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Scream Street - Das Herz der Mumie

Titel: Scream Street - Das Herz der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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kocht mit Pflanzen?«
    »Was sollen wir Vegetarier denn deiner Meinung nach sonst essen?«, erkundigte sich die Mumie.
    »Na ja, jedenfalls keine Blumen!«
    »Nur weil deine Familie nichts anderes als Fleisch isst«, neckte Cleo.
    »Ach, wir essen doch nicht bloß Fleisch«, gab Rhesus zurück. »Bei uns gibt es auch oft Pommes.«
    Cleo winkte ab. »Probier mal, schmeckt wie Rindfleisch.«
    Rhesus biss in den Lotusblütenimbiss und
lächelte. »Hey, du hast recht!«, sagte er und stopfte sich den Rest in den Mund. Dabei fielen ein paar Krümel zu Boden, und sofort huschten mehrere Spinnen unter dem Kleiderschrank hervor und sammelten die winzigen Stückchen in einem Sack aus Spinnweben auf.
    »Was machen die denn hier?«, fragte Rhesus, der die Spinnen bei ihrer Tätigkeit beobachtete. »Seit wir wieder Strom haben, brauchen wir sie doch nicht mehr.« Nachdem die Bewohner der Scream Street jahrelang nur über Gas als einzige Energiequelle verfügten, was eine recht mühselige Angelegenheit war, hatten sie Spinnen dazu abgerichtet, ihre Teppiche und Böden zu säubern.
    »Sie haben mich staubsaugen sehen«, sagte Cleo, »aber anscheinend wollen sie gern weiter behilflich sein. Jedenfalls tauchen
sie bei jeder Mahlzeit unter dem Tisch auf.«
    »Meine Eltern haben schon seit zwei Wochen nicht mehr richtig gegessen«, warf Luke leise ein. »Seit wir hier in die Scream Street gebracht wurden.«
    »Dann«, verkündete eine Stimme, »ist es wohl an der Zeit, das nächste Relikt zu suchen.« Luke zog Stolpersteins Geschichten aus der Scream Street aus seiner Tasche. »Der Vampirzahn und das Hexenblut befinden sich ja schon in deinem Besitz«, verkündete der Verfasser. »Mit dem dritten Relikt in den Händen hast du dein Ansinnen, deine Eltern nach Hause zu bringen, schon halb vollbracht.«
    Samuel Stolperstein schloss die Augen, und das Buch blätterte auf einer Seite auf, wo ein detailliertes Rezept für Drachenschuppensuppe stand. Die Worte verblassten,
und darunter kam ein verborgener Text zum Vorschein:
    Oberhalb vom stillen Raume
schlummert Heru tief im Traume.
Schwarze Spinnen bewachen streng
das kardiologische Mumiengeschenk.
    »Der nächste Gründer ist eine Mumie!«, rief Luke.
    »Und wir müssen in ihre Grabstätte«, fügte Rhesus hinzu.
    »Das geht nicht!«, protestierte Cleo.
    Überrascht wandte sich Luke an sie. »Wir müssen aber.«
    »Die Grabstätte einer Mumie darf man nicht ungefragt betreten.« Tränen durchweichten die Bandagen um Cleos Augen. »So habe ich nämlich meine Mum verloren!«
»Von deiner Mutter hast du noch nie was erzählt«, sagte Rhesus, als er mit Luke und Cleo am folgenden Morgen die Scream Street entlangging.
    »Darüber will ich auch nicht reden«, meinte die Mumie.
    »Und ich habe mich immer gewundert, warum dein Vater die einzige erwachsene Mumie in der Scream Street ist«, fuhr Rhesus ungerührt fort.
    Cleo stöhnte genervt auf und legte einen Zahn zu, sodass sie nun ein Stück vor den beiden Jungs marschierte.
    Luke schaute nervös auf Cleo, dann wieder zu Rhesus. »Ich glaube nicht -«
    Plötzlich wirbelte Cleo zu ihnen herum. »Der Sarkophag meiner Mum wurde auf der Schiffsüberfahrt von Ägypten hierher über Bord gespült, okay?«
    »O-okay«, sagte Rhesus leise. Es raschelte
hinter ihnen im Gebüsch, aber als Luke sich umsah, konnte er niemanden entdecken.
    »Seither haben mein Dad und ich sie nie mehr wiedergesehen, und das nur, weil so ein paar blöde Forscher ihre Grabstätte betreten und ungefragt ihren Sarg für ihr Museum mitgenommen haben!«, erzählte die Mumie aufgebracht. »Versteht ihr jetzt, warum ich nicht in die letzte Ruhestätte des Gründers eindringen will?«
    »Ja, das verstehe ich«, sagte Luke sanft, »aber wenn diese Mumie ganz bewusst und aus freien Stücken ein Relikt hinterlassen hat, um der Nachwelt zu helfen, ist das dann nicht eine Art Einladung, sie zu besuchen?«
    »Na ja, vielleicht schon«, seufzte Cleo. »Bestimmt werde ich das hinterher bereuen, aber in welches Haus gehen wir?«

    »Es gibt hier ein paar leer stehende Häuser, aber Nummer 32 ist schon länger verlassen als die anderen«, antwortete Rhesus.
    »Und du denkst also, dass die Mumie dort ihre Grabstätte hat?«, wollte Luke wissen.
    »Ich glaube, dass das mit Stolpersteins Hinweis gemeint war«, erklärte Rhesus. »Da stand doch, es sei oberhalb vom -«
    Er brach ab, als ein lautes Trommeln durch die Scream Street hallte.
    »Was ist das ?«
     
    »ICH GLAUBE, NUMMER 32 STEHT NICHT

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