Scream Street - Die Zombiejagd - Band 4
und Cleo landete geradwegs auf den Schultern des Zombies.
»Willkommen zurück, kleines Fräulein«, sagte Porridge lächelnd, als Cleo einen Freudenschrei ausstieß.
Vorne an der Bühnenrampe wurde ein letzter Blitz sichtbar. Als er verschwand, konnte man Vene und Tim sehen, die nebeneinander standen und den Song nun in echte Mikros sangen.
»Dein Blut lass ich gurgeln wie einen Fluss, wisch es auf mit der Leber voll Genuss!«
Die Zombies im Publikum kreischten und schrien vor Entzücken, weil ihr großer Held wieder aufgetaucht war.
»Ich knabb’re an dir und du schmeckst gut, ich nage die Knochen und schmecke Blut.
Ich esse dich - es ist die Zombie-Schlemmerzeit!«
Luke strahlte Cleo und Rhesus an. Vielleicht war es ja doch nicht so schlimm, dass Vene seine Zunge nicht hergeben wollte. In Augenblicken wie diesen fand er das Leben in der Scream Street schön - möglicherweise konnte er seine Mum und seinen
Dad sogar dazu überreden, ihre Nachbarn kennenzulernen. Vielleicht würden sie dann ja -
Abrupt wurde Luke aus den Gedanken gerissen, als hinter ihm ein Tumult ertönte.
»Sofort aufhören!« Sir Otto stürmte mit Zornesröte im Gesicht auf die Bühne. Einer nach dem anderen hörten die Musiker auf zu spielen und es wurde still auf dem Marktplatz.
»Was macht ihr hier?«, sagte der Verwalter mit Donnerstimme. »Ich habe euch doch ins Unterland verbannt!«
11. Kapitel
Das Relikt
»Hey, Mann!«, rief eine Stimme vorne aus der Menge. Doug nahm seine Schädeldecke ab, um sich am Gehirn zu kratzen. » Sie haben sie also dahin geschickt?«
»Ja, das stimmt«, sagte Vene und zeigte auf Sir Otto. »Dieser Mann hat uns zu dem schrecklichsten Ort geschickt, den man sich nur vorstellen kann.«
Bei diesen Worten sprangen die Zombies um Doug herum mit einem Aufschrei vorwärts und packten Sir Otto an den Knöcheln. Der Verwalter fiel mit einem lauten Krachen um, als die Zombies ihn von der Bühne in die Menge zerrten. In null Komma nichts hatten sich alle auf ihn gestürzt.
Luke raste zur Bühnenrampe und riss
Vene das Mikro aus der Hand. »Hört auf!«, befahl er.
Die Zombies hielten inne und drehten sich zur Bühne. Luke schluckte schwer und redete nervös ins Mikrofon. »Sir Otto Feist ist ein schlechter Mensch«, sagte er. »Er tut vielen Leuten was zuleide - aber das heißt nicht, dass ihr ihm dafür auch was zuleide tun solltet.«
Doug drängelte sich wieder zur Bühne vor. »Der kleine Kumpel hier hat recht! Was ist mit dem Spirit von Deadstock?« Die Zombies sahen einander kurz fragend an,
dann schoben sie Doug mit einem Brüllen beiseite und gingen wieder auf den Verwalter los.
»Tja, so viel zum diplomatischen Vorgehen«, sagte Rhesus und griff in seinen Umhang. »Da muss wohl etwas Überzeugenderes her!« Damit zog er einen Stoffsack hervor, in dem etwas wild zappelte. Als er die Schnur oben löste, flog ein Schwarm aufgebrachter Elfen heraus und schoss blitzartig in die Menge hinein, wo die Wesen alles, was ihnen in die Quere kam, bissen und kratzten.
Die Zombies ganz vorne heulten vor Schmerzen. Sie ließen Sir Otto fallen und wichen über den Marktplatz zurück.
Sie taumelten und torkelten durch die Straßen und in die Gärten zurück, wo sie hergekommen waren, dann tauchten sie wieder in die Tunnel, durch die sie überhaupt in die Scream Street gelangt waren.
Währenddessen machten die Elfen Jagd auf sie, sausten von Zombie zu Zombie und schnappten mit ihren rasiermesserscharfen Zähnen nach ihnen.
»Du hast diese Dinger also aus dem Unterland mitgebracht?«, fragte Cleo, als sie sich zu Rhesus und Luke an die Bühnenrampe stellte.
»Na ja, ich dachte, sie könnten uns vielleicht noch nützlich sein.«
Die drei Freunde sprangen von der Bühne und kämpften sich durch die zurückweichende Menge zu Sir Otto vor. Der Verwalter lag zu einer Kugel zusammengerollt auf dem Boden und schluchzte wie ein kleines Baby.
»Dann wollen wir Sie mal von hier wegbringen«, sagte Luke und packte Sir Otto an einem Handgelenk, während Rhesus an dem anderen zog.
Cleo hob ein Stück Stoff von der Bühnenverkleidung hoch, damit die Jungen Sir Otto von der Massenflucht wegschleifen konnten. Als sie sich umwandte, sah sie sich Auge in Auge dem einäugigen grauen Zombie gegenüber. »Was ist jetzt schon wieder?«, fragte sie.
Der Zombie stieß ein leises Wehklagen aus und reichte Cleo eine tote Blume. Dann drehte er sich mit einem schweren Seufzer um und hinkte langsam zu seinem Tunnel.
»Wisst ihr«,
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