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Scriptum

Scriptum

Titel: Scriptum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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schlechtes Gewissen deswegen; er enttäuschte
     die Kleinen wirklich ungern, und wenn es eine Sache gab, die er sich von seiner Arbeit möglichst nicht beeinträchtigen ließ,
     dann waren es diese Sonntage im Park. Zwar würde er sich vermutlich auch an diesem Sonntag im Park aufhalten, aber aus anderen,
     weit weniger erfreulichen Gründen.
    «Wollen wir uns mal drinnen umsehen?», fragte Aparo.
    «Warum nicht.» Reilly zuckte die Achseln und ließ die unwirkliche Szenerie hinter sich.

KAPITEL 5
    Reilly gewann einen ersten Eindruck von der Verwüstung im Museum, als er und Aparo sich behutsam einen Weg durch die herumliegenden
     Trümmer bahnten.
    Raritäten von unschätzbarem Wert lagen überall am Boden verstreut, die meisten davon unwiederbringlich zerstört. Absperrungen
     gab es hier nicht, das gesamte Museum war ein einziger Tatort, der Boden der Großen Halle ein unschönes Stillleben der Zerstörung:
     Marmorsplitter, Glasscherben, Blutspuren, ein gefundenes Fressen für die Beamten von der Spurensicherung. Alles hier konnte
     einen Fingerzeig liefern – oder genauso gut keinen einzigen verdammten Rückschluss zulassen.
    Nach einem flüchtigen Blick auf das runde Dutzend Leute von der Spurensicherung in ihren weißen Overalls, die sich systematisch
     durch die Trümmer arbeiteten und in diesem Fall von Kollegen der entsprechenden FB I-Einheit verstärkt wurden, ging Reilly noch einmal für sich durch, was sie bisher wussten. Vier Reiter. Fünf Tote. Drei Polizisten,
     ein Museumswärter und ein Zivilist. Vier weitere Polizisten und über zehn Zivilisten mit Schussverletzungen, zwei davon in
     lebensgefährlichem Zustand. Einige Dutzend Personen hatten Schnittverletzungen durch umherfliegendes Glas erlitten, doppelt
     so viele hatten Prellungen und Quetschungen.Nicht zu vergessen die vielen, die unter Schock standen und monatelanger therapeutischer Betreuung bedurften.
    Tom Jansson, Assistant Director des örtlichen FBI, stand auf der anderen Seite der Halle mit dem hageren Polizeichef des Neunzehnten
     Bezirks zusammen. Offenbar stritten sie über Fragen der Zuständigkeit, dabei war der Fall denkbar eindeutig. Da immerhin der
     Vatikan involviert und ein terroristischer Hintergrund der Tat nicht auszuschließen war, war die Leitung der Ermittlungen
     umgehend von der New Yorker Polizei auf das FBI übertragen worden. Versüßt wurde dieser Transfer durch eine vor Jahren zwischen
     den beiden Behörden getroffene Absprache. Das Verdienst für jede erfolgende Verhaftung wurde öffentlich von der New Yorker
     Polizei beansprucht, ganz gleich, wer tatsächlich dafür verantwortlich war. Das FBI erhielt seinen Anteil an den Lorbeeren
     erst, wenn der Fall vor Gericht verhandelt wurde – und dann offiziell für seine Mithilfe, einen Schuldspruch zu erwirken.
     Dennoch wurde die Zusammenarbeit nicht selten durch persönliche Konflikte erschwert, so offenbar auch heute Abend.
    Aparo rief einen Mann herüber, den Reilly nicht kannte, und stellte ihn als Detective Steve Buchinski vor.
    «Steve steht uns gerne zur Verfügung, solange die Platzhirsche da drüben sich noch nicht geeinigt haben», erklärte Aparo und
     deutete mit dem Kopf auf die beiden erregt debattierenden Vorgesetzten.
    «Sagen Sie mir einfach, was Sie brauchen», sagte Buchinski. «Ich will die Scheißkerle, die das getan haben, genauso gern schnappen
     wie Sie.»
    Fängt doch ganz gut an, dachte Reilly erleichtert und lächelte dem Polizisten mit den groben Gesichtszügen zu.«Augen und Ohren auf der Straße. Genau das brauchen wir jetzt», antwortete er. «Ihr Jungs habt das Personal und die nötigen
     Kontakte.»
    «Ist alles schon in Vorbereitung. Ich werde noch ein paar Leute vom Bezirk Central Park ausborgen, das dürfte kein Problem
     sein», versprach Buchinski. Der Polizeibezirk Central Park grenzte an den Neunzehnten Bezirk; berittene Patrouillen gehörten
     dort zur täglichen Arbeit. Reilly überlegte kurz, ob da möglicherweise ein Zusammenhang bestand, und nahm sich vor, dem später
     einmal nachzugehen.
    «Wir könnten auch noch ein paar Leute brauchen, die uns bei der Zeugenvernehmung unterstützen», wandte er sich an den Polizisten.
    «Ja, wir wissen kaum noch, wohin vor Zeugen», ergänzte Aparo und deutete den großen Treppenaufgang hinauf. Die meisten der
     Büros im Obergeschoss wurden gerade als provisorische Vernehmungsräume genutzt.
    Reilly schaute hinüber und sah Agent Amelia Gaines, die soeben die Treppe von der

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