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SdG 04 - Die eisige Zeit

SdG 04 - Die eisige Zeit

Titel: SdG 04 - Die eisige Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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zurückkehren. Das Todbringende Schwert muss unbedingt einen Bericht erhalten. Ein ausgewählter Trupp T’lan Imass wird Euch beide unsichtbar begleiten. Es sind Botschafter. Man hat mir versichert, dass sich im Augenblick keine K’Chain Che’Malle zwischen unserem jetzigen Standort und der Stadt aufhalten.«
    Sie stand langsam auf. »Ein einzelner Reiter würde auch ausreichen, Herr. Ihr schickt mich nach Capustan zurück, um mich zu schonen … wovor zu schonen? Zu sehen, wie K’Chain Che’Malle von diesen T’lan Imass in Stücke gehauen werden? In Eurer Entscheidung liegt weder Barmherzigkeit noch Mitleid, Schild-Amboss.«
    »Es scheint mir«, sagte Itkovian und starrte die gewaltige Armee an, die um sie herum aufgereiht war, »dass Ihr doch noch nicht für uns verloren seid. Der Eber des Sommers verachtet blinden Gehorsam. Ihr werdet mit uns reiten, Rekrutin.«
    »Ich danke Euch, Schild-Amboss.«
    »Rekrutin, ich vertraue darauf, dass Ihr Euch nicht der Illusion hingebt, es würde die Schreie in Eurem Herzen zum Verstummen bringen, wenn Ihr die Vernichtung weiterer K’Chain Che’Malle mit anseht. Die Rüstung für den Körper wird den Soldaten ausgehändigt, aber die für ihre Seele müssen sie selbst schaffen. Stück für Stück.«
    Sie betrachtete die Blutspritzer auf ihrer Uniform. »Das hat schon angefangen.«
    Itkovian schwieg einen Augenblick lang, musterte die Rekrutin an seiner Seite. »Es ist dumm von den Capan, ihren Frauen die Freiheit zu verweigern. Wie Recht ich habe, sehe ich hier vor mir.«
    Sie zuckte die Schultern. »Ich bin nichts Besonderes.«
    »Kümmert Euch um Euer Pferd, Soldatin. Und schickt Sidlis zu mir.«
    »Jawohl.«
    Er sah ihr nach, als sie zu den wartenden Pferden und den überlebenden Soldaten der beiden Flügel hinüberging, die sich alle um ihre Reittiere versammelt hatten, um Sattelgurte, Beschläge und die restliche Ausrüstung zu überprüfen. Sie trat zu ihnen, sprach mit Sidlis, die nickte und auf den Schild-Amboss zukam.
    Pran Chole trat zum gleichen Zeitpunkt an ihn heran. »Itkovian, wir haben unsere Wahl getroffen. Krons Abgesandte haben sich versammelt und warten auf Euren Boten.«
    »Verstanden.«
    Sidlis kam zu ihm. »Nach Capustan, Schild-Amboss?«
    »Ja, mit einer unsichtbaren Eskorte. Überbringt Euren Bericht direkt dem Todbringenden Schwert und dem Destriant. Heimlich. Die Abgesandten der T’lan Imass werden nur mit den Grauen Schwertern sprechen, zumindest im Augenblick.«
    »Ja, Herr.«
    »Sterbliche«, wandte sich Pran Chole mit tonloser Stimme an sie, »Kron hat mir befohlen, euch einige Einzelheiten mitzuteilen. Diese K’Chain Che’Malle waren einst unter der Bezeichnung K’ell-Jäger bekannt. Die auserwählten Kinder einer Matriarchin, zum Kampf geboren. Wie auch immer, sie sind untot, und das, was sie beherrscht, verbirgt seine Identität gut – wir glauben es befindet sich irgendwo im Süden. Die K’ell-Jäger wurden aus Gräbern befreit, die sich beim Riss befinden, an einem Ort namens Morn. Wir wissen nicht, ob der Ort auf den heutigen Karten unter diesem alten Namen verzeichnet ist – «
    »Morn«, nickte Itkovian. »Südlich der Ebene von Lamatath, an der Westküste und direkt nördlich der Insel, auf der die Seguleh beheimatet sind. Unsere Kompanie ist aus Elingarth, das im Osten an die Ebene von Lamatath grenzt. Wir kennen zwar niemanden, der jemals Morn besucht hat, doch der Name ist von den ältesten Landkarten übernommen worden und geblieben. Ganz allgemein geht man davon aus, dass dort nichts ist. Überhaupt nichts.«
    Der Knochenwerfer zuckte die Schultern. »Ich könnte mir vorstellen, dass die Hügelgräber mittlerweile ziemlich abgetragen sind. Es ist lange her, seit wir dem Riss das letzte Mal einen Besuch abgestattet haben. Die K’ell-Jäger könnten sehr wohl unter dem Befehl ihrer Matriarchin stehen, denn wir glauben, dass sie endlich eine Möglichkeit gefunden hat, sich aus ihrem Gefängnis zu befreien. Das wäre dann der Feind, dem Ihr Euch gegenüberseht.«
    Stirnrunzelnd schüttelte der Schild-Amboss den Kopf. »Die Bedrohung aus dem Süden kommt von einem Reich, das die Pannionische Domäne genannt wird«, sagte er. »Es wird vom Seher regiert – einem sterblichen Menschen. Die Berichte über diese K’Chain Che’Malle weisen auf ganz neue Entwicklungen hin, während die Expansion der Pannionischen Domäne nun schon einige Jahre andauert.« Er holte Luft, um noch mehr zu sagen – und dann verschlug es ihm fast

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