Scriptum
taumelte hustend
die Treppe hinunter, den Papst im Schlepptau, während ihm das Wasser aus den Augen lief. Martin sah Clemens in seiner Nähe
vorbeigehen. Die Galle stieg ihm brennend in die Kehle, und er begriff, dass seine Aufgabe noch nicht vollendet war.
Vielleicht würde er sie selbst nicht mehr vollenden. Doch wenn die Dinge eines Tages anders standen, würde sie womöglich noch
erfüllt.
In dieser Nacht brach er auf und verließ die Stadt Richtung Süden, nach Carmaux, ins Land seiner Vorväter. Dort oder in einem
anderen Ort des Languedoc würde er seine Tage beschließen. Doch bevor er starb, wollte er noch dafürsorgen, dass der Brief nicht verschwand. Er musste die Zeit überdauern.
Er musste seine Aufgabe erfüllen.
Das schuldete er denen, die gestorben waren, Hugues und Guillaume de Beaujeu, vor allem aber seinem Freund Aimard de Villiers,
deren Opfer nicht umsonst gewesen sein durfte.
Nun lag es an ihm. Er erinnerte sich an Aimards letzte Enthüllung in jener Nacht, tief im Inneren der Kirche neben dem Weidenbaum.
Er hatte von den ungeheuren Bemühungen ihrer Vorgänger gesprochen, die die Täuschung erdacht hatten. An die neun Jahre minuziöser
Handarbeit. An die sorgfältige Planung, die erst nach über zweihundert Jahren Früchte trug.
Wir waren nah dran, dachte er, ganz nah. Es war ein nobles Ziel. Es war die harte Arbeit, die Opfer und alle Schmerzen wert.
Er wusste, was er zu tun hatte.
Er musste dafür sorgen, dass die Illusion überlebte. Die Illusion, dass es noch immer dort draußen wartete.
Die Illusion, dass es echt sei.
Und wenn die Zeit gekommen war – gewiss nicht während seines Lebens, doch irgendwann einmal –, würde jemand ihr verlorenes Meisterwerk benutzen, um zu vollenden, was sie einst begonnen hatten.
Ein bittersüßes Lächeln huschte über sein Gesicht. Vielleicht würde es eines Tages überflüssig sein. Ihr Plan wäre dann ebenfalls
nicht länger notwendig. Vielleicht würden die Menschen lernen, ihre kleinlichen Streitigkeiten zu begraben und keine Kriege
um persönliche Glaubensfragen mehr zu führen.
Er verdrängte den Gedanken, schalt sich für seine von Sehnsucht getragene Naivität und wanderte weiter.
DANKSAGUNG
Viele Menschen haben mich bei der Arbeit an diesem Buch großzügig mit Wissen und Fachkenntnis unterstützt, und ich möchte
zunächst meinem engen Freund Carlos Heneine danken, der mich mit den Templern bekannt machte und mit dem ich wie immer genussvoll
Ideen austauschen konnte; Bruce Crowther, der mich in dieses neue Reich einführte, und Franc Roddam, der herbeisegelte und
ihm Flügel verlieh.
Ganz persönlich bedanke ich mich auch bei Olivier Granier, Simon Oakes, Dotti Irving und Ruth Cairns von Colman Getty, Samantha
Hill von Ziji, Eric Fellner, Ed Victor, Bob Bookman, Leon Friedman, Maître François Serres, Kevin und Linda Adeson (sorry,
dass ich Mitch verprügelt habe), Chris und Roberta Hanley, Dr. Philip Saba, Matt Filosa, Carolyn Whitaker, Dr. Amin Milki, Bashar Chalabi, Patty Fanouraki und Barbara Roddam. Vielen Dank an alle bei Duckworth und Turnaround.
Ein superdicker Dank an meine Agentin Eugenie Furniss, ohne deren Leidenschaft, Ansporn und Unterstützung dieses Buch nie
das Licht der Welt erblickt hätte. Und auch an Stephanie Cabot, Rowan Lawton und das Team der William Morris Agency.
Last but not least möchte ich meiner Frau Suellen danken, die mich so lange mit diesem Projekt geteilt hat; ein Mann kann
sich keine bessere Helferin, Freundin und Seelenverwandte wünschen.
Informationen zum Buch
Ein unscheinbares Kästchen – das größte Geheimnis der Christenheit
In New York wird eine Ausstellung eröffnet: die kostbarsten Schätze des Vatikans – aber die vier Reiter, die den Abend in
einem Blutbad ertränken, haben es allein auf ein verwittertes Holzkästchen abgesehen. Die zufällig anwesende Tess Chaykin
ist elektrisiert: Die Angreifer waren wie mittelalterliche Tempelritter gekleidet. FB I-Agent Sean Reilly merkt schnell, dass die junge Archäologin ihm mit ihrem Wissen von unschätzbarem Wert ist. Welches Geheimnis
verbarg sich in dem uralten Verschlüsselungsapparat? Was treibt den unsichtbaren Drahtzieher des Anschlags an? Tess und Reilly
folgen ihm um die halbe Welt – am Ende erkennen sie, dass sie selbst die Verfolgten sind.
DER WELT-BESTSELLER: EINE MILLION VERKAUFTE EXEMPLARE IN DEUTSCHLAND
Informationen zum Autor
Raymond Khoury, im
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