an­de­re zu er­sti­cken schi­en.
    Jurd Pau­lus war zum ers­ten­mal hier, und er saß Gold zum ers­ten­mal per­sön­lich ge­gen­über.
    Nie­mand konn­te Bür­ger­meis­ter Gold nach­sa­gen, daß er sei­ne Stel­lung aus­nutz­te, um sich mit über­mä­ßi­gem Lu­xus zu um­ge­ben, aber ir­gend­wie über­mit­tel­te er den

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