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Scream Street - Der Vampirzahn

Titel: Scream Street - Der Vampirzahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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überreichte. Die Vase war mit roter Flüssigkeit gefüllt. Es war Blut.
    Mrs Watson wurde kreidebleich und fiel in Ohnmacht. Luke lief zu ihr und fing sie gerade noch rechtzeitig auf, ehe sie unsanft auf dem Boden aufkam. Dabei zerschellte die Vase, dass das Blut an die Wände spritzte. Der jüngere Vampir sauste an seinem Vater vorbei und half Luke dabei, seine Mutter auf die Treppenstufen zu setzen. Dann wedelte er ihr mit seinem Vampirumhang Luft zu.

    Luke musterte den Jungen. Er wirkte etwa gleichaltrig, hatte aber pechschwarze Haare und weiße Haut mit dunklen Augenringen. Aus seinem Mund schauten spitze Eckzähne hervor.
    »Bist du ein echter Vampir?«, fragte Luke.
    Rhesus starrte ihn an. »Hallo, was denkst du denn?«
    »Warum geht ihr zwei nicht hoch und spielt ein bisschen?«, schaltete sich Bella ein und kam näher. »Wir machen inzwischen hier unten sauber und kümmern uns um deine Mutter.«
    Luke drückte seiner Mutter, die gerade zu sich kam, die Hand. »Ich glaube, ich sollte besser hierbleiben.«
    »Schon in Ordnung«, sagte Mr Watson. »Ich denke, wir müssen herausfinden, was hier vor sich geht.«
    »Okay, wenn du meinst...« Luke wartete auf den kleinsten Hinweis, dass seine Eltern ihn doch gern bei sich hätten. Aber Mr Watson
nickte nur und widerstrebend führte Luke Rhesus Negativ in sein Zimmer.
     
    Rhesus nahm sich eine blutige Horrorgeschichte aus dem Bücherregal und ließ sich aufs Bett plumpsen, um darin zu lesen. Luke, der die Tür schloss, betrachtete einen Moment den jungen Vampir. »Und? Beißt du mich jetzt in den Hals und saugst mir das Blut aus?«
    Rhesus blickte nicht mal auf. »Ach was - wenn du mich nicht total auf die Palme bringst!«
    Luke holte tief Luft. Wie und worüber unterhielt man sich mit einem Vampir? »Hast du das Buch da schon mal gelesen?« Er zeigte darauf.
    »Wir leben hier doch nicht hinter dem Mond!«, antwortete Rhesus und blätterte um.
    »Das meinte ich nicht. Ich habe nur gedacht...«
    Eine verlegene Stille entstand. Luke bemerkte,
wie dem Vampir kleine schwarze Tropfen den Hals hinunterliefen. »Deine Haarfarbe läuft aus.«
    Rhesus wirbelte zu ihm herum und zog sich den Umhang höher. »Das ist doch keine Haarfarbe!«, giftete er ihn an. »Das sind meine ganz natürlichen Haare! Alle Vampire haben schwarze Haare.«
    »Ich mein ja bloß«, entgegnete Luke. »Du kannst es dir gern im Spiegel ansehen, wenn du magst.«
    »Geht nicht«, knurrte Rhesus. »Schließlich bin ich ein Vampir - ich habe kein Spiegelbild.«
    »Aber ich kann’s doch genau sehen!«, sagte Luke verwundert und deutete auf den Spiegel über seinem Schreibtisch.
    Mit einem lauten Knall schlug Rhesus das Buch zu. »So, jetzt pass mal gut auf: Ich bin auch nicht gerade glücklich darüber, dass ich mit dir hier oben sein muss, aber mein Vater hat mir eingeschärft, nett zu dir zu sein.« Er
klappte das Buch wieder auf, als wollte er weiterlesen. »Eigentlich habe ich ja gedacht, du wärst vielleicht auch ein Vampir oder wenigstens ein Kobold. Aber du bist ein ganz Normaler. Ich verstehe echt nicht, warum G.H.U.L. euch überhaupt hergebracht hat.«
    »G.H.U.L.?«, entfuhr es Luke. »Das stand hinten auf dem Overall der gesichtslosen Männer. Was bedeutet das?«
    »Gesellschaft für Häuser ungewöhnlicher Lebensformen«, murmelte Rhesus. »Und mit den >gesichtslosen Männern< meinst du wohl die Packer vom Umzugsunternehmen?«
    »Du kennst sie?«, fragte Luke.
    »Die wuseln hier immer rum, wenn eine neue Familie herzieht«, sagte Rhesus. »Allerdings glaube ich ja, dass sie sich diesmal in der Adresse geirrt haben.«
    Luke seufzte. Ungewöhnliche Lebensformen. Dazu zählte er jetzt also? »Und was ist ein Normaler?«, hakte er nach.

    Rhesus blätterte eine Seite um. »Du hast echt gar keine Ahnung, was? Du bist ein Normaler! Du gehörst nicht hierher, du bist von draußen.«
    Luke schaute aus dem Fenster. Schnell zog Rhesus eine Dose schwarzes Farbglanzspray aus seinem Umhang und besprühte damit seine Ponyfransen.
    »Ich bin ein Werwolf«, sagte Luke.
    Rhesus steckte die Dose in seinen Umhang zurück. »Echt?«
    »Vor einem Jahr habe ich mich zum ersten Mal verwandelt«, erzählte Luke. »Meine Eltern haben es erst für irgendeinen Anfall gehalten, bis sich die Krallen gebildet haben.«
    »Muss ich mich dann bei Vollmond vor dir in Acht nehmen?«, fragte der Vampir.
    Luke schüttelte den Kopf. »Nee, das gibt’s nur in Filmen. Ich verwandle mich immer nur, wenn ich total wütend

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