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SdG 04 - Die eisige Zeit

SdG 04 - Die eisige Zeit

Titel: SdG 04 - Die eisige Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Rucksack des alten Mannes fallen lassen?«
    »Ja; er war zappelig genug, um es zu rechtfertigen. Er wäre verdammt noch mal fast in Ohnmacht gefallen, als ich ihn zurückgerufen habe, was?«
    Blend nickte.
    »Also«, sagte Tippa und rollte ihren Ärmel wieder herunter. »Der Schnelle Ben wird ihn finden – «
    »Es sei denn, er räumt seinen Rucksack auf – «
    Tippa grunzte. »Er hat sich weniger Sorgen um das gemacht, was darin war als ich. Nein, die richtige Beute – was für eine auch immer das war –, muss unter seinem Hemd gewesen sein, daran gibt es gar keinen Zweifel. Aber egal. Er wird ganz sicher von unserer Begegnung erzählen, wenn er nach Fahl kommt, und dann wird die Zahl der Schmuggler, die sich durch diese Hügel zu schlagen versuchen, unverzüglich abnehmen … hör gut zu, was ich dir sage, ich wette, dass ich Recht habe. Außerdem habe ich ihm noch so ganz nebenbei erzählt, dass die Chancen an der Schwelle viel besser stehen, während du die Münzen besorgt hast.«
    Blends Lächeln wurde breiter. »Du hast ihm die Geschichte vom ›Chaos an der Kreuzung‹ aufgetischt, was? Das einzige Chaos, um das sich Parans Mannschaft da drüben kümmern muss, besteht in der Frage, was sie mit all dem Zeug tun sollen, das sie den Schmugglern dort abnehmen.«
    »Lass uns was zu Essen machen – die Moranth sind bestimmt so pünktlich wie immer.«
     
    Die beiden Brückenverbrennerinnen machten sich den Pfad hinauf  auf den Weg.
    Das Geschwader Schwarzer Moranth traf eine Stunde nach Sonnenuntergang ein; sie ließen ihre Quorls mit schwirrenden, flatternden Flügeln zu dem Kreis aus Laternen herabsinken, die Tippa und Blend aufgestellt hatten. Einer der Quorls trug einen Passagier, der von seinem Reittier herunterkletterte, sobald dessen sechs Beine fest auf dem steinigen Boden standen.
    Tippa grinste den fluchenden Mann an. »Hier rüber, Schneller Ben – «
    Er wirbelte zu ihr herum. »Was im Namen des Vermummten habt ihr hier getrieben, Korporal?«
    Ihr Grinsen erstarb. »Nicht viel, Magier. Warum?«
    Der hagere, dunkelhäutige Mann warf einen Blick über die Schulter auf die Schwarzen Moranth, dann hastete er dorthin, wo Tippa und Blend auf ihn warteten. Er senkte die Stimme. »Wir müssen die Dinge so einfach wie möglich halten, verdammt. Als wir über diese Hügel gekommen sind, wäre ich beinahe aus dem verdammten Sattel gefallen – hier unten schwirren gleich mehrere Gewirre herum, und Macht strömt aus sämtlichen Ecken und Winkeln – « Er blieb stehen, trat dann noch etwas näher; seine Augen glitzerten. »Auch von dir, Tippa …«
    »Also doch verflucht«, murmelte Blend.
    Tippa starrte ihre Kameradin düster an und sagte so sarkastisch wie möglich: »Wie du es schon die ganze Zeit vermutet hast, was, Blend? Du verlogene – «
    »Du hast den Segen eines Aufgestiegenen erworben!«, zischte der Schnelle Ben anklagend. »Du blöde Idiotin! Welcher ist es, Tippa?«
    Sie versuchte zu schlucken; ihre Kehle war plötzlich furchtbar trocken. »Oh … äh, Treach?«
    »Oh, das ist ja toll!«
    Tippa machte ein finsteres Gesicht. »Was ist mit Treach nicht in Ordnung? Der ist doch genau das Richtige für eine Soldatin – der Tiger des Sommers, der Lord der Schlachten – «
    »Das war er vielleicht vor fünfhundert Jahren! Treach hat sich vor Hunderten von Jahren in seine Wechselgängergestalt verwandelt – das Tier hatte seither keinen einzigen menschlichen Gedanken mehr! Es ist nicht nur einfach ohne Verstand – es ist wahnsinnig, Tippa!«
    Blend kicherte.
    Der Magier fuhr zu ihr herum. »Worüber lachst du?«
    »Über gar nichts. Tut mir Leid.«
    Tippa rollte ihren Ärmel hoch, um dem Magier die Armreifen zu zeigen. »Das sind sie, Ben«, sagte sie hastig. »Kannst du sie wieder abmachen?«
    Er schauderte zurück, als er die Elfenbeinreifen sah, schüttelte dann den Kopf. »Mit einem geistig gesunden, vernünftigen Aufgestiegenen wären vielleicht irgendwelche … Verhandlungen möglich gewesen. Aber so … Wie auch immer, mach dir nichts draus.«
    »Mach dir nichts draus?« Tippa streckte die Arme aus, packte den Magier an seinem Regenumhang und schüttelte ihn kräftig. »Mach dir nichts draus? Du winselnder Wurm – « Plötzlich hielt sie inne, die Augen vor Schreck weit aufgerissen.
    Der Schnelle Ben betrachtete sie, eine Augenbraue in die Höhe gezogen. »Was machst du da eigentlich, Korporal?«, fragte er sanft.
    »Oh, äh, tut mir Leid, Magier.« Sie ließ ihn los.
    Seufzend zupfte der

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