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SdG 04 - Die eisige Zeit

SdG 04 - Die eisige Zeit

Titel: SdG 04 - Die eisige Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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unter dem Wolfschädel-Helm hervor. »Solch ein Kampf ist nicht unsere erste Aufgabe. Wir sind als Antwort auf einen Ruf in dieses Land gekommen. Dass es hier K’Chain Che’Malle gibt, haben wir nicht erwartet – und wir werden es auch nicht akzeptieren. Außerdem sind wir neugierig, was die Identität des Wesens namens Pannion angeht – wir glauben nicht, dass er der sterbliche Mensch ist, für den Ihr ihn haltet. Kron ist zu dem Schluss gekommen, dass es fürs Erste notwendig ist, dass wir uns in Euren Konflikt einmischen. Wir müssen Euch allerdings warnen. Schon bald wird diejenige, die uns gerufen hat, hier erscheinen. Mit ihrer Ankunft wird die Zweite Zusammenkunft der T’lan Imass beginnen. Von diesem Zeitpunkt an wird sie darüber bestimmen, was wir tun. Darüber hinaus ist es gut möglich, dass wir nach der Zusammenkunft für Euch … weniger wertvoll sein werden …«
    Brukhalian drehte sich langsam zu Karnadas um. »Destriant? Habt Ihr Fragen, die Ihr dem Mann namens Bendal Home stellen wollt?«
    »So viele, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll, Todbringendes Schwert. Knochenwerfer, was ist das für eine ›Zusammenkunft‹, von der Ihr andauernd sprecht?«
    »Das ist ausschließlich eine Angelegenheit der T’lan Imass, Sterblicher.«
    »Ich verstehe. Nun, das schließt die Tür zu einem ganzen Fragenkomplex und zu einer Vielzahl dazugehöriger Fragen. Was den Pannionischen Seher angeht – er ist in der Tat ein sterblicher Mensch. Ich habe ihn mit eigenen Augen gesehen, und an seinem Fleisch und seinen Knochen ist keine Spur von Täuschung. Er ist ein alter Mann, weiter nichts.«
    »Und wer steht in seinem Schatten?«, fragte der Knochenwerfer namens Bek Okhan mit krächzender Stimme.
    Der Destriant blinzelte. »Niemand, soweit ich es sagen kann.«
    Die drei T’lan Imass erwiderten nichts, doch Karnadas vermutete, dass sie sich stumm untereinander austauschten, vielleicht sogar mit ihren weiter entfernten Verwandten.
    »Todbringendes Schwert«, sagte der Priester leise, »teilen wir dem Fürsten diese neue Entwicklung der Dinge mit? Und was ist mit dem Maskenrat?«
    »Bevor wir diese Entscheidung treffen, sollten wir uns tatsächlich noch weiter beraten«, erwiderte Brukhalian. »Zumindest sollten wir auf die Rückkehr des Schild-Amboss warten. Außerdem bleibt da doch noch die Frage weiterer Kontaktaufnahmen heute Nacht, oder nicht?«
    Bei Feners Gnade, das hatte ich ganz vergessen. »Ja, das stimmt.« Der Schnelle Ben … beim Gespaltenen Huf, allmählich kommen aus jedem Schrank neue Verbündete gekrochen …
    Bendal Home ergriff noch einmal das Wort.
    »Todbringendes Schwert Brukhalian, Euer Soldat Itkovian hat entschieden, dass bei der öffentlichen Ankunft seiner Truppe in der Stadt – bei der sich die Verwundeten von der Karawane befinden – auch sechs T’lan Ay dabei sein werden, die unser Volk begleiten.«
    »T’lan Ay?«, wiederholte Karnadas. »Diesen Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Wölfe aus der Zeit des Eises, vor langer Zeit. Sie sind untot, genau wie wir.«
    Brukhalian lächelte.
    Einen Augenblick später lächelte auch Karnadas. »Der Fürst hat doch um ein … Druckmittel gebeten, oder nicht, Todbringendes Schwert?«
    »Er soll es haben, Destriant.«
    »Falls Ihr heute Abend noch etwas von uns wünscht«, sagte Bendal Home zu Brukhalian, »ruft uns einfach.«
    »Ich danke Euch, Ihr Herren.«
    Die drei T’lan Imass fielen in Staubwolken zusammen.
    »Wir brauchen unseren Gästen wohl kein Quartier anzubieten«, murmelte der Destriant.
    »Ganz offensichtlich nicht. Kommt mit mir, mein Herr, wir haben viel zu besprechen und wenig Zeit.«
    Karnadas erhob sich. »Dann komme ich also heute Nacht wieder nicht zum Schlafen.«
    Zwei Glockenschläge vor der Morgendämmerung stand Brukhalian allein in seinem Privatquartier. Die Erschöpfung hüllte ihn ein wie ein vom Regen voll gesogener Umhang, doch er würde ihr nicht nachgeben. Der Schild-Amboss und seine Truppe würden bald eintreffen, und das Todbringende Schwert war entschlossen, auf sie zu warten – das war das Mindeste, was ein Kommandant tun konnte.
    Eine einzige Laterne kämpfte gegen das Zwielicht im Zimmer an, malte gespenstische Schatten auf Fußboden und Wände. Die zentrale Feuerstelle war ein grauer Fleck aus toten Kohlen und Asche. Die Luft war bitterkalt, und das allein hielt Brukhalian wach.
    Das mittels Zauberei herbeigeführte Treffen mit dem Schnellen Ben und Caladan Bruth war unter all der

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