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Science Fiction Jahrbuch 1983

Science Fiction Jahrbuch 1983

Titel: Science Fiction Jahrbuch 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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ent­stand, die sich selbst ver­nich­te­te. Dar­auf könn­ten die er­wähn­ten Spu­ren auch hin­wei­sen. Und sagt nicht Asi­mov, daß sich je­de tech­ni­sche Zi­vi­li­sa­ti­on zwangs­läu­fig auf ih­rem Hö­he­punkt selbst zer­stört? Un­se­re heu­ti­ge Si­tua­ti­on läßt das nicht mehr so un­mög­lich er­schei­nen.
     
    Ein an­de­res Lieb­lings­the­ma von dir ist die Zeit­rei­se, oft in Ver­bin­dung mit Phä­no­me­nen der Zeit­di­la­ta­ti­on. Die­ses The­ma, möch­te ich mei­nen, hat we­sent­lich zu dei­ner Be­liebt­heit als Au­tor En­de der fünf­zi­ger bzw. An­fang der sech­zi­ger Jah­re bei­ge­tra­gen. Ich den­ke an Ti­tel „Die Zeit ist ge­gen uns“ oder „Raum oh­ne Zeit“. In der anglo-ame­ri­ka­ni­schen SF spielt das The­ma Zeit­di­la­ta­ti­on hin­ge­gen kaum ei­ne Rol­le. Wie bist du dar­auf ver­fal­len, was hat dich dar­an fas­zi­niert?
     
    Das Spiel mit dem Fak­tor „Zeit“ fas­zi­niert mich auch noch heu­te und die Zeit­di­la­ta­ti­on al­lein schon des­halb, weil sie die ein­zi­ge Mög­lich­keit zu bie­ten scheint, wirk­lich in die Zu­kunft zu rei­sen, wenn auch lei­der oh­ne Rück­kehr. Der SF-Au­tor hat das Recht, die pseu­do­tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen für den na­he­zu licht­schnel­len Raum­schif­fan­trieb zu schaf­fen und dann die (noch) be­ste­hen­den Na­tur­ge­set­ze zu Hil­fe zu neh­men, um die­se Zeit­rei­se zu er­mög­li­chen.
     
    Wie es zum Start der „Per­ry Rho­dan“-Se­rie kam, dürf­te ei­gent­lich all­ge­mein be­kannt sein. Des­halb zum „PR“-Kom­plex nur zwei oder drei Fra­gen: Was an „PR“ ist ty­pisch Wal­ter Erns­ting? Was be­deu­tet dir die Se­rie?
     
    Von mei­ner Sei­te aus ha­be ich im­mer ver­sucht, der Per­ry Rho­dan-Se­rie einen hu­ma­nen An­strich zu ge­ben und die fried­li­che Ver­stän­di­gung des Men­schen mit dem Frem­den, dem Un­be­kann­ten al­so, her­vor­zu­he­ben. Der oft be­lä­chel­te Gucky ist nichts als ei­ne Al­le­go­rie die­ser Ab­sicht, und vie­le Le­ser ha­ben das auch so ver­stan­den. Die Se­rie als fa­schi­sto­id zu be­zeich­nen, deu­tet auf ei­ne to­ta­le Un­kennt­nis der ge­sam­ten Hand­lung hin, die mehr po­si­ti­ve Aspek­te auf­weist, als die­se Pseu­do­kri­ti­ker er­ken­nen kön­nen – wenn sie es über­haupt ver­such­ten.
     
    An ei­ner Se­rie mit­zu­schrei­ben heißt auch, sich an an­de­re an­zu­pas­sen, frem­den Ide­en zu fol­gen. Und Ter­mi­ne müs­sen ge­hal­ten wer­den. Hast du manch­mal „Per­ry Rho­dan“ – und über­haupt die gan­ze SF – ver­flucht und dir ge­wünscht, lie­ber Be­am­ter oder Holz­fäl­ler oder was im­mer zu sein?
     
    Je­de Rou­ti­ne hat ih­re Vor- und ih­re Nach­tei­le, und ich bin oft froh für je­de Pau­se, die mir der Ter­min­plan zu­bil­ligt. Frem­den Ide­en zu fol­gen ist nicht schwer, wenn es gu­te Ide­en sind und man sich är­gert, sie nicht selbst ge­habt zu ha­ben. Aber ver­flucht ha­be ich PR oder die SF über­haupt noch nie, und ich wür­de mit kei­nem Men­schen auf die­ser Welt tau­schen. Als Be­am­ter wä­re ich si­cher vor Lan­ge­wei­le schon tot, wenn ich im Bü­ro kei­ne Ro­ma­ne schrei­ben könn­te.
     
    Wel­chen un­ter dei­nen Ro­ma­nen hältst du für den rund­um ge­lun­gens­ten? Und wel­chen für den span­nends­ten? Wel­chen für den en­ga­gier­tes­ten?
     
    Die­se Fra­ge kann ich nicht selbst be­ant­wor­ten, und die Mei­nung mei­ner Le­ser ist da un­ter­schied­lich. Ei­gent­lich hal­te ich die meis­ten mei­ner Ro­ma­ne für ein we­nig ge­lun­gen, ei­ni­ger­ma­ßen span­nend, und ein biß­chen En­ga­ge­ment kann man in je­dem fin­den.
     
    Ich ha­be das The­ma En­ga­ge­ment an­ge­schnit­ten, weil du dich frü­her oft in dei­nen Ro­ma­nen mit dem The­ma Krieg und Frie­den aus­ein­an­der­ge­setzt hast. Wie stehst du heu­te da­zu? Könn­te man sich Wal­ter Erns­ting auf ei­ner Frie­dens­de­mons­tra­ti­on vor­stel­len? Bist du eher Op­ti­mist oder eher Pes­si­mist, wenn du in die Zu­kunft schaust?
     
    Lei­der muß ich zu­ge­ben, nicht über­mä­ßig op­ti­mis­tisch zu sein, wenn ich an die Zu­kunft den­ke. Wie soll der Mensch die Pro­ble­me der Welt lö­sen, wenn er nicht

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